
Ausbildung zum Vocalcoach: Azubi-Blog Teil 1/6 – 07.11.-13.11.2022
Ausbildungseinheit 1/6 vom 07.11. – 13.11.2022
Willkommen zum 1/6 Teil unserer Ausbildung zum Certified POWERVOICE Vocalcoach
Tag 0 – Überraschend Simpatico
Hallo, mein Name ist Andi, ich habe mich zu der Ausbildung zum POWERVOICE Vocalcoach bei gleichnamige Academy angemeldet und weiß noch nicht so recht, was mich erwartet. Ich habe viel von der Ausbildung zum Vocalcoach gehört, hatte ein tolles Gespräch mit Marion, aber jetzt geht der Ernst los.
Angekommen in Hollenstedt, bin ich schon mal positiv überrascht von dm Örtchen. Erste Pizza in Hollenstedt und auch die schmeckt ausgezeichnet, obwohl der Ort ca. 1.900 km von Neapel entfernt liegt.
Hollenstedt ist viel schöner als erwartet. Ebenso galant zeigte sich die Unterkunft mit zwei Schlafzimmern. Das größere überlässt der Kerl (das bin ich) der Dame, ist ja Ehrensache! Gentleman
Die Dame ist Theresa, mit der ich eine Woche eine Ferienwohnung teilen werde, so abgesprochen in unserer privaten Facebook-Gruppe und später dann in einer WhatsApp-Gruppe aller Azubis.
Die Vorfreude ist da, was würde mich und uns erwarten?
Tag 1 – von Null auf Bühne in 3, 2, 1 – GO
Wir treffen ein, hier in der POWERVOICE Academy am Rocklantic, wie der kleine See auf dem riesigen Grundstück, genannt wird.
Bei POWERVOICE kommen singende Hasen im Rudel vor. Marion bezeichnet uns als Hasen und uns zusammen als Rudel. Dieses Rudel traf zwischen 10:30 und 11.00 Uhr in der POWERVOICE Academy ein und wurde mit einer großen Umarmung von jener Marion begrüßt.
Über Norddeutsche wird gesagt, sie brauchen ein wenig Zeit um “miteinander warm zu werden”. Auf Andrés und Marion trifft das nicht zu. Vielmehr fühlten wir uns sofort heimisch und der Begriff “hart aber herzlich” ist hier Gesetz. Es wurde sehr intensiv, wir kamen an unsere Grenzen, aber es war immer auch herzlich und sehr, sehr lustig, aber dazu später mehr.
Andrés macht klare und direkte Ansagen, das kommt wohl aus seiner Kindheit, Jugend, die hat e nämlich im Ruhrpott verbracht, ist auf der anderen Seite aber auch ein “Kuschelrocker” (verzeih mir Andrés) und das kommt wahrscheinlich daher, dass er “Tranquillo” aus seinem Heimatland Argentinien mitgebracht hat. Seine 36 Jahre Erfahrung auf dem Sektor Rock/Pop-Gesang sind schon beeindruckend und wir werden in der ersten Woche eine Menge lernen.
Nach einer Vorstellungsrunde ging es direkt ab auf die Bühne. Zögern im Raum. Das meinten die also damit, dass wir uns “mit einem Song vorstellen” würden.
Zum CIA-Rudel gehören:
- Meine Wenigkeit
- Theresa, Partyband-Frontfrau und angehende Musiklehrerin
- Kathi, eine Musiklehrerin mit Musical-Faible
- Steffi, Ex-Lehrerin, die einen feinen Gitarrenstil pflegt
- Marc, ein sympathischer introvertierter Rocker
- Irina, die einfach Bock auf neue Impulse hat
- Ute, eine Rocklady im besten Alter
Ein weiterer CIA hatte sich in der Ausbildung geirrt und das Rudel nach einem Gespräch mit Marion und Andrés am Abend bereits verlassen hat. Junge, du hast eine unsagbar wertvolle Woche verpasst – schade!
Und dann würde auch noch Ute am Mittwoch auf das Rudel stoßen.
