Eins, zwei … und los geht´s – Ausbildung zum Vocalcoach

Eins, zwei … und los geht´s – Ausbildung zum Vocalcoach

POWERVOICE Ausbildung zum Certified POWERVOICE Vocalcoach, Stuttgart

Ausbildungseinheit 1 vom 02.11. – 08.11.2015

Eins, zwei … und los geht´s!

POWERVOICE, die Vocalcoach Ausbildung im Raum Stuttgart startet. Monatelang habe ich (und die anderen Teilnehmer sicher auch) auf diesen Moment gewartet!

Wie wird die Ausbildung laufen? Und was machen wir eine ganze Woche lang? Wird es viel Theorie sein, monoton, spannend, lustig, langatmig? Wie werden die anderen Teilnehmer sein? Fragen über Fragen!

Da saßen wir nun um 11 Uhr am Montag, den 02. November, aufgeregt an einem Tisch (O. K., es waren drei Tische), alle mit dem einen und selben Ziel: Vocalcoach zu werden, und zwar in “nur” 6 Monaten. Wie soll das gehen, andererseits haben es über 200 vor uns auch geschafft.

Vielleicht wird das eine “easy going” Sache, dachten vielleicht ein paar von uns. Aber wir hatten überhaupt keine Ahnung, was an den nächsten Tagen auf uns zu kommen würde. Ehrlich gesagt, konnte man uns die Anspannung und Nervosität anmerken. Jeder war ein wenig nervös – das merkte man.

Gut, da waren wir, sieben Coach-Azubis! Fünf Weiblein, zwei Männlein, begleitet von den beiden Ausbildern Andrés und Marion! Die Beiden wirkten sofort sehr sympathisch und cool – das nahm uns ein wenig die Nervosität. Andrés ist übrigens auch Begründer der POWERVOICE-Methode.

So ziemlich das erste, was er sagte, war: “So, jeder von euch schreibt auf ein Blatt Papier den Song auf, den er am Besten beherrscht, der wird nachher gesungen und analysiert. Eine Aufgabenstellung gibt es “noch” nicht!”

“Ähhm, wie bitte??” fragte ich mich. Da fügte Marion noch hinzu: “Ja, und das Ganze nehmen wir mit der Kamera auf und schauen uns das danach alle zusammen an. In sechs Monaten haben wir im Übrigen dann auch einen Vorher-Nachher Vergleich!”

Da wollte ich im Boden versinken! Mich selber in Videos zu sehen ist schon anstrengend genug, doch dass andere auch noch mitschauen und dann auch noch analysieren, löste bei mir Herzklopfen, Nervosität, Angstzustände und eine leichte Panik aus! (…nicht nur bei mir, da bin ich mir hier gaaaaaanz sicher…;))

Na gut, erst mal tief einatmen ….

Bevor es los ging, hat sich jeder vorgestellt und von seinen bisherigen musikalischen Erfahrungen erzählt! Schnell war klar, dass alle von uns im täglichen Leben singen und auch schon auf der Bühne gestanden sind. Dann ging es ziemlich schnell zur Sache und da war sie wieder … die Nervosität!

Ramona war die Erste, wow, was für eine Stimme. Als sie fertig gesungen hatte, durften wir sie analysieren, was echt schwer war.

Ramona

Man ist immer sehr vorsichtig und lobt viel, ist ja auch angemessen. Und da passierte es, dass jemand sagte: “Deine Stimme ist wirklich schööön!” Das war wohl ein rotes Tuch für Andrés. Der rief in die Runde: “STOPP! Was bitte soll ‘schön’ heißen?! Das Wort „schön“ könnt ihr direkt aus eurem Wortschatz streichen!”

Wir fragten uns, wieso nur? Er erklärte uns, dass wir lernen sollten konkret zu werden und das Wort “schön” einfach nichtssagend ist. Das schien einleuchtend und wir begannen den Begriff schön zu vermeiden und konkreter zu werdden. Wir sagten uns offen und ehrlich, was uns gefallen hat und was eher nicht so passte.

Ziemlich schnell begriffen wir, dass es gut ist Lob und Kritik konstruktiv und zielgerichtet zu kommunizieren. Das mussten wir zuerst lernen, denn es gibt nichts Schlimmeres als einem Schüler nichts beizubringen – das heißt, ihn nur zu loben und nicht genau sagen zu können, was klasse war. Andererseits muss natürlich auch Kritik sachlich und fachlich fundiert sein.

Lyzzy

Jasmin

Als alle ihren Song gesungen hatten, begannen wir zu begreifen, dass nicht Intonation, Rhythmik und Aussprache singen bedeuten, sondern viele andere Dinge. Es fing an richtig Spaß zu machen zu begreifen, auf wie viele unterschiedliche Art und Weise man Analysen betreiben kann. Auf was man noch so alles achten kann, das sollte noch folgen …

Vocalcoach ist ein spannender Beruf, allerdings gibt es scheinbar unendlich viele Dinge, die den Gesang beeinflussen. In den folgenden Tagen wurde es immer klarer und scheinbare Kleinigkeiten bekamen jetzt Beachtung und plötzlich waren es keine Kleinigkeiten mehr, sondern elementare Dinge.

