
Welcome to the twilight zone! – Ausbildung zum Vocalcoach Teil1/6
Ausbildung zum Certified POWERVOICE Vocalcoach
Ausbildungseinheit 1/6 vom 07.05. – 13.05.2018
Willkommen zum 1/6 Teil unserer Ausbildung zum Vocalcoach
TIPP: Am Ende des Blogs findet ihr unser Video-Tagebuch.
Welcome to the twilight zone!
Hallo, mein Name ist Tanja.
Nachdem ich im Februar einen 4-tägigen Intensiv-Gesangsworkshop bei Andrés und Marion absolviert hatte, war für mich klar: ich werde POWERVOICE Vocalcoach!
Wenn ich vorher geahnt hätte, was auf mich zukommt, hätte ich mich trotzdem wieder für diesen Weg entschieden? Yes!
Montag, 7. Mai – Start der Ausbildung zum Vocalcoach
Da ich nur ca. 50 km von Jesteburg entfernt wohne, war meine Anreise mit dem PKW ziemlich entspannt. Andere kamen per knallrotem Gummiboot (aber das ist eine andere Geschichte; dazu später mehr )
Ich war aber tatsächlich erstaunt, woher all die Azubis eintrudelten: Berlin, Paderborn, München und sogar aus Freilassing (da ist sie wieder die Gummibootgeschichte …)
Nach der Vorstellungsrunde ging es gleich ans Eingemachte. Jeder von uns durfte (ist ein netteres Wort als „musste“) einen Song präsentieren. Dieses wurde auf Video festgehalten und unsere Aufgabe war es dann, unsere Eindrücke aufzuschreiben und dem jeweiligen Sänger, der Sängerin danach zu erzählen. Es war wirklich spannend, die unterschiedlichen Techniken jedes Einzelnen zu beobachten um schlussendlich festzustellen, dass wir alle doch recht einheitlich ein paar Fehler begehen, die es anzugehen gilt. Wir atmen falsch und unsere Körper haben weniger Spannung als eine Scheibe Toastbrot.
Zum Glück ist man an Tag 1 noch relativ nett zueinander, so dass die Erkenntnis teilweise zwar bitter, aber nicht frustrierend war. Um es allerdings mit Jennys Worten zu sagen:
“Ich hab´ mich wie ein scheues Reh gefühlt und ihr seid die Jäger und schießt mich tot.“
Aber was soll ich euch sagen? Wir haben am ersten Tag viel gelacht und schon eine Menge gelernt, wie z.B.: Andrés und Marion werden uns zeigen wie es richtig geht, die Rückenmuskulatur ist der Antagonist der Rachenwand und Apfelmus kann man auch aus dem Glas schlürfen …
Dienstag, 8. Mai – Tag 2 und die Sache mit der Luft
Fazit nach Tag 1: „Ohne Macke is´ Kacke!“
Nachdem wir nun also an Tag 1 alle Nettigkeiten ausgetauscht und festgestellt hatten, dass wir Meister im unökonomischen Singen sind, konnte ja Tag 2 nur besser werden und wir sollten recht behalten:
Es ging also los mit der Frage: „Wozu benötige ich viel Luft?“
Antwort: In erster Linie für hohe, laute und lange Töne und obwohl Heike und Ruth diese Praxis schon ziemlich gut beherrschen waren wir doch der Meinung, dass da noch Luft nach oben sei (hatte ich schon erwähnt, dass Ruth mit dem knallroten Gummiboot angereist war?)
Ging es also an mit der Frage weiter: „Wie bekomme ich viel Luft?“
Um dieses Wissen an unsere zukünftigen Schüler weitergeben zu können, ging es mit dem Lernen los, wie wir dieses Wissen weitervermitteln können. Und das geht natürlich am besten, wenn man diese Übungen selber macht. Ich sage euch, den Überblick zwischen Bauch rein, Bauch raus, Mund auf, Kopf und Knie locker, erstaunt auf ein tiefes „ooohhh“ einatmen, Kiefer unter Spannung setzen und dabei auch noch Michael Knight an sich vorbeifahren zu sehen ist schon eine Herausforderung!
Mittwoch, 9. Mai – Tag 3 und die Energie
Fazit nach Tag 2: „Beim Singen benötige ich viel Energie!“ (apropos Energie: war nach dem Aufstehen bei mir gleich Null …)
Und weiter ging es mit dem Bewusstsein, dass das ökonomische Singen der Schlüssel zu allem ist:
„Einen Ton mit so viel Energie wie nötig und so wenig Energie wie möglich zu produzieren“.
An dieser Stelle muss wirklich einmal erwähnt werden, dass Andrés und Marion unfassbar genial sind in dem was sie tun. Der Unterricht ist so lebendig und zielgerichtet gestaltet (ich sach nur Michael Knight), dass man sehr schnell positive Erfolge feiert!
