Teil 2/6 Ausbildung zum Vocalcoach – 2. Ausbildungseinheit vom 02.06 – 04.06.2017
Ausbildung zum Certified POWERVOICE Vocalcoach
Ausbildungseinheit 2 vom 02.06. – 04.06.2017
Willkommen zum 2. Teil unserer Ausbildung zum Vocalcoach
Wir schreiben den 18.06.2017…
Es ist 00:48 Uhr, ja, richtig gelesen Stevie sitzt vor dem PC und tippt seine monatlichen Memoiren in den alten Plastik-Kameraden. Wieso um diese Uhrzeit mag jetzt manch einer fragen!? Das liegt daran das Stevies Zeitgefühl manchmal Aussetzer hat und er schon wieder vergessen hat, fleißig seine Hausaufgaben zu machen und den nächsten Blog zu schreiben. Ursprünglich wollte ich noch den kleinen Raum mit Regen besuchen aber das verschieben wir auf später.
Also Ladys und Gentlemen, beschleunigen sie ihre Sitzglocken, wir starten.
Ausbildung zum Vocalcoach Teil 2, mit Text, bunten Bildern und ganz viel bewegten bunten Bildern am Ende des Blogs.
Wir haben uns also alle vermisst !?!? Absolut, denn wenn sich alle bei der Ankunft in die Arme fallen und sich drücken als hätte man sich drei Jahre nicht gesehen, kann man sich, denke ich, schon ganz gut leiden. Dabei ist nur ein Monat vergangen, aber diese Bande ist jetzt schon wie eine kleine Familie und so muss man sich erstmal gegenseitig erzählen was wir so alles getrieben haben und wie es vorangeht.
Das Ganze wird natürlich gleich in den Unterricht eingebaut, schließlich wird uns das Thema noch bis Oktober begleiten und es ist unheimlich interessant, Erfahrungen auszutauschen und zu hören, wie die anderen so arbeiten. Es geht aber noch einen Schritt weiter, denn unsere Hausaufgabe war es, unsere Unterrichtseinheiten zu filmen und so verbringen wir den ersten Teil des Tages damit, uns anzuschauen wie jeder Einzelne mit seinen Probanden gearbeitet hat.
Analyse unserer Probandenvideos …
Es ist sehr interessantes Material entstanden und nachdem wir es dann auch endlich geschafft haben, die Videos im Player in der richtigen Geschwindigkeit abzuspielen, wirkt selbst das Hardcore Schweizerisch unserer Diana nicht mehr so, als würde der Unterricht unter Wasser stattfinden. Verstehen tut man aber trotzdem nichts …
Die Mittagspause mal anders …
Zu den üblichen Mittagspausen, jagen wir uns ja sonst immer unsere Nahrung im angrenzenden Jesteburg ins Gesicht, da gibt es ja ausreichend Lokalitäten für diesen Zweck. Da aber heute schönes Wetter ist fahren Marion und Andrés mit uns raus ins Grüne. Nachdem wir eine ganze Weile über Stock und Stein und durch den Wald gelaufen sind, „japp, ich habe Brotkrumen gestreut, man weiß ja nie“ kommen wir schlussendlich an einem kleinen Fluss (das ist die Seeve – Anm. der Redaktion) mit Picknickplatz an und dürfen uns über einen prall gefüllten Korb mit Leckereien, wie überbackene Laugenstangen, freuen. Während wir Jungs es uns am Ufer gemütlich machen, wagen die Mädels sogar einen Ausflug ins kühle Nass.
Wir sind ja aber nicht zum Spaß hier, obwohl wir den immer und reichlich haben und deshalb und weil wir alle ja noch viel zu lernen haben, machen wir uns nach einer Stunde wieder auf den Weg in die heiligen Hallen. Dort angekommen zeigt uns Andrés an Kati eine Tiefenatmungs- und Entspannungsübung. Eine Übung die sehr gut für Menschen geeignet ist die sich dauerhaft unter Anspannung befinden und einfach mal zur Ruhe kommen wollen. Das funktioniert auch prima, denn das tiefenentspannte Schweizer Madel bringt mit ihren Händen das auf den Körper von Kati, was Andrés ihr sanft zuraunt.
Der “gemeine” Trainingston …
Zum Abschluss des Tages, treten wir wieder in unsere Lieblingsmaterie ein, die allseits beliebten Trainingstöne. Zur Erklärung, der „gemeine“ Trainingston an sich kommt sehr häufig in unserer Ausbildung zum Vocalcoach vor, da er alle wichtigen Bestandteile des Singens in der richtigen Reihenfolge beinhaltet.
Die richtige Bauchatmung, Vorbereitung auf den Ton und das Tönen an sich natürlich. Bei unseren heutigen Trainingstönen dürfen Ray und Sebas sich gegenseitig coachen und wir lernen noch zusätzlich, das es die obere und untere Zunge zu beherrschen gilt, wenn man richtig krasse Trainingstöne produzieren möchte (Insider, von Ray erfunden).
Caruso-Übung, ganz viel Schleim und was man damit macht …
Am Samstag starten wir den Tag mit Aufwärmübungen von Stimme und Muskulatur.
Hier kommen alle möglichen Lockerungsübungen zum Tragen und auch die „Caruso“ Übung.