Auf was man seitdem alles achtet, unglaublich …. 🙂

Die Tage verliefen ziemlich rasant! Wir wurden immer lockerer und waren schon bald in der Lage Gruppenarbeiten zu absolvieren ohne dabei so nervös oder angespannt zu sein,wie am ersten Tag. Ganz im Gegenteil… 🙂 

Als wir an einem der Tage die Aufgabe hatten, Songtexte von Stars zu übersetzen um die Message zu verstehen, flossen auch schon mal Tränen! Wir begannen zu verstehen, dass man nur interpretieren kann, wenn man einen Text lebt und ihn nicht nur spielt. Das ist intimer, als wie wir alle bisher Interpretation verstanden haben. Andererseits ist es auch mega befreiend einen Text zu leben, indem man seine Erfahrungen einbringt! Wichtig ist aber auch, dass man in der Gruppe immer das Gefühl hatte aufgefangen zu werden, wenn die Gefühle doch mal mehr wurden.

Gruppenarbeit Songanalyse

Gruppenarbeit Songanalyse

Jederzeit hatte ich das Gefühl, dass Marion, Andrés und alle meine Mitstreiter jegliche Emotionen auffangen konnten. Ich denke, es wichtig ist, dass ein Schüler Vertrauen zu seinem Coach, oder hier in unserem Fall, zu seinen Ausbildern haben muss.

Diese Ehrlichkeit, Emotionalität und der gegenseitige Respekt waren ein tolles Erlebnis in der ersten Ausbildungseinheit und hat uns richtig zusammengeschweißt.

Neben der Interpretation haben mich die Kompensationstechniken von POWERVOICE fasziniert. Nie hätte ich gedacht, dass es möglich ist spannendere, ökonomische Töne zu produzieren, wenn man ein Theraband zieht, auf einer Wackelscheibe steht, oder einen Gymnastikball mit einer bestimmten Technik hält und drückt. Man, das werden spannende und lehrreiche 6 Monate, ganz zu schweigen von dem mega Spaß, den wir hatten.

An den Tagen 5, 6 7 lernten wir eine Menge zu Anatomie/Physiologie der Stimme. Diesen Part leitete die Logopädin Kerstin, die selbst Certified POWERVOICE Vocaloach ist . Es ging darum zu verstehen, wie unser Körper beim Singen funktioniert. Hauptthemen waren vor allem: Kehlkopf, Atmung, Kopf/Resonanzräume und das Ohr.

Anatomie und Physiologie der Stimme

AAAAh, zeig mal, was du da hast!

Klar, sehr viel Theorie – da denkt man schnell mal: “boah wie langweilig”, aber ich muss sagen, es war sehr amüsant. Ja, amüsant, weil die arme Kerstin sehr oft unterbrechen musste, praktisch bei jedem Satzende wurden Fragen gestellt, oder Begriffe, wie Zwischenrippenmuskulatur zu eindeutig zweideutigen Begriffen verfälscht. Aber das sind Insider-Jokes und ein Außenstehender würde sich an dieser Stelle sicherlich fragen: Haben in der Coachausbildung neben lachen auch noch etwas gelernt? Ja, haben wir, aber über die “Insider-Jokes” werden wir Jahre später noch lachen 🙂 

Tom überprüft meine Flexibilität

Kerstin nahm es mit Humor und sie fand glücklicherweise noch genügend Raum, um ihre Themen an unser Ohr und unser Hirn zu bringen. Wie gut, dass Kerstin nur 166 Folien Anatomie/Physiologie vorbereitet hat, die wir nach der Ausbildungseinheit in unserer geheimen Arbeitsgruppe vorfanden. Danke dafür! 🙂 

Hauptsächlich waren Tom und Lyzzy (die Rrrrrockerbraut – man muss das „R“ richtig rollen, damit es fränkisch authentisch ist) die Initiatoren des meisterhaften Blödsinns. Der Rest von uns zog aber stets nach. Lyzzy und Tom sind nach den Ausbildungseinheiten immer noch länger unterwegs gewesen (man lebt ja nur einmal) als wir anderen und haben oft die Nacht zum Tag gemacht. Vielleicht rührte daher der Erzähldrang, den sie täglich hatten … 🙂

Kerstin hört gespannt zu, bestimmt hat Tom wieder eine Frage 🙂

Agonist und Antagonist

Leute, ich kann euch eins sagen: So jemanden wie Tom hat bisher definitiv keiner in seiner Ausbildung gehabt! Klar, wir sind alle sehr unterschiedlich und jeder von uns ist auf seine Weise besonders. Tom ist aber unterschiedlicher und besonderer … „smile“-Emoticon

“WIR HABEN EINEN TOM!”

