Ausbildung zum Vocalcoach: Azubi-Blog Teil 4/6 – 07.02.-09.02.2020
Ausbildungseinheit 4/6 vom 07.02. – 09.02.2020
Willkommen zum 4/6 Teil unserer Ausbildung zum Certified POWERVOICE Vocalcoach
Mein Anreisetag, Donnerstag der 06.02.20
Mein Anreisetag an den Rocklantic zu POWERVOICE und meiner Ausbildung zum Vocalcoach.
Grad noch Stress auf der Arbeit, dann ab in den Zug und auf in den hohen Norden. Der Zug ist rappelvoll. Gut, dass ich mir zwei Sitzplätze reserviert habe … da hat man wenigstens ein kleines bisschen Platz.
Freitag: Tag 1 der 4/6 Ausbildungseinheit zum Vocalcoach
Seit halb acht bin ich in Buxtehude und sitze in einer Bäckerei. Die Wartezeit überbrücke ich mit Frühstück und etwas Schreibarbeit bis Jen und Harry auftauchen und mich einsammeln. Ich bin den beiden sehr dankbar für alles, was ich mit ihnen erleben darf! Meine Laune steigt mit jedem Meter, weil wir uns dem Rocklantic und damit unserem Rudel nähern. Der Empfang fällt gewohnt herzlich aus, immerhin standen wir 4 Wochen lang nur via WhatsApp und in unserer geheimen Azubi-Facebook-Gruppe in Kontakt.
Viele Rudelmitglieder wirken gestresst und es stellt sich heraus, dass das bei keinem an der Musik und der Ausbildung zum Vocalcoach liegt. Wir alle empfinden den Abstand zum Alltag an den POWERVOICE Wochenenden als therapeutisch, ja fast heilsam.
Pünktlich um 11:00 finden wir uns auf dem Kommandodeck bei unserem Capt´n Balhorn und unserer XO Marion ein.
Es steht der übliche Erfahrungsaustausch an. Danach stellt jeder einen seiner Probanden mündlich vor. Welche Eigenschaften besitzt die jeweilige Person, woran wird gerade gearbeitet etc.
Am Ende der Runde soll jeder CIA (Coach in Ausbildung) den Probanden des linken Sitznachbarn mit eigenen Worten beschreiben. Die Übung soll uns klar machen, dass wir uns zum einen beim Erzählen auf das wesentliche beschränken sollen und es so spannend erzählen, dass möglichst viel hängen bleibt. Bei der zweiten Runde setzen wir die Tipps um und es ist wesentlich leichter sich die vorgetragenen Dinge zu merken.
Danach sucht sich jeder einen Song aus, den er beherrscht und wir gehen ins Studio. Wir singen den Song einmal ganz normal ein, danach verrauscht uns Andrés und wir singen praktisch „orientierungslos“.
Mit verrauschen ist gemeint, dass man über die Kopfhörer zusätzlich zum Playback noch einen Haufen ziemlich fieser Störgeräusche auf die Ohren bekommt, was den Zweck hat, dass sich der Sänger nicht mehr kontrollieren kann. Dies hat eine enorme Soundveränderung in der Stimme des jeweiligen CIA zur Folge. Die Stimmen werden „dichter“ und „kerniger“, ohne dass mehr Energie aufgewendet wird. Es klingt insgesamt halt einfach natürlicher und weniger gekünstelt und „gewollt schön“. Geile Sache, wie kommt man auf so eine Idee?! Ich glaube, dass wir noch eine Menge Erfahrung mit unseren Schülern brauchen, um mit dem Schöpfer von POWERVOICCE mithalten zu können, ungefähr noch 33 Jahre, dann könnten wir ihn einholen …
Nach der Mittagspause dürfen wir uns wieder an ein paar Probanden ausprobieren.
Andrés teilt das Rudel in zwei Vierer-Gruppen und teilt dem einen Trupp die drei weiblichen Probanden, dem anderen die drei männlichen Probanden zu. Wir dürfen mit Mike, Jürgen und Stefan ins Oberdeck und uns Workshop-mäßig austoben. Die andere Gruppe geht mit Emily, Jana und Antje ins Unterdeck.
Wir lassen unsere drei Jungs erstmal etwas singen und erforschen dann, was sie Gesanglich erreichen wollen. Die Männer sind auf so unterschiedlichen Leveln, dass wir dazu übergehen, jeden Individuell zu coachen.
Wieder einmal stellen sich für mich zwei wesentliche Dinge klar:
- Der wohl größte Punkt ist der Einfluss der Psyche auf den Gesang. Es fällt unglaublich schwer sich fallen zu lassen und einfach Gas zu geben. Singen lebt von der Emotion, wenn man diese nicht zeigen kann, ist auch die gesangliche Performance eingeschränkt.
- Der unbedingte, menschliche Drang alles, und vor allem sich, zu kontrollieren ist gesanglich sehr hinderlich.
Bei Jürgen können wir über lautes vorsingen der Töne und Verrauschen beweisen, dass er nur aufgrund des „Kontrollzwangs“ die Intonation verliert. Eigentlich trifft er die Töne.
Stefan bekommen wir mit der Wackelscheibe und einer schauspielerischen Aufgabe dazu, mehr von seinem eigentlichen Potential zu zeigen. Bei Mike zeigt sich auch mit der Aufgabe mit dem Publikum zu interagieren eine spannendere Stimmfärbung.