Diese Übung dient zur Erweiterung des Zwerchfelltiefstandes und setzt eine intensive Bauchatmung voraus, „Caruso ist also nichts zum essen“. Wenn du bei dieser Übung nicht richtig und vor allem an der richtigen Stelle atmest, hast du ein echtes Problem, denn dir wird im wahrsten Sinne des Wortes, ganz schnell die Puste ausgehen. Außerdem lernen wir noch wie wir überschüssigen Schleim im Hals lösen und sogar wie wir welchen produzieren können. Ich als Rockliebhaber, bin ja ein Fan von etwas Schleim im Hals, da man es ganz hervorragend als Stilmittel einsetzen kann. Der ein oder andere ist aber sicherlich froh, wenn er das überschüssige Zeug auf dem schnellsten Wege wieder loswerden kann. Machen wir uns aber an dieser Stelle auch klar das man mit einem trockenen Hals nicht singen kann, und deshalb ist die Schleimproduktion ein wichtiger Faktor. Für Klassiker, die ihre Töne einschwingen ist der Schleim etwas fürchterliches, wie gesagt, ich liebe ihn, produziert er doch geile Sounds.
Die ganzen Übungen werden natürlich am Klavier begleitet und so dürfen wir im Anschluss auch selber ran, denn theoretisch wissen ist die eine Seite der Medaille, aber das lehren und vermitteln in unserer Ausbildung ist natürlich noch viel wichtiger.
Den Rest des Tages bereiten wir uns noch auf die anstehende Open Stage vor, zu der natürlich wie immer jeder herzlich eingeladen war. Eine großartige Veranstaltung die immer gut besucht ist und in der der Spaß an der Musik einfach im Vordergrund steht. Es spielt keine Rolle wie gut du singen kannst oder was für ein großartiger Künstler du auf der Bühne bist. Hier sind alle gleich und ich kann nur jedem empfehlen uns im Laufe der nächsten Monate mal einen Besuch abzustatten. Also ran ihr Tiere, wir freuen uns auf euch!
Alle Open Stage Termine im Überblick: Facebook oder auf der Homepage
Open Stage Time …
Singen ist Leistungssport …
Soho, wir sind bereits am Sonntag angelangt. Es ist schon krass wie die Zeit vergeht und wie viel man bereits gelernt hat. Für mich persönlich ist es auch erstaunlich, was einem alles im Gedächtnis geblieben ist, von dem immensen Input, mit dem man bombardiert wurde. Vieles wird einem tatsächlich immer erst am Folgetag bzw., spätestens ein paar Tage später klar, aber ich sage mal besser spät als nie.
Am letzten Tag der Ausbildungseinheit zum Vocalcoach beschäftigen wir uns mit einem Song von Ray. Ray hat Andrés um Hilfe gebeten, bei einem Song den er geschrieben hat. In diesem Song gibt es eine Stelle die für ihn zu hoch erscheint und bei der er Probleme hat, sie sauber zu intonieren. Wir hören uns also den Song mal genauer an und analysieren das Problem. Andrés macht uns klar das unter anderem hohe Töne eine Blockade im Kopf erzeugen. Wenn du dir einredest das der zu singende Ton zu hoch für dich ist, baust du Hilfsmuskulatur aus Angst auf und machst so automatisch dicht. Wenn du dir jetzt aber zum Beispiel vorstellst, das du den zu singenden Ton nicht in die Höhe, sondern in die Weite singst, bekommt das Ganze ein ganz anderes Level. Es ist immer wieder erstaunlich wie sehr einen das eigene Denken einschränkt, und wie viel Hindernisse man sich selber in den Weg legt. Natürlich gab es da auch wieder Tricks dazu, wie Ray seine Höhe mit Lockerheit bekam und sogar noch drei Halbtöne höher. Ich sage nur Arme nach hinten und rauf auf das Wackelboard mit unglaublichem Ergebnis!
Im Anschluss lernen wir, wie sich geschlossene und offene Vokale auf den Gesang auswirken und wie wichtig es ist sich genau Gedanken über die Artikulation seiner zu singenden Texte zu machen, nicht in Bezug auf die Aussprache, sondern in Bezug auf den zu singenden Ton. Wem das jetzt zu viel ist, der aber alles verstehen und umsetzen möchte, der muss halt die Ausbildung machen, oder später bei einem von uns Azubis Unterricht nehmen!
Ja meine Lieben, wie ihr mittlerweile feststellen könnt, ist singen echter Leistungssport und das tatsächlich in jeder Hinsicht.
Dieses Mal waren es nur drei Tage Ausbildung zum Vocalcoach, aber trotz alledem wieder eine Menge Input, den man mit nach Hause nimmt.
Video Tagebuch: Ausbildung zum Vocalcoach Teil 2 – Juni 2017
In der Video-Beschreibung auf YouTube findet ihr die Sprungmarken.
Da ich öfter gefragt werde wie sich die Ausbildung anfühlt, möchte ich an dieser Stelle folgendes anmerken. Die ganze Ausbildung ist streckenweise sehr anstrengend, durch die Reizüberflutung die im Gehirn stattfindet, durch den enormen Input der hier stattfindet. Sie ist aber auch gleichzeitig unheimlich interessant und mit der lockeren und familiären Atmosphäre die hier herrscht durchweg großartig. Ich für meinen Teil, werde immer mehr darin bestätigt, das ich den richtigen Weg eingeschlagen habe, denn ich freue mich schon wahnsinnig auf die nächste Einheit im Juli und natürlich auf meine Gang.
Also, wir sehen/hören uns im Juli, ihr Tiere.
Sláinte mhath
Teil 1 verpasst? Hier geht´s lang!
Steven Screamz
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