Egal ob musikalisch erfahren oder kompletter Neuling – auf der Bühne zu stehen und analysiert zu werden ist, sagen wir mal ungewohnt. Aber dafür sind wir hier. Der Puls steigt, die Atmung wird flach. Das Gesicht ändert seine Farbe. Die erste wichtige Lektion für jeden Vocalcoach – Aufregung gehört dazu. Da hilft viel Applaus und wohlwollendes Feedback. Das schafft Vertrauen, in die eigene Stimme und in den Vocalcoach. Wir haben viel gelacht, spielerisch gelernt und uns wurde klar, dass Technik nicht alles ist. Man war das ein verrückt geiler erster Tag!
Tag 2 und 3 – Kunst kommt von Können
Eigentlich sind die Workshop-Zeiten täglich von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr angesetzt. Vorher und nachher können wir jedoch im hauseigenen Probenraum üben oder in der Künstler-WG mit Mega-Sofa und Knuddel-Küche chillen. Da wir uns alle von Anfang an super verstanden haben, nutzen wir als Rudel die Quality-Time ab 8:00 Uhr bis 22:00 im Hause POWERVOICE.
Wir CIA´s haben eine eigene Etage mit 100 qm ganz für uns, Aufenthaltsraum, Küche, Duschbad, ein großer Übungsraum mit Anlage und auch noch 2 Balkone. Bereits an Tag 2 fühlt es sich an wie eine Ausbildung im Urlaub.
Der zweite Tag steht ganz im Zeichen der wichtigsten Fragen zur Stimme – und den spannenden Antworten, die POWERVOICE dazu gibt. Ursache und Wirkung – wie logisch. Alles ist erklärbar und genau das habe ich mir erhofft. Endlich gibt es Antworten auf viele Fragen, die ich mitgebracht habe. Mir wird immer klarer, dass Klassik eine ganz andere Sportart ist und man nicht einfach das Erlernte aus der Klassik adaptieren kann, im Gegenteil: Vieles ist völlig anders. Einem nach dem andern im Rudel geht ein Licht auf durfte erfahren, wie ein Sänger ergonomisch Atmet.
Neben Theorie bis zur rauchenden Rübe übte sich das Rudel fleißig im Coaching von Atemübungen. Da wird Gesangsunterricht zur Kontaktsportart.
Wir treffen uns also immer schon vor der Ausbildungseinheit mit dem ganzen Rudel, weil es viel zu erzählen und verarbeiten gibt. Bei gutem Kaffee und Frühstück ist die Laune einfach nur hervorragend.
An Tag 3 kommt heißt es für das Rudel einen neuen Hasen begrüßen zu dürfen: Ute. Bei POWERVOICE gibt es keine “Auftauzeit”, Ute musste gleich als “erste Probandin” für das Rudel herhalten. Alles bis dahin Gelernte sollte nun auf sie einprasseln.
Songvorstellung, Analyse, Feedback. Die Aufregung auf beiden Seiten war entsprechend groß. Glücklicherweise sang sich Ute mit ihrem ersten Song direkt in die Herzen des Rudels. Der Stoff der vergangenen zwei Tage wurde mal eben in ein paar Stunden am lebenden Objekt “ausprobiert” – kluger Schachzug, Chef! Übrigens: Ute und wir haben es überlebt.
Fazit: Tag 2 und 3 haben uns viel abverlangt. Neue Erfahrungen, neue Übungen, neues Wissen. Bei so vielen neuen Eindrücken kann es schnell passieren, dass man vergisst, wie man bis vier zählt. Ein guter Vocalcoach weiß das und lernt, zu dosieren. Insider
Tag 4 – Singen heißt nicht “Töne treffen”
Hatte Andrés die Leitung Ausbildungstage 1-3, so übernahm am Morgen von Tag 4 Marion die Führung. Die beste Technik nutzt bei dem Gesang nichts, wenn das Gefühl fehlt. Warum rühren einige Stimmen uns zu Tränen und andere schaffen das – mit dem gleichen Song – nicht. Gesang erreicht das Publikum dann, wenn er eine persönliche Geschichte erzählt.