Wusstet ihr eigentlich, dass es Über- und Unterspanner gibt und dass der Kehlkopf am besten im Tiefstand sein sollte?
Weiter ging es mit der „W-Übung“:
- einatmen
- Zunge hinter die Zähne (wohin auch sonst)
- das „w“ mit der Bruststimme mit Biss produzieren und dann vom „w“ zum „äääää“ wechseln und dabei die Luft kontrollieren.
Herrjeh, ich habe in diesen bisherigen 3 Tagen mehr gelernt als in der drei Jahren zuvor. Aber noch immer weiß ich nicht, wie Ruth das Gummiboot mit nach Jesteburg gebracht hat … !!!
Donnerstag, 10. Mai – Rhythmus bei dem man mit muss
Fazit nach Tag 3: Mal sehen, was ich gecheckt habe …
Weiter ging es mit Übungen: Trainingstöne und Tonabfolgen sowie Lockerungsübungen. Besonders beliebt bei uns ist die Rhythmus-Pyramide und das Zahlenrhythmusspiel; total effektiv und selbst Caruso hätte seine Freude daran!
Nachdem wir uns mit Vierteln, Offs, Achteln und Triolen beschäftigt hatten ging es mit Marion rund (und schon düste Michael Knight wieder durch den Raum …).
Lernziel: Einen Song richtig erarbeiten. Also, um was geht es in dem Song, wie interpretiere ich ihn, wann atme ich und so weiter (und es gibt eine Menge und so weiter´s). Es gibt einiges zu beachten und mir wird wieder einmal klar, dass es die beste Entscheidung war bei Andrés in die Schule zu gehen.
Und stets Wiederholungen von dem bisher Erlernten (hatte ich eigentlich schon Ruth und das knallrote Gummiboot erwähnt?).
Freitag, 11. Mai – Synapsenknoten und Chaos im Hirn
Fazit nach Tag 4: „Eine Kompensation ist dafür da, etwas anderes nicht machen zu müssen!“
Unter Einbeziehung von Hilfsmitteln lernten wir wieder einmal, wie sehr sich die Körperspannung positiv auf die Stimme auswirkt. Es ist wirklich faszinierend, wenn man lernt, wie die Festplatte (gerne auch Gehirn genannt) umprogrammiert werden kann um das falsch Erlernte in die richtigen Bahnen zu lenken, ist ökonomisches Singen soooo toll!!
Und nach der Mittagspause war es endlich soweit: SIE war da!
Seit fast 20 Jahren begleitet SIE die Schüler von Andrés und unterstützt ihn bei dem anatomischen Teil der Ausbildung: Claudia Stein-Völling, auch Clöi genannt. Logopädin, Fachtherapeutin, Gesangscoach und ne ziemlich coole Socke. Mit einem ordentlichen Schwung Arbeitsmaterial bepackt hat sich Clöi also zur Aufgabe gemacht, uns den Kehlkopf, die Resonanzräume und die Stimmlippen (es sind übrigens gar keine Bänder) noch näher zu bringen.
Wenn man sich Bilder von uns anschaut, wie wir dort beim Lernen gesessen haben könnte man meinen, unsere Synapsen seien durchgeschmort, so sehr haben unsere Köpfe geraucht 😉
Fazit nach Tag 5: „Ich bin traurig, dass ich am Wochenende nicht dabei sein kann“
Da ich am Samstagmorgen nach London geflogen bin, konnte ich am Samstag und Sonntag nicht bei der Ausbildung zum Vocalcoach und Samstagabend nicht bei der Open Stage dabei sein. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Ruth das knallrote Gummiboot aufgepustet hatte, Erol mit sich by himself gewalkt ist, Michael in Kufstein war und sowieso alle gute Laune hatten!
Übrigens: Michael und Ruth sind das Lindner Duo aus Freilassing, Heike hat den Groove, Esther mag Farben, Kim + Jenny tragen Jeans, Erol heißt eigentlich Umpf und der Kehlkopf besteht aus 5 Knorpeln!
Unsere erste gemeinsame Zeit war mega und ich freue mich riesig auf die nächste Ausbildungseinheit mit dem Rudel, wie Marion uns zärtlich nennt.
Samstag, 12. Mai – Heike übernimmt
Hallo, ihr Lieben, Tanja ist mit ihrer Tochter in London und so bin ich für zwei Tage die Bloggerin. Ach so, mein Name ist Heike ….
„Schmerz lass nach“ oder „was haben ein Strohhalm, ein Weinkorken und ein kleiner Plastikschlauch gemeinsam?“ Heute haben wir uns den Rachen (Pharynx), die Zunge, den Unterkiefer, die Nase und das Ohr vorgeknöpft. Was haben denn jetzt Strohhalm, Korken und Plastikschlauch (Lax Vox) gemeinsam?
