Gesangsaubsildung in Jesteburg – Teil 2 – Dezember 2016

Gesangsaubsildung in Jesteburg – Teil 2 – Dezember 2016

POWERVOICE Gesangsausbildung in Jesteburg

Ausbildungseinheit 2 vom 10. – 11.12.2016

Samstag, 10. 12. 2016

Heute würden wir erstmals Julia und Theda begegnen. Julia stößt für einen Tag auf unsere Ausbildungsklasse. Da sie ein Engagement in Flensburg bekommen hat, kann sie nicht immer in unserer Klasse sein. Sie ist eine tolle Sängerin und scheint sehr nett zu sein. Dann kommt auch noch Theda dazu, eine Lady, die schon etliche Angebote bei POWERVOICE wahrgenommen hat und im letzten Monat in Berlin ihren 60. Geburtstag feierte. Toll, wenn man immer zu seinem Alter steht, andererseits sieht sie aber auch jünger aus …
So langsam trudeln alle ein, neben Julia, Theda und mir sind das: Lili, Dieter, Jana, Neele und Emely unser Küken.

Anfangs besprechen wir, was wir in der Zeit zwischen den Ausbildungen erarbeitet haben. Einige haben den zur Ausbildung gehörenden Unterricht genutzt, andere hatten dazu noch keine Zeit und mussten selbst Coach spielen. Einige Teilnehmer investieren mehr Zeit in die Arbeit zwischen den Ausbildungsblöcken, andere weniger. Das Gute dabei ist, dass man sich selbst die Ziele steckt und dementsprechend auch so gefördert wird. Dann geht es auch schon in die Praxis:

Hausaufgabe 1: Einen deutschen Song vorbereiten

Das Programm ist sehr vielfältig, so hören wir von Julia „Auf und davon“, Rainhard Fändrich, habe kein Wort verstanden, weil sie das in österreichischem Slang singt. Julia klingt immer ein wenig nach Musical, aber um Rock/Pop zu verstehen und einzusetzen ist sie ja bei uns 🙂
Lili singt von Mark Forster „Wir sind groß“. Es ist lustig, wenn eine Italienerin mit nigerianischen Wurzeln Deutsch singt. Aber Respekt, denn so wahnsinnig lange ist sie noch nicht in Deutschland.

Dann kommt Theda und rappt/singt „Astronaut“ von Sido featuring Andreas Bourani. Wow, das ist ganz großes Kino und wirkt sehr professionell auf uns alle. Da hat aber jemand hart gearbeitet! Wir finden ihre Performance klasse, allerdings ist Theda mit sich unzufrieden. Wir können das zuerst nicht verstehen, allerdings wird uns bei der Open Stage klar, wozu sie in der Lage ist. Neele singt „In meinem Leben“ von Nena. Sie bekommt immer mehr Bruststimmanteil, das freut mich. Emely wirkt immer süß und zerbrechlich. Ihr „Ja“ von Silbermond verträgt diese Zerbrechlichkeit auch.
Dieter singt einen eigenen Song. Jana singt „Symphonie“ von Silbermond und hat sich den höchsten Ton irgendwie falsch einstudiert, sagt Marion, aber für mich passt auch ihr falscher … Andrés erklärt das so: In einer Harmonie habe ich mehrere Töne, die passen, aber die Frage ist, ob ein anderer Ton im Sinne des Komponisten wäre, da vielleicht genau dieser eine Ton den Großteil seiner Komposition ausmacht. Stell euch vor Tina Turner würde bei der Passage „You´re simply the best“ bei „best“ einen anderen Ton singen … Wir würden uns schon ein wenig schütteln, weil da kein aanderer Ton hinpasst.

Theda mit "Astronaut"

Theda mit “Astronaut”

Lili mit "Wir sind groß"

Lili mit “Wir sind groß”

Dieter mit seinem eigenen Song

Dieter mit seinem eigenen Song

Das Gefühl von Anette Louisan

Das Gefühl von Anette Louisan

Mein Song „Das Gefühl“ von Annett Louisan habe ich im Einzelunterricht mit Marion noch nicht einstudiert und ich bin erstaunt, dass die Resonanz bei den anderen Azubis so positiv ist. Anscheinend passt meine Stimmfärbung gut zu dem Song, aber ich bin noch weit entfernt davon einschätzen zu können wo ich stehe und was möglich ist, aber ich bin sehr, sehr gespannt, wo mein Weg hingeht!

