Alles Scheiße, oder?

Alles Scheiße, oder?

Die Pandemie hinterlässt Spuren. Angst macht sich breit, Lagerkoller kommt auf und wie in jeder Branche gibt es zwei Fraktionen:

Erstere gibt eher solche Aussagen von sich:
„Alles Scheiße!“ „Ich weiß genau wer Schuld hat!“ Das können die nicht machen, sollen die doch mal den Mindestlohn bekommen!“ „Ich habe keinen Bock mehr!“ „Musik machen bringt doch eh nichts mehr!“

Zweitere eher in die Richtung:
„Nützt nichts, jetzt erst recht!“ „Ich muss mich neu erfinden!“ „Dann müssen wir halt kreativer werden!“ „Mal sehen, wie ich das hinkriege!“ „Anderen geht es noch schlechter, da habe ich bisher Glück gehabt!“

Es ist das alte „Glas ist halb voll oder halb leer“-Spiel.

Beide Gruppen erleben dasselbe, es ist eine unterschiedliche Sichtweise, eine unterschiedliche Lebensphilosophie. Beiden Gruppen geht es momentan recht beschissen und vielen von uns steht das Wasser bis zum Hals.

Mir ist bewusst, dass wenn man etwas unternimmt, wie zum Beispiel einen Spendenaufruf startet, dann gibt es immer Menschen, die sagen: „Wo ist der Haken, wollen die sich selbst bereichern?“  „Warum machen die das?“ „Wer weiß, was mit dem Geld passiert!“

 

Schlaflose Nächte …

Könnt ihr euch vorstellen, dass man für eine solche Aktion, um sie in ein paar Tagen aus dem Nichts zu stampfen, Tag und Nacht durcharbeitet, schlaflose Nächte hat. Wie kann man die Spendenaktion so optimieren, dass wir viele Menschen erreichen können. Was passiert, wenn sich „zu“ viele Musiker bewerben und wir nicht allen helfen können? Was ist, wenn nur wenig Geld rein kommt, weil viele einfach das Wort Corona nicht mehr hören können? Reichen 50% des Erlöses aus dem personalisierten Geburtstagslied, oder geben wir doch 100% ab. Geben wir, damit keiner auf die Idee kommen kann, dass wir uns auch nur im Geringsten an der Aktion bereichern könnten.

Warum wir diesen kräftezehrenden Akt unternehmen, der uns unendlich viel Zeit und auch Geld kostet? Wir wollen einfach nur HELFEN!

Dann denken einige: „Ihr macht das doch nur, um Aufmerksamkeit zu bekommen, stimmt´s?“ Stimmt!“ Voll ins Schwarze getroffen, du bist ein guter Menschenkenner! Aufmerksamkeit erhaschen für diejenigen, denen das Wasser bis zum Hals steht. Aufmerksamkeit für uns alle, aus der Künstlerszene!

Jammern geht leicht, das Netz ist voll davon! Helfen kostet Kraft und schafft Neider und Hater – das war mir vor der Aktion bewusst. Das betrifft ja nicht nur uns, das betrifft jeden, der eine solche Aktion startet!

Natürlich gehört auch kontinuierliche Beharrlichkeit dazu und auch hier waren und sind die Reaktionen bewusst: „Die schon wieder!“ „Schon wieder ein Post!“ „Jetzt reicht es doch langsam!“ „Lasst mich in Ruhe!“

Zum Glück kann man in den Sozialen Medien ignorieren, was man nicht sehen möchte – mache ich auch! Wenn ich nicht will, muss ich ja nicht. ABER: Es wird wieder eine Zeit kommen, in der Live-Konzerte (uneingeschränkt) stattfinden. Diese Live-Konzerte funktionieren nicht ohne Musik und Musik braucht Musiker und die haben momentan Existenznöte!

Man kann darüber streiten, welchen Stellenwert Lufthansa oder Kaufhof haben, natürlich gibt es auch dort jede Menge Arbeitsplätze, aber wie ist das nach getaner Arbeit, worauf freuen wir uns dann? Wie können wir am besten entspannen, Kraft tanken, Emotionen freien Lauf lassen und abdancen? Die Antwort: MUSIK, MUSIK, MUSIK!

Man kann alles besser machen – gedanklich geht das immer ratzfatz! Wir haben in Deutschland 80 Millionen Menschen und ganz viele von denen wissen, wie es besser geht … Besserwisser …

 

ANPACKEN, NICHT MOTZEN!

Wer motzen will, weil es ihm gut tut, der soll einfach nur motzen! Wenn man die ganze Motzerei in Energie umwandeln könnte, dann könnte man einen riesigen Energiespeicher errichten. Leider geht das nicht. Motzen ist wie rauchen – wo ist der Sinn?

Es gibt zum Glück aber auch viele Supporter in unserem Land, die, die Trost spenden, aufmunternde Worte für ihre Mitmenschen finden, die einfach anpacken und helfen.

Was wir alle brauchen ist das Gefühl von Perspektive, wir brauchen Aufbruchstimmung, Optimismus und endlich wieder Live-Musik! Das geht aber dann erst wieder, wenn die Pandemie besiegt ist und es hoch motivierte Musiker gibt!

Wir haben uns entschlossen aufzubrechen, positiv in die Zukunft zu schauen, zu helfen.

Ich möchte dich nicht auffordern zu spenden, ich möchte dich aber bitten es zu tun. Wenn viele ein wenig geben, dann wird es größer. Wir haben bereits eine Menge Bewerbungen von Künstlern in Not. Jetzt muss das Gremium entscheiden, wer etwas erhält. Wenn es nach mir ginge, würde ich allen helfen wollen, aber dafür brauche ich eure Bereitschaft. 

 

Eine kleine Geschichte sei erlaubt:

Im Dezember 2020 gab ich einem befreundeten Musiker ein wenig Geld, damit er sich einen günstigen Laptop kaufen konnte. Eine unbedeutende kleine Geste. Umso erstaunlicher war es, dass dieser kleine Akt ihm Hoffnung gegeben hat, er sieht Perspektive, glaubt wieder an eine Chance und hat wieder Lebensmut, weil er anders arbeiten kann. Wie großartig wäre es, wenn wir nicht nur 10 Künstler unterstützen könnten, sondern viel mehr.

Wir werden mit unserer Aktion sicherlich nur ein wenig Not lindern können, aber das ist besser als nicht zu helfen. Wir möchten uns später im Spiegel ansehen und nicht sagen müssen: „Wir haben nur auf uns und unsere Situation geschaut.“ Wir möchten sagen können: „Es war nicht viel, aber wir haben geholfen!“ 

Ich freue mich über jeden noch so kleinen Support, ob als Zuspruch, Teilung, Weitersagen oder als Spende für
Künstler helfen Künstlern!

DANKE
Andrés!

Künstler helfen Künstlern!

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Andrés Balhorn

Owner and Founder bei POWERVOICE
Andrés Balhorn ist POWERVOICE Gründer, Vocal Coach Ausbilder, Rocksänger, Produzent und Komponist. Seit 1987 ist er als Dozent ein Vorreiter für modernen für Rock/ Pop Gesangsunterricht. Sein 1996 im GERIG Verlag erschienenes Buch POWERVOICE avancierte zum Fachbuchbestseller und ist mittlerweile in der 14. Auflage. Mit mehr als 600 gegebenen Workshops ist er einer der erfahrensten Vocal Coaches in Europa.

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