Dann erlebten wir am Nachmittag eine beispielhaft perfekte Interpretation eines Songs: “I will talk and Hollywood will listen”. Wow, was für eine Analyse und was für Aha-Erkenntnisse bei uns allen.
Am Nachmittag probierte das Rudel es selbst aus: Jeder wählte einen Song und machte daraus SEINEN Song. Das Ergebnis war ein berührender Abend, der nicht nur das Rudel noch fester zusammengeschweißt hat, sondern auch die Song-Arbeit aller Sängerinnen und Sänger für immer verändern würde.
Tag 5 und 6 Anatomie/Physiologie und die MUSIC NIGHT
Ob man nun Gott, einen Zufall oder die Evolution dafür verantwortlich machen möchte – die menschliche Stimme ist ein Wunder der Natur. Ein bisschen Knorpel hier, Schleimhaut und Muskeln da, alles eingebettet in Bindegewebe und Knochen (oder so ähnlich): Et voila! Die menschliche Stimme ist ein Kraftwerk und das muss gepflegt werden!
Unter der Leitung von Claudia Stein-Völling, alias “Clöi” wurde das Rudel zwei Tage lang durch spannende Themen geführt, die ein werdender Vocalcoach zu wissen hat. Aufbau, Funktionsweise und Pflege des Instrumentes “Stimme” wurde uns viel bewusster. Clöi verfügt über unschätzbare Erfahrungswerte und hat tolle Tipps und Tricks für uns werdende Vocalcoaches.
Besonderes Highlight an Tag 6 war die Vorstellung und Funktionsweise des Novafons, einer Art therapeutischem Schallwellengerät. Man, hat das Spaß gemacht und es war unglaublich, wie sich die Stimme verändert hat, aber das wäre jetzt zu ausschweifend.
Und dann kam der Abend der ersten gemeinsamen MUSIC NIGHT – die Aufregung war auf einmal wieder da. Dieses mal aber nicht gepaart mit Angst, sondern mit Vorfreude auf unsere Auftritte bei der MUSIC NIGHT.
Das Publikum war einfach nur cool drauf, unsere Laune steigerte sich von Song zu Song und der Abend wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die musikalische Feuertaufe wurde anschließend bei Wein, Bier und Hamburgern gefeiert. Schade, dass der Tag ein Ende haben musste …
MUSIC NIGHT am Rocklantic
noch mehr Fotos des Rudels findet ihr im Foto-Album auf unserer Facebook-Seite
Tag 7 – Analyse und bis bald
Tatsächlich nur ein wenig verkatert trafen wir uns zur gemeinsamen Analyse des ersten gemeinsamen Konzertes. Es ist erstaunlich, welche Fortschritte wir in der ersten Woche unserer Ausbildung zum Vocalcoach gemacht haben.
Wir alle sind in der ersten Woche schon unglaublich gereift – das gibt Mut für die kommenden 6 Monate zu unserer Ausbildung zum Vocalcoach und für die Arbeit mit unseren Probanden. Zum Verständnis: Jeder muss im Rahmen seiner Ausbildung mit mehreren Probanden das nacharbeiten, was er in der Ausbildungseinheit gelernt hat. Darauf freue ich mich besonders, denn darum bin ich u. a. hier: Selbst zu reifen und das Erlernte beruflich weiterzugeben.
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Zum Abschluss haben wir “Töne gelegt”, die wir dann abgehen bzw. abspringen durften. Ziel der Übung war ein besseres Verständnis für Tonabstände und für die Energie zu bekommen, die es braucht, um tiefe oder hohe Töne zu produzieren.
Dann hieß es vorerst Abschied zu nehmen. Die Vorfreude auf die nächsten Monate ist groß, vor allem auf neuen Input, ein tolles Teamgefühl und berauschende MUSIC NIGHTS.
P.S.: Hier gibt es kostenlose Tickets für unsere nächste MUSIC NIGHT am Samstag, den 03. Dezember 2022, wenn das Rudel am Rocklantic endlich wieder vereint ist.
Wie es weitergeht berichte ich demnächst, bis dahin
euer Andi
Andreas Thomä
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