Dann ist Mittagspause und wir plaudern über Gott und die Welt, bis Marion und Andrés wieder in der Tür stehen und voller Emotionen verkünden, dass es weiter geht.

Emely hält ein Referat über das Leben von Tina Turner. Sie hat auch ein paar Videos ausgesucht und wir sind fasziniert von der Person Tina Turner.

Emely hält ein spannendes Referat über Tina Turner

Emely hält ein spannendes Referat über Tina Turner

Dann rockt Emely "Simpley the best"

Dann rockt Emely “Simpley the best”

Irgendjemand hat entschieden eine Flasche Diet-Limo umzukippen. Ihr erinnert euch an den Kufladen an jemandes Schuhe im November … Damals sprangen Emely und Lili auf, um das Maleur zu beheben. Ihr könnt euch vorstellen wer diemal die Schnellsten waren?! Richtig, in weniger als der Hälfte einer Reaktionszeit hatten die beiden jüngsten Ladies Lappen und Fensterreiniger in der Hand und in 34,7 Sekunden war die „Limo auf dem Boden“ Geschichte. Da heißt es doch oft wie phlegmatisch die Jugend ist, die beiden sind alles andere als das, Respekt!

Ein paar der Tina Turner Performances könnt ihr euch übrigens in unserem Snapchat-Video Tagebuch am Ende des Blogs ansehen, aber insgesamt mussten wir feststellen dass Tina Turner wohl ihr Leben lang hart an sich und ihrer Stimme gearbeitet haben muss, denn sie ist sicherlich nicht so perfekt auf die Welt gekommen.

Es ist Zeit für die Open Stage Vorbereitung.

Marion geht mit uns alle Songs durch und gibt uns Tipps, wie wir uns später bestens präsentieren können, soweit unsere Nervosität uns keinen Strich durch die Rechnung macht. Die Generalprobe läuft richtig gut, aber das sollte man sich ja von einer Generalprobe nicht wünschen …

20:00 h: Die Hamburger Clique ist wieder da

Um 20:15 h ist die Hütte wieder super besucht. Katy, eine großartige Sängerin, die im Mai die Coachausbildung macht ist mit ihrer Tochter gekommen. Sie wird später noch die Bühne rocken, auch mit ihrer Tochter und einem Song aus “Das Dschungelbuch”.

Die 10-Jährige Aimee ist mit Eltern und ihrer Schwester gekommen und hat die Open Stage eröffnet und zwar mit einer Ruhe und Selbstverständlichkeit. Erst Barhocker akribisch aufgebaut, dann Probe gesessen, den Barhocker noch einmal um ein paar Millimeter verschoben und erst dann legt sie los. Wie kann man als 10-Jährige schon so unverschämt professionell sein?! Und dann diese süße, aber schon recht reife Stimme ….

Open Stage

Open Stage

Tanja aus Hamburg

Tanja aus Hamburg

Emma mit "Warrior"

Emma mit “Warrior”

Jana mit Symphonie

Jana mit Symphonie

Insgesamt sangen um die 25 verschiedene Sängerinnen und Sänger, bis gegen 23:30 h das obligatorische “Schön, dass ihr alle gleich weg seid“ von Andrés kam – natürlich ist das wie das Meiste aus seinem Munde herzlich gemeint, außer, wenn er uns einen Denkanstoß geben möchte – dann klingt das schon sehr, sehr ernst … 😀

Sonntag, 11. 12. 2016

Aufräumaktion: Am Sonntag im November (1. Ausbildungseinheit) trafen wir einen aufgeräumten Seminarraum vor. Heute waren wir alle schon um 10:50 h da, aber Marion und Andrés erschienen erst um exakt 10:56 h. In 7 Minuten hatten wir alles aufgeräumt. Neuer Rekord, sagte uns Marion. Das ist ein Erfolgserlebnis für uns alle. Mal sehen, ob die Freude auch über die Analyse hinausgeht.

Wir starten, wie auch beim letzten Mal mit einer Analyse des Konzertes und stellen fest, dass es einer gewissen Routine braucht bis man so locker vor einem Publikum singt, wie man sich das vorher erarbeitet hat. Theda ist ein alter Hase und man merkt ihr an, dass Publikum sie noch anspornt, bei den meisten anderen ist die Routine noch nicht da. Dieter entwickelt immer mehr seinen „nimm dich nicht so wichtig“ -Touch, aber uns anderen (Julia musste Samstagabend nach Berlin) fällt es noch schwer vor Publikum locker zu bleiben und da zittern schon mal die Knie. Obwohl Theda so locker wirkte, sagte sie, dass sie auch noch immer nervös ist, aber die Kunst scheint es zu sein, das nicht zu zeigen. Da wollen wir alle hin ist der Tenor an diesem Morgen.

