20 Jahre Fachbuch POWERVOICE für Rock/Pop Gesang – Wie alles begann …

20 Jahre Fachbuch POWERVOICE für Rock/Pop Gesang – Wie alles begann …

Dolly wurde vor 20 Jahren geklont! POWERVOICE lässt sich nicht klonen! BÄM!

20 Jahre Fachbuch POWERVOICE

Wie alles begann … 1987 Klassik, adé

Enttäuscht von meinem klassischen Gesangsstudium beginne ich mich zu fragen, was einen großartigen Rock/Popsänger ausmacht, gerade, was Gesangstechnik betrifft.

Klassischer Unterricht ist die Grundlage eines jeden Sängers?!

STIMMT NICHT, stellte ich fest. Im Gegenteil: Die klassische Technik hat mir meinen ureigenen Sound genommen. Ich bin ein optimistischer Mensch und weiß, dass es irgendwo eine Antwort geben muss. Auf meine Frage, wie ich einen geilen Sound erlangen kann. Ich suchte nach einem Gesangstrainer, der mir die Geheimnisse von Steven Tylor, Joe Cocker, Tina Turner, John Lennon, David Coverdale, Freddie Mercury, Michael Jackson u. s. w. verraten könnte. Ich suchte vergebens.

 

„Same 2 U“ und „Fury in the slaughterhouse”

Ich spielte in einer Band namens „Same 2 U“, wir hatten regional einen Namen und man sagte uns eine große Zukunft als Band voraus. Gerade waren unsere Freunde von „Fury in the slaughterhouse“, nicht zuletzt durch den Support von Radio ffn, auf dem Weg nach oben. „Time to wonder“ wurde überall gespielt. Das Peppermintstudio befand sich über der Location, in der wir unsere erste Single-Veröffentlichung hatten. Jens Kraus war der Produzent der Fury´s (dort lief zu der Zeit übrigens ein Praktikant herum, der es später zu Weltruhm bringen sollte: Mousse T ;), unser Produzent war übrigens Steve Mann, ein toller Musiker von dem ich sehr viel lernen sollte.

Ich würde mit Musik meinen Lebensunterhalt verdienen, nachdem meine Sportlerkarriere durch zu viele Verletzungen gestoppt wurde – das stand für mich fest.

Ein paar Monate später würde die Band „Same 2 U“ nicht mehr existieren. Kurz vor dem Plattenvertrag zerstritt man sich…

 

Monate zuvor …

Unser Gitarrist hatte ein Studio und stellte es mir zur Verfügung. Ich hatte eine Idee: Livevideos von tollen Künstlern studieren und herausfinden, was sie live alles anstellen, um geile Töne zu produzieren. Die Erkenntnisse schrieb ich akribisch auf und erstellte Tonaufnahmen von mir. Ich stellte fest, dass der Gesichtsausdruck entscheidenden Einfluss auf den Sound hatte. Im klassischen Unterricht hatte man Spannung im Gesicht zu unterlassen. Der Kiefer sollte stets locker sein. Meine Rock/Pop-Vorbilder machten jedoch auf den Videos das Gegenteil – sie hatten Spannung im Gesicht und fantastische Sounds verließen ihr spannendes Gesicht!

Da ist eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem, was ich gelernt hatte und den Megastars dachte ich. Ein Schlüssel von spannenden Tönen sollte also das Gesicht sein. Ich spielte mit den Artikulationswerkzeugen, mit der Einstellung des Kiefers, mit unterschiedlichen Spannungen und stellte fest: DIE GESETZE DER KLASSIK, die dort auch Sinn machen, um einen runden, vollen Ton zu produzieren GELTEN NICHT AUF DEM ROCK/POP-SEKTOR!

 

Erkenntnisse

Erstaunlicherweise stellte ich fest, wie einfach es ist einen Sound zu kreieren, wenn man Spannung in das Gesicht bringt. Je mehr ich jedoch Spannung einsetzte, desto mehr musste ich aufpassen, dass es nicht zur Verspannung führt.

Spannung ist für das Produzieren spannender Töne wichtig! Jegliche Spannung benötigt aber auch eine gewisse Flexibilität, damit sie nicht zur Verspannung führt. Das Prinzip von Antagonismus und Agonismus.