Zusammenfassend muss ich mal wieder zugeben, dass ich die POWERVOICE Methode für die beste Möglichkeit erachte, mehr aus seinem stimmlichen Potential zu machen, die ich bislang kennenlernen durfte. Und ich war schon auf einigen Workshops …
Zum Feierabend dürfen die sechs Probanden nochmal vor versammelter Mannschaft darbieten, was sie so können.
Eine Stimme nach der anderen fasziniert mich mehr und mehr, aber Emily schlägt dem Fass komplett den Boden raus! Nach nicht mal drei Takten hat sie mich erwischt und ich bin verliebt in diese Stimme. Sie umspielt die Töne dermaßen gekonnt, dass es mir eine Gänsehaut nach der anderen über den kompletten Körper jagt. Kaum zu glauben, dass dieses Mädchen erst 17 Jahre alt ist. Spätestens beim ersten Refrain kämpfe ich mit der Contenance und den Tränen.
Nach Feierabend gibt’s wieder eine Übungsrunde und was soll ich sagen, läuft bei mir.
Danach ab zu Jen aufs Sofa und noch was chillen, lange schaff ich es aber nicht mehr wach zu bleiben und ich träume von Kompensationen, rauschen im Studio und Emely´s Stimme …
Samstag, Stimmanalyse und die MUSIC NIGHT
Wir packen es diesmal ohne große Vorkommnisse pünktlich zu Herbie ins Nachbardorf, der uns freundlicherweise heute wieder mit zum Rocklantic mitnimmt. Kleine Begrüßungsrunde, kurz gechillt, und ab aufs Kommandodeck. Heute gibt es mal wieder Videos zu betrachten und analysieren.
Für uns gilt es wiederum den jeweiligen Menschen und seine ganz individuellen Problematiken lesen zu lernen um daraus Erkenntnisse abzuleiten. Was würden wir mit dieser Person machen, wie würde ich meinen Unterricht mit ihr/ihm gestalten? Wiederholung ist und bleibt – die Mutter der Gelehrsamkeit …
Nach der Mittagspause geht’s für uns wieder ins Studio, noch einen Song einsingen. Diesmal in ganzer Länge, um eine Stimmanalyse uns selbst machen zu können.
Praktisch: ganz nebenbei lernen wir noch ein paar Grundlagen des Soundengineerings. Der Schwerpunkt ist es nicht, aber es reicht, um für uns selbst ein wenig experimentieren zu können.
Und dann? Pizza gibt’s in der Wartezeit zur MUSIC NIGHT diesmal keine, da wir noch ´nen Haufen Nudeln übrig hatten. Aber es gibt einige Kostümwechsel und wir suchen zu den Künstlern, deren Songs wir heute darbieten werden, noch ein paar Fakten zusammen.
Ich darf heute den Opener machen und habe dafür „Let me entertain you“ von Robbie Williams vorbereitet. Es hat sich gelohnt, die Herausforderung anzunehmen und mal wieder etwas eher poppigeres zu machen. Der Auftakt zu einem Großartigen Feuerwerk aller Beteiligten.
Herbie knallt uns wieder mal die Klassischen Rock-Bretter um die Ohren. Jonathan macht uns Komplimente mit den Sportfreunden Stiller. Jen ist heute Abend definitiv sexiest girl on Stage. Steffen überzeugt mit einem starken Ärzte-Song und einem, wie ich finde, verdammt gut passenden Grönemeyer-Hit. Jacqui gibt sich die Ehre mit ihrem bluesigen Timbre und Ina rotzt ein dermaßen geilen „Nutbush city limits“ hin, dass es mich schier umwirft. Und dann ist da noch Ray, die uns alle mit einem so verdammt guten Notorius BIG-Song einfach in ihren Flow zieht.
Wenn du gestandene Metaller dazu bringst, beim Hip-Hop so richtig mit zu gehen, dann bist du verdammt gut. Hut ab, liebe Ray! Da kann sich so mancher noch was von abschneiden!
Kurz und bündig: PARTY MEGA HART! Danke Freunde, es ist mir eine Ehre, die Bühne mit euch teilen zu dürfen!!!
MUSIC NIGHT am Rocklantic
Sonntag, der Tag des Sturms …
Tatsächlich aber nur dem Wetter geschuldet. Bei uns in der Ausbildung zum Vocalcoach ist es kuschelig und gemütlich.
Es folgt die Analyse unserer Darbietung während der MUSIC NIGHT und was soll ich sagen. Cheffe ist zufrieden. Natürlich gibt es noch jede Menge Schräubchen, an denen wir noch drehen müssen, aber insgesamt sieht man bei jedem einzelnen klasse Fortschritte.
Nach einem kurzen Spätstück analysieren wir dann noch die Studioaufnahmen. Hier wird sehr deutlich, warum der POWERVOICE -Schöpfer Andrés und Marion so viel Wert auf die richtige Atmung legen.
„Atmeste“ doof, „singste“ doof. So einfach ist das.
Sabine, der Sturm nähert sich und wir beschließen heute schon um 16:00 Uhr Feierabend zu machen, zumal einige noch eine längere Strecken mit dem Auto zu fahren haben. Und wie es Murphy so will, stellt die Deutsche Bahn um 20:00 den Zugverkehr komplett ein. Mein Zug heimwärts wäre um ca. 01:00 gefahren … wäre … somit verbringe ich noch eine Nacht mehr bei Jen und ihren Lieben.
Aber lieber bei Freunden nächtigen, als irgendwo im Zug …
Bis in Kürze, ciao sagt
Björn
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