Die Rhythmuspyramide und andere Spielchen

Es geht weiter mit der Rhythmuspyramide. Hört sich lustig an, ist es anfangs auch, aber dann wird es komplizert.

Der Reihe nach:

Zuerst stampfen wir mit den Beinen Viertel, schön langsam, dann klatschen wir auf die Viertel, auch das ist kein Problem. Jetzt klatschen wir auf die Offs, also auf 1+, 2+, 3+ und 4+, das geht auch noch, bei den anschließenden Achteln haben wir schon ein Problem, da nach dem letzten Off auf 4+, direkt das erste Achtel kommt. Und wenn man denkt, dass man es einigermaßen hinbekommen hat, dann folgen Triolen. Die Triolen üben wir erst isoliert, weil es dann einfacher ist. Wir nehmen ein Wort mit drei Silben und auf jede Silbe klatschen wir. Auf Grund der Vorweihnachtszeit entscheiden wir uns für Tannenbaum. Wir klatschen also wie folgt
Tan – nen -baum – Tan – nen -baum – Tan – nen -baum – Tan – nen -baum.

Isoliert klappt das gut sagte ich aber im Zusammenhang, jeweils ein Takt Viertel, dann Off´s, dann Achtel, gefolgt von Triolen, anschließend wieder Achtel, Offs und Viertel – da bekommst du ne Macke. Und weil das in der restlichen Ausbildung immer wieder trainiert werden soll zeigt uns Andrés in welchem Tempo er im April gerne ankommen möchte …

Die nächste Übung ist auch ein Rhythmusspiel. Jeder von uns bekommt eine Ziffer. Andrés hat die Eins, Jana die zwei, Theda die drei und so weiter. Jetzt klatschen wir rhythmisch mit beiden Händen zuerst auf die Oberschenkel, dann in die Hände und dann schnippen wir mit der einen Hand und dann mit der anderen Hand. Das erste Schnippen ist logischerweise die 3 in einem 4/4 Takt, das zweite schnippen die 4. Dieses System wird immer weiter durchgezogen, wobei man bei 3 seine eigene Ziffer nennet und bei 4 eine Fremdziffer. Emely hat die 4. Ich habe die 7.

Das Spiel beginnt:
Zwei Durchgänge, also Takte wird keine Ziffer genannt:
Oberschenkel – Klatschen – schnippen – schnippen
Oberschenkel – Klatschen – schnippen – schnippen
Oberschenkel – Klatschen – 1 – 4
Oberschenkel – Klatschen – 4 – 7
Oberschenkel – Klatschen – 7 – 2

So, zumindest war der Plan, aber wir spielen das Spiel eine halbe Stunde und wir alle tun uns mehr oder weniger schwer mit der Koordination.
Als es so einigermaßen klappt wird der Schwierigkeitsgrad erhöht: Wir haben jetzt nicht nur eine Ziffer, sondern es kommt noch eine Zahl dazu.
Die 1 hat auch noch die 11
Die 2 hat auch noch die 12
Die 3 hat auch noch die 13
Die 4 hat auch noch die 14
und so weiter …
Als wir das in einem gaaaanz langsamen Tempo hinbekommen haben, sagte Andrés, dass wir beim nächsten Mal, also im Januar das Spiel noch ein wenig komplizierter gestalten werden. Ich glaube innerlich haben wir alle die Augen verdreht – wie soll das gehen?! Wir wären nicht die erste Truppe bei der es funktionieren würde sagt der Chef gelassen und kann wohl in uns reinsehen, zumindest fühlte ich mich bei meinen innerlich verdrehten Augen ertappt.