Auch im Körper benötigt ein Rocksänger viel mehr Spannung als ein Klassiker. Ein Klassiker hat nie eine Vollschwingung der Stimmlippen beim Stimmeinsatz, ein Rocksänger jedoch zumeist! Hier musste ich eine Lösung finden und ich fand sie durch hartes experimentieren: Tonvorbereitung.

Die Selbstversuche im Studio mit anfangs nur Tonaufnahmen, später dann auch mit Videoaufnahmen von mir begeisterte mich und oft verbrachte ich mehr als 16 Stunden im kleinen Studio, ohne wahrzunehmen, was draußen in der realen Welt alles passierte. Ich hatte das Gefühl irgendwann einmal erklären zu können, wie spannende Töne funktionieren und WIE MAN GEILE TÖNE ÖKONOMISCH PRODUZIEREN KANN.

Es folgten unzählige Aufzeichnungen, Erklärungsversuche, Erkenntnisse und Enttäuschungen, weil das Thema so komplex erschien, dass man es nicht erklären konnte, oder zumindest eine zusammenhängende Erklärung unmöglich schien.

Dann kam mir die Idee die Stimme als Instrument zu erklären. In Anatomie und Physiologie hatte ich einst eine Dozentin, die das Thema spannend erklären konnte, so dass ich an ihren Lippen hing. Das könnte der Schüssel für ein vernünftiges Konzept sein: Die Beschreibung eines Trainingstones, beginnend bei der Einatmung bis hin zum Punkt an dem der im Körper produzierte Ton den Mund verlässt! POWERVOICE war geboren!

 

Die ersten Gesangsworkshops

Das MusikZentrum Hannover wurde auf meine Rock/Pop-Gesangserkenntnisse aufmerksam und bot mir eine Dozentenstelle für Workshops an. Die ersten Versuche anderen Sängern zu erklären, dass spannende Sounds zu produzieren viel weniger mit Talent, oder Zufall zu tun haben, als vielmehr mit dem bewussten Einsetzen von Technik und Ventilen waren viel versprechend.

Im klassischen Studium habe ich nie erlebt, dass mir meine Dozenten ein „RICHTIG und FALSCH“ vorgemacht haben. Im Gegenteil: De Angst davor, dass „falsch“ vormachen dazu führt, dass der Schüler es annimmt, war stets zu groß.

Ich stellte in meinen ersten selbst gegebenen Unterrichtseinheiten jedoch fest, dass es bei den meisten Schülern Klick macht, wenn man ihnen nicht nur zeigt, wie es klingen könnte, sondern auch, wie sie aus ihrem momentanen Sound zu einem besseren gelangen können.

Mit jedem Workshop wurde die POWERVOICE Technik verfeinert und selbst heute kommen noch immer neue Ideen hinzu. Ich kann mir keinen Beruf vorstellen, der mich mehr erfüllt, oder mir mehr Spaß bringen könnte. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und das erfüllt mich täglich mit Glück.

Wie es schließlich zum Buch POWERVOICE kam, nachdem sämtliches Material in einem rauchenden Laptop scheinbar für immer verloren war erfahrt ihr im nächsten Blog!

Und wer das Buch POWERVOICE noch nicht kennt, kann sich hier eine kostenlose Leseprobe downloaden.

Gratis Leseprobe Fachbuch POWERVOICE

(Am Handy leider nicht möglich!) 

Viel Spaß und bis bald,

euer Andrés 🙂

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Andrés Balhorn

Owner and Founder bei POWERVOICE
Andrés Balhorn ist POWERVOICE Gründer, Vocal Coach Ausbilder, Rocksänger, Produzent und Komponist. Seit 1987 ist er als Dozent ein Vorreiter für modernen für Rock/ Pop Gesangsunterricht. Sein 1996 im GERIG Verlag erschienenes Buch POWERVOICE avancierte zum Fachbuchbestseller und ist mittlerweile in der 14. Auflage. Mit mehr als 600 gegebenen Workshops ist er einer der erfahrensten Vocal Coaches in Europa.

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