Mit allen 3 Gegenständen können wir Muskulatur trainieren. Bei den folgenden Übungen fielen dann die allerletzten Hemmungen: Mit Hilfe eines Strohhalms können wir die Spannung im Rachenraum trainieren. Wir mussten eine Münze mit dem Strohhalm ansaugen und halten. Leider durften wir die Münzen nicht behalten …
Mit dem Korken trainieren wir die Zungenmuskulatur!
Es war ein großer Spaß mit einem Korken zwischen den Zähnen die Vokale zu sprechen! Mit dem Lax Vox bringen wir blubbernd die Stimmlippen zum Schwingen und lockern gleichzeitig den gesamten Stimmapparat!
Welcher oder wessen Schmerz ließ nach?
Claudia hatte ein Gerät dabei, welches mittels Ultraschall tief liegende Verspannungen lösen kann. Novafon ist der Name dieser Wunderwaffe.
Heike, also ich, war das Versuchskaninchen, weil ich Schmerzen in der Kiefernmuskulatur hatte. Nachdem Claudia, auch Clöi genannt, die Muskulatur mit ihren Fingern ausgestrichen hatte (AUA!!!) verschwanden die Schmerzen dann gänzlich nach der Behandlung mit dem Novafon. Dieses Gerät ist einfach sensationell!
Ach ja: wir besprachen auch Stimmstörungen und wie es dazu kommen kann!
Übrigens: 1 x Räuspern ist für die Stimmlippen so stressig wie 30 Minuten sprechen, also entsprechen 10 x räuspern 5 Stunden erzählen!
OPEN STAGE Time
Das war echt ein guter Ausgleich zum vielen pauken.
Ein lustiger Abend mit viel Bewegung, tollem Publikum und zum Schluss haben alle gemeinsam zu Tina Turner‘s Version von „ Proud Mary“ „gerolled“, angeleitet von „Marion Turner“. Welch wunderbarer Abendausklang …
Sonntag, 13. Mai – Time so say goodbye
Heute geht eine unglaublich intensive Woche zu Ende und wir haben so viel Input erhalten, unendlich viel gelernt und immer auch in die Praxis umgesetzt.
Da wir an einigen Tagen weit nach 18:00 Uhr Feierabend gemacht haben und einige von uns eine weite Rückreise haben, ließ Andrés abstimmen, ob es für alle O. K. wäre die Mittagspause zu verkürzen und früher Feierabend zu machen. Wir waren zwar nicht sonderlich froh uns nach 7 Tagen, in denen wir uns näher gekommen sind zu verabschieden, aber irgendwie stand der Montag bereits vor der Tür und eine Stunde früher zu Hause zu sein schien allen eine Option zu sein.
Zurück zur Ausbildung. Natürlich wurde nicht nur während der Woche gefilmt und analysiert, sondern auch unsere Open Stage. Das heißt? Richtig! Videoanalyse!!!
Zunächst haben wir allerdings die Auftritte der Gäste analysiert, wer singt wie, bewegt sich gut, hat wo seine Stärken oder Defizite …
Man, wie viele Parameter es doch zu analysieren git! Andrés sagte, dass wir das auch können werden, wenn wir genügend Probanden haben und fleißig unsere Hausaufgaben machen. Momentan scheint es ja noch nicht sonderlich glaubhaft zu sein, da es sich anfühlt als stünden wir am Anfang. Allerdings hatte ich mich vorher bei einigen Abgängern informiert und die führen sehr erfolgreich ihre eigene Gesangsschule. Da möchten die meisten von uns ja auch hin!
Danach wurde unsere Performance unter die Lupe genommen und auch unsere Ansagen. Wir haben das ganz gut hinbekommen, allerdings gibt es auch noch eine Menge zu tun, aber darum sind wir ja hier in dieser Ausbildung!
Danach ging es nochmal ans Eingemachte mit dem Thema: Wie gestalte ich einen Workshop. Die letzten Synapsen wurden gebündelt und alles Erlernte fand in den zwei Stunden komprimiert und auf den Punkt statt.
Video Tagebuch: Ausbildung zum Vocalcoach Teil 1/6
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Die Verabschiedung fiel uns allen sehr schwer, sind wir doch vielen neuen, tollen Menschen begegnet, die uns bis Oktober begleiten werden! Ich freue mich riesig euch alle, Tanja, Esther, Michael, Ruth, Erol, Kim und Jenny, wiederzusehen und zu wiederzuhören!
Liebe Grüsse,
eure Heike (in Vertretung für Tanja)
Tanja Steiling
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