Ausbildung zum Vocalcoach – Teil 6
Ausbildung zum Certified POWERVOICE Vocalcoach, Jesteburg bei Hamburg
Ausbildungseinheit 6 vom 03. – 09. Oktober 2016
Schock
Die Ausbildung zum Vocalcoach beginnt am Montag mit einem Schock: Alessio kann auf Grund einer Krankheit in seiner Familie die gesamte Abschlusswoceh nicht teilnehmen. Familie geht vor und so bleibt uns nur ganz liebe Genesungswünsche in Richtung der lieben italienischen Familie zu senden. Alessio wird seine Ausbildung zu einem anderen Zeitpunkt abschließen. Hier meldet sich also wieder Julia, die die letzte Woche zusammen mit Meggi, Naima und Dieter.
Wir sind ja komplett aus unterschiedlichem Antrieb gestartet:
Meggi, unsere Logopädin und Sängerin in zwei Bands wird die Vocalcoachausbildung nutzen, um sie in ihre Arbeit mit Sängern in der Logopädiepraxis einzusetzen und irgendwann eine eigene Schule eröffnen.
Naima möchte gleich mit Schülern starten und sich einer Band anschließen.
Dieter arbeitet mit Menschen mit einem Handicap zusammen und wird zukünftig als Pianist und Sänger sein Publikum erfreuen. Hierzu macht er im Anschluss gleich noch die Sängerausbildung bei POWERVOICE. Bei der neuen Ausbildung werde ich ihm wieder begegnen, da auch ich mich entschlossen habe weiterzumachen und mit Hilfe der Sängerausbildung noch mehr den Rock/Pop-Modus zu lernen, um neben dem Musicalsektor noch besser Schlager und Top 40 singen zu können.
Wir starten mit einer Technikeinweisung: Was benötige ich um Umterricht zu geben, oder einen Gesangsworkshop zu leiten. Wie muss die Anlage verkabelt werden, was sind XLR/Klinke/Speakon-Stecker, wo sind am Mischpult die Ein/Ausgänge? Das und vieles mehr ist wichtig zu wissen, wenn man später nicht immer auf die Hilfe eines Technikers angewiesen sein möchte. Danach dann der Funktionstest. Dazu baut Andrés kleine Fehler ein, die wir entdecken müssen, bevor jeder jeden mischt.
Bevor am Donnerstag die Praktischen Prüfungen beginnen gehen wir nochmal alle relevanten Themen in Theorie und Praxis durch.
Jetzt müssen wir erst einmal die Medizinprüfung, sprich Anatomie/Physiologie schreiben. Wir alle haben wahnsinnig viel gelernt und die ständigen Hinweise der Ausbilder „lernt praxisorientiert“ im Hinterkopf gehabt, allerdings wurde uns erst bei der Aushändigung der Prüfungsfragen bewusst, dass wir viel zu viel gelernt haben, andererseits ist es gut viel Wissen mitzunehmen, wer weiß, ob und wann wir das noch gebrauchen können?!
Die Prüfung dauert 90 Minuten und danach sind wir alle erst einmal ziemlich platt. Der Kopf raucht und im Bauchbereich sind Geräusche zu vernehmen, die nach Nahrung zu rufen scheinen.
Tag 3, Ausbildung zum Vocalcoach
Marlene steht uns zur Verfügung. Marlene ist eine Schülerin von Marion, Ende 20, Anfang 30 und ein liebenswerter Mensch. Wir dürfen uns an ihr ausprobieren und das nutzen wir in vollen Zügen. Ich denke bei mir: Wenn ich die in meiner Prüfung hätte wäre das großartig, weil Marlene sich einfach auf alles einlässt! Wir testen mit ihr sowohl die Unterrichts,- als auch Workshop-relevanten Themen.
Uns wird bewusst, dass wir eine Menge gelernt haben und dass der immer wiederkehrende Rat „macht alles praxisorientiert“ auch hier immer mehr Bedeutung bekommt, hoffentlich nicht zu spät! Mit Marlene hat man jede Menge Spaß und sie lacht eigentlich immer.
Heute ist schon Donnerstag, Tag der praktischen Prüfungen. Es geht los mit Workshopprüfung. Uns gegenüber sitzen Marlene, Emmi, eine 16-Jährige Schülerin von Marion und Hauke, der Rocker.
Bei der Workshopprüfung gibt es drei Blöcke:
- Atmung, das Thema hatten Meggi und Dieter gezogen,
- Kehlkopf, das Thema durfte Naima durcharbeiten und
- Kopf/Resonanzräume, mein Thema, von dem ich hoffte, dass ich es nicht bekomme.
Man muss sich die Prüfungen nicht so steif vorstellen, wie sie wohl an den meisten Schulen und Uni´s vorgenommen werden. Andrés bringt uns viel zum Lachen und unterstützt uns, wenn wir mal einen kleinen Hänger haben. Die ganze Atmosphere ist eher wie in der gesamten Ausbildung zum Vocalcoach: locker! 🙂 Wir alle haben nach der Workshopprüfung ein gutes bis ausreichendes Gefühl, was sich später auch bestätigen sollte. Es haben alle bestanden und zwar zwischen gut und ausreichend, aber das wussten wir erst nach den Unterrichtsprüfungen.
Hier ergab sich folgende Konstellation:
Coach Prüfling
Meggi Hauke
Julia Emmi
Naima Marlene
Dieter Christine
Christine ist eine langjährige Schülerin von Marion, die beruflich als Immobilienmaklerin tätig ist.