Andrés möchte, dass wir als Sänger ernst genommen werden, dazu gehört auch, dass wir wissen wie eine Hi-Hat, Bassdrum, Tom, Becken, Steelguitar etc. klingen und wie man sie heraushören kann. Anhand des Songs Blaze of Glory von Bon Jovi geht es bis tief in das Arrangement. Ich wusste gar nicht, dass Musik so intensiv arrangiert wird, aber wenn es nicht so wäre könnte es ja jeder. Danach zählen wir die Takte aus, um zu ergründen, wann Jon zu singen beginnt, wann das Solo startet, wann welches Instrument dazu kommt. Wenn man das nicht gewohnt ist dann staunt man was Andrés alles hört, aber wenn man seit Jahrzehnten produziert, dann ist man auf dem Sektor ja ein alter Hase, ein ganz alter Hase! 🙂 Sorry Andrés, der Vergleich aus dem Tierreich soll Respekt ausdrücken! 🙂

Dann geht es wieder um das wichtige Thema Atmung, immer wieder diese Atmung. Nacheinander legen wir uns auf den Rücken und üben die richtige Einatmung. Rocksongs werden viel mit Vollschwingung und brustlastiger Mischstimme gesungen, also brauchen wir viel Luftenergie und Spannung. Was eine gute Atmung ausmacht haben einige von uns schon im Studio erlebt. Wenn man die Atmung sehen kann, dann ist das noch viel beeindruckender, was eine gute Einatmung im Vergleich zu einer flachen bei bspw. hohen Tönen ausmacht.

Ich war übrigens zwischenzeitlich bei Andrés im Studio und bin mächtig stolz darauf, was dabei herausgekommen ist. Wenn man seine Atmung im Griff hat, dann ist es viel leichter emotional zu singen. Klingt verrückt? Ist es auch! Ich habe schon von anderen gehört, dass Studioarbeit süchtig machen kann – ich glaube, dass ich zumindest viel mehr davon möchte!

Zurück zur Ausbildung. Hausaufgabe 2: Rocksongs

Neele sang Eye of the tiger von Survivor, Emely, Try von Pink, Theda, You´re so vain, Dieter glänzte mit Just a gigolo von David Lee Roth und einer tollen Taschenfaltenstimme.
Ich wünsche mir auch, meine Taschenfaltenstimme bewusst einsetzen können, aber das werde ich sicherlich noch lernen. Jana hat The Best von Tina Turner nachgeholt und sang danach als Rocktitel von den Cranberry Zombie. Lili performte Save me, hab allerdings den Interpreten vergessen. Mein Rocktitel Beitrag war Don´t speak von No doubt. Julia ist ja gestern schon nach Berlin gereist.

Mit Rocksongs tun wir uns alle (noch) schwer, da wir, ähnlich wie bei Tina Turner Songs feststellen, dass singen von hohen rockigen Tönen harte Arbeit und auch sehr viel Spannung heißt. Jetzt verstehe ich auch, warum viele Künstler bei den Konzerten so schwitzen –  es scheint die Arbeit zu sein und nicht nur die Scheinwerfer.

Ein hartes Arbeitswochenende geht zu Ende und wir sind alle geschafft, aber auch glücklich!

Beim Durchlesen meiner geschriebenen Zeilen stelle ich fest, dass ich häufig die Begriffe „hart“ und „Arbeit“ verwendet habe, aber genau das trifft es bei der Gesangsausbildung. Wir lachen viel, aber wir arbeiten auch hart.

Snapchat-Video-Tagebuch: Gesangsausbildung – Teil 2

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Was in Ausbildungseinheit 3 abgehen wird erfahrt ihr im Januar. Eine Hausaufgabe ist je einen Schlager der 60er, 70er Jahre und ein Queen-Song vorzubereiten. Was für ein Gegensatz. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt!

An dieser Stelle möchte ich euch ganz Grüße senden und wünsche euch ein fantastisches Jahr 2017!

Liebe Grüße sendet euch,

eure Marlene

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Marlene Kemper

Huhu, hier meldet sich Marlene aus Seevetal! Ich habe seit 5 Monaten Gesangsunterricht bei Marion und bin mehr als glücklich hier gelandet zu sein. Als kleiner Schisser habe ich mich nach langem Hin und Her entschieden die Sängerausbildung zu machen. Entscheidungen zu treffen ist für viele Menschen, wie auch für mich ein riesig großer Schritt, für andere (Andrés und Marion) ein Klacks. Ich bin also in der Sängerausbildung gelandet und bereits nach der ersten Ausbildungseinheit wusste ich: Das war die konsequent richtige Entscheidung. Jetzt bin ich gespannt was in mir steckt und freue mich als Bloggerin für euch von unserer Truppe zu berichten. Ihr werdet also in den nächsten Monaten von mir lesen und auch meine Fortschritte mitbekommen – da bin ich mir, bei diesen Ausbildern, ziemlich sicher.

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