Als wir eines Tages bemerkten, dass einer von uns die Speisekarte vom Chinesen, Türken, Mc Donald’s und Ikea auswendig vor sich summte, ein anderer über Magenbeschwerden klagte und alle auch schon zu viel Geld ausgegeben hatten, ging uns, neben allen anatomischen Lampen ein anderes Licht auf: Wir produzieren die Speisen selbst.

Gesunde Zutaten und Spaß bei der Zubereitung, na, ja, nicht alle, aber zumindest Tom und Marion.

LIVE aus Tom´s Küche!

Was? Chili con carne!

Marion ist nicht gerade Medienscheu, also wurden am Abend vor dem Gaumenschmausgemetzel ein paar Zubereitungsvideos gedreht und in unsere Arbeitsgruppe gestellt. So konnten wir jegliche Zeremonie der beiden verfolgen! Am nächsten Tag wurde das Ergebnis rigoros verspeist. Resultat? Akuter Dünnpfiff und Erbrechen… neeeee Scherz. War Hammer, nicht zu scharf, nicht zu fad, genau richtig. Und weil die Idee so cool war, wiederholten wir das Prozedere am nächsten Tag.

Jasmin mit lecker Weißbrot für unser Chili

Und das Chililie schmeeeeeckt!

Diesmal war Ramona die Köchin und bereitete Wraps (burritoartige Tortilla) und alle möglichen und unmöglichen Inhalte des essbaren Selbstgedrehten vor.

Wer arbeitet, darf auch schaukeln 🙂

Ach so, neben den köstlichen Gaumenerlebnissen haben wir natürlich eine Menge gelernt:

Wie bereite ich einen Gesangsworkshop vor, Entstehung eines Trainingstones in Theorie und Praxis, wie funktioniert die Atmung, was macht die Bruststimme aus, was die Kopfstimme, was ist die brustlastige Mischstimme, was die kopflastige Mischstimme, wie funktionieen eigentlich die Taschenfaltenstimme, wie kann Mariah Carey die Pfeiffstimme bedienen und was macht die Präsenz eines Robbie Williams, einer Jessie J., einer Tina Turner, eines Joe Cockers aus?

Lyzzy

YEAH!

Ramona

Tom

Jasmin

Dhana

Schööön, war´s. Die Woche war der Hammer und wirklich … Scheiße, da ist dieses Wort doch wieder … Ich höre Andrés wieder sagen: “Ey, Ricola, schön ist die kleine Schwester von Sch….!” An dieser Stelle sei erwähnt, dass Ricola, Toblerone, Italiener oder auch Giotto mittlerweile zu meinen Rufnamen gehören 🙂

Also, ich sage es mal anders: Es war: Taschenfaltenreich, Adlibsiatrisch vom Tonabspann bis hin zur Atempause, dem Mikrohandling und dem Überspanner bis hin zur Einatemtendenz, vom Kaminrohr bis zum “ääää” eine klasse Woche, die wir nie mehr missen möchten!

Kurz gesagt: Es war SAUGEIL! Leute, ich freu mich schon riesig auf die 2. Ausbildungseinheit im Dezember und lasse euch natürlich wissen, was dann passiert und wie es weitergeht– versprochen!

Weitere Fotos findet ihr in unserem Album auf Facebook: Cochausbildung November 2015 – April 2016

Bis bald, euer “Musculus Vocalis” (Insider).

Tschüss Zämme aus der Schweiz!

Ach so, noch ein “Insider”: Wer hat’s erfunden?

Der Italiener , Gianni Pontillo 🙂 

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Gianni Pontillo

Hi Leute, freut mich sehr, euch hier zu begrüßen. Ich bin Auszubildender Vocal Coach bei POWERVOICE. Unsere Ausbildung geht bis April 2016, ihr werdet also immer wieder mal von mir hören. Musik ist mein Leben, Singen meine große Leidenschaft. Angefangen habe ich mit sieben Jahren, damals war ich von Italo-Songs sehr angetan. Mit 16 fühlte ich mich zur Rockmusik hingezogen und seitdem bin ich Rock/Metal Sänger, der jedoch auch den Blues über alles liebt. Ich bin der Meinung, dass jeder singen kann und dass jeder Großes erreichen kann, wenn er die richtige Technik beherrscht und den notwendigen Ehrgeiz hat. Singen ist Leistungssport... Mein Motto ist: Lass dich niemals unterkriegen, geh deinen Weg, sei offen und kreativ. Nimm soviel du kannst aus Lob und Kritik mit, denn nur so wirst du dich selber finden und einzigartig sein. Das Wichtigste bei alledem aber ist: HABE SPAß!!! In dem Sinne: Wir sehen und hören uns - irgendwann, irgendwo! Euer Gianni

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