Es ist ganz schön schwierig in 30 Minuten Unterrichtsprüfung alles Erlernte auf den Punkt zu bringen, aber mir waren immer die Worte von Andrés im Hinterkopf: „Achte nur darauf, was dein Schüler gerade braucht!“ Das hat mir sehr geholfen und die Tatsache, dass Emmi und ich uns in den dreißig Minuten prima verstanden haben.
Nach den Prüfungen, die gegen 17:00 h vorbei waren gab es dann noch ein Abschlusskonzert der Probanden mit anschließender Analyse, die wie immer neben der sachlichen Kompetenz auch von großem Entertainmentfaktor war. Man merkt Marion und Andrés an, wie sehr sie ihren Beruf lieben. Ich freue mich, dass ich gleich ab November 2016 noch sechs Monate Ausbildung dranhängen kann, richtig gelesen. Ich mache noch die Sängerausbildung!
Die detallierte Besprechung zu den Prüfungen sollten am nächsten Tag laufen, wir erfuhren jedoch, dass alle bestanden haben und nur zwei Ergänzungseinheiten zweier Auszubildender am nächsten Tag angeordnet wurden. Unser Freude war riesig und ich denke, dass irgendwo am Abend eine Flasche Sekt geköpft wurde …
Wir treffen uns am Freitag erst mit der gesamten Gruppe, um die Workshopprüfungen durchzugehen. Akribisch wird uns fast jede einzelne Minute wiedergegeben. Ich nehe ne Menge aus dieser Analyse mit und erfahre, was gut war und was ich zukünftig besser machen kann. Der Vorteil einer kleinen Gruppe ist es, dass man viel detalliertes Feedback bekommt – ich liebe das! 🙂 Nach den beiden Ergänzungseinheiten stellen wir Fragen und gehen alles durch, was für unsere Zukunft als Coaches noch wichtig sein könnte. Heute ist nochmal arbeiten angesagt, ab morgen konzentrieren wir uns nur noch auf unser Abschlusskonzert.
Es ist Samstag: „Happy Birthday“ schallt es durch die POWERVOICE Academy. Naima hat Geburtstag. Nachdem sie die Kerzen des Törtchens ausgepustet hat und wir uns mit ihr gefreut haben, dass sie schon 21 Jahre sein darf geht es in die Konzertvorbereitung.
Wir hatten uns im Vorfeld bereits einige Gedanken dazu gemacht, aber so richtig konkret wurde das Konzept doch erst an diesem Samstag.
Die Handlung sollte in einer Bahnhofshalle stattfinden.
Ich spiele eine Prostituierte mit französischem Dialekt, die am Schluss mit der Drogenabhängigen Meggi zusammen kommt, die einen sprechender Esel auf ihrer Schulter hat. Dieter, der im Bahnhof eingeschlafen war und von der spanisch sprechenden Putzfrau Naima geweckt wurde verliebt sich auf der Stelle in die Lady, die ihn anfangs aber ignoriert, aber am Schluss sind auch die beiden ein Päarchen.
Die Stellprobe ist noch ein wenig improvisiert, doch schon die Generalprobe lässt hoffen, dass das Konzert ein ganz besonders werden könnte und so kam es schließlich:
Abschlusskonzert der neuen Cerified Vocalcoaches
Es war ein großartiges Konzert mit vielen Gags, die beim Publikum ankamen.
Von den ehemals 6 Azubis kamen Naomi, Meggi, Dieter und ich (Julia) ins Ziel. Alessio hat durch seine erfolgreiche Teilnahme bei The Voice of Germany noch Zeit, um seine Prüfungen nachzuholen.
Von dieser Stelle aus wünschen wir ihm alles Beste für die Zeit nach den Blind Auditions, die er erfolgreich hinter sich gebracht hat!
Nach einem tollen Abschlusskonzert, Zertifikatübergabe und einer lustigen Party trafen wir uns am Sonntag.
Viele Ausbildungstruppen vor uns haben am letzten Tag einen gemeinsamen Song aufgenommen und auch wir wollten diese Tradition weiterführen. Ich habe von ehemaligen Azubis gehört, dass es nochmal ein Highlight in der Ausbildung zum Vocalcoach ist, weil es eine bleibende Erinnerung an die Zeit und die Truppe ist.
Wir haben uns auf den Song „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani entschieden.
Natürlich hat Andrés von der Session auch etliche Outtakes gemacht. Ich bin gespannt, welche Erinnerungen diese Aufnahmen in 5, 10, 20 Jahren hervorrufen werden.
Eine tolle Ausbildung mit liebenswerten Menschen ist vorbei und ich bin froh ein Teil davon gewesen sein zu dürfen. Ich habe mich entschlossen weiterzumachen und die anschließende Sängerausbildung zu absolvieren. Dieter werde ich dort wiedertreffen, weil er ebenfalls weitermacht.
Unsere Snapchatstory – Ausbildung Vocalcoach 6/6
Diese Ausbildung ist aber erst einmal Geschichte und ich möchte mich von euch verabschieden und euch danken, dass ihr treue Leser meiner/unserer Blogs ward.
Tschüssi sagt eure
Julia
Alessio Loriga
Neueste Artikel von Alessio Loriga (alle ansehen)
- Ausbildung zum Vocalcoach – Teil 6 - 15. November 2016
- Ausbildung zum Vocalcoach – Teil 5 - 4. Oktober 2016
- Ausbildung zum Vocalcoach – Teil 4 - 9. September 2016
- Ausbildung zum Vocalcoach – Teil 3 - 29. Juli 2016