1. Mini Open Air: Andrés & Friends LIVE in Harmstorf
Mini Open Air: Andrés & Friends LIVE in Harmstorf – 21. August 2016
Die Idee
Im „Maacks Gasthaus“ übernachten viele unserer POWERVOICE Workshopteilnehmer/Auszubildenden. Eines Tages besuchte ich die Besitzerin Gabi und gelangte auch in den komplett im 70er Jahre Style ausgestatteten Saal des Gasthauses. Daraus müsste man doch einen Musicclub machen können, dachte ich sofort. Mit Gabi sprach ich über Möglichkeiten ihn zu nutzen. Wer würde dieses spezielle Ambiente mögen? Sicherlich Menschen, die die 70er Jahre bewusst er- und gelebt haben. Das sind die Jahrgänge der 30-60iger. Schnell stand für mich fest, dass ich ein Musikprogramm auf die Beine stellen sollte, um eine Veranstaltungsreihe in diesem Gasthaus zu konzipieren.
Die Band „Mad Pack“ war geboren. Nach ein paar Proben stellte sich heraus, dass das Unterfangen schwieriger war, als gedacht, zumal hervorragende Musiker auch immer einen gewissen Anspruch stellen und wenig Zeit haben – zu recht, weil sie gut sind!!!
Also beschlossen Gabi und ich mit einer anderen Aktion zu starten: Ein Musikprogramm mit befreundeten Künstlern auf ihrem Außengelände.
Der Kalender sollte uns nun einen gemeinsamen Termin sagen und er nannte uns den 21. August 2016, der Tag an dem die Cyclassics, ein Hamburger Mega-Straßen-Radrennen mit Tradition im Plan stand. Doch das Rennen stand auf der Kippe, da der alte Sponsor ausgestiegen war. Kurze Zeit später konnten wir in der Zeitung lesen, dass die Cyclassics für die nächsten Jahre, dank eines neuen Sponsoren, gesichert seien … Die Planung konnte losgehen!
Der Name
Wie sollten wir die Veranstaltung nennen? Livemusik wird in unserer Gegend nicht sonderlich groß geschrieben. Wir wollten etwas gegen diesen Zustand unternehmen und möglichst eine Serie von Veranstaltungen starten. Das Unterfangen Open Air zu nennen erschien mir zu fett. Ein paar Nummern kleiner hörte sich dann „1. Mini Open Air Harmstorf“ an. Der Name war geboren.
Der Untertitel
Für eine erste Veranstaltung ohne Sponsoren und ohne Eintritt ist es normalerweise schwer, Künstler zu finden, die ohne Gage antreten, aber genau das war der Plan. Durch meine Kontakte zu etlichen Künstlern, mit denen POWERVOICE schon viel erlebt hat, war ich jedoch sicher, dass wir unter unseren Freunden gute Musiker finden würden, die bereit sind bei dieser Veranstaltung kostenlos aufzutreten.
Der Untertitel war naheliegend: Andrés & Friends.
Der Abend zuvor! Zwei Pianisten und ein fahrender Flügel
Die Künstler/Das Programm
Wir standen vor der Frage, in welche Richtung sollte die Musik gehen? Die Lösung war schnell ausdiskutiert: Wir testen alle denkbaren Richtungen: Jazz, Blues, Rock, Hardrock, Schlager, Chansons, Oldies, Persische Musik …
Es war auch schnell klar, dass wir einen Beitrag für Integration mit dem Fest verbinden wollten und konnten zwei tolle Künstler aus Nigeria und dem Iran für die Party gewinnen. Nach etlichen Gesprächen und Zusagen hatten wir ein interessantes Programm mit tollen Künstlern zusammen.
Noch viele weitere Fotos findet ihr in unserem Album auf Facebook: 1. Mini Open Air Andrés & Freunds LIVE. Da wir fleißig von diesem Event gesnappt haben, könnt ihr alle Künstler im Videozusammenschnitt am Ende des Blogs sehen und hören.
Tom Wachholz aus Stuttgart führte durch den Tag und durfte die erste Moderation seines Lebens alleine machen, da Janina Schwarz, die u. a. durch ihre Moderationserfahrung bei den TOGGO Touren sehr erfahren ist, leider krankheitsbedingt absagen musste. Tom startete auch das Musikprogramm mit „Freedom“, einem Knallersong von Pharell Williams.
Die Stuttgarter Fraktion ergänzte Michaela Hurak, eine Rock/Soul Röhre, die kurzfristig für eine andere Künstlerin eingesprungen ist. Ein riesiger Dank gebürt dir und deinem Freund Ralph, dass ihr nach ganz kurzer Überlegung euer freies Wochenende in den Norden verlegt habt!!!
Danach bestieg Marion Bressler die Bühne. Marion, die vor ein paar Jahren durch ihre Beziehung und ihren Umzug vom Süden in den Norden eher zufällig zur aktiven Musik kam, sollte von Jessie J. bis Helene Fischer das Publikum unterhalten. Noch vor zwei Jahren konnte sie sich nicht vorstellen selbst mal die Bühne zu rocken, jetzt bedient sie professionell so ziemlich jeden Genre.
Alexx Stahl, der Name lässt erahnen, welchem Musikstil der langhaarige Monstersänger fröhnt: Hardrock! Seine voluminöse, aber auch warme Stimme ließ ein „Deep Purple, Judas Priest & Co.-Feeling“ in Harmstorf aufkommen. Erst kürzlich fragte mich Alexx, ob ich Zeit und Lust hätte an seiner Stimme zu arbeiten und wie zum Lohn wurde er kurz darauf Leadsänger der Kultband Bonfire – Congrats, mein Freund!
Karina, die seit frühester Jugend mit dem Musikbusiness zu tun hatte und Entdeckerin von Lili ist, folgte Alexx und rockte mit I love Rock`N`Roll, Time to wonder und brachte auch die ganz rauhe Abteilung mit Rebell Yell von Billy Idol auf die Bühne.
Dann durften wir Lili sehen und hören. Sie ist eine in Italien geborene, in Nigeria und Deutschland aufgewachsene 16-jährige Sängerin mit einer Stimme, die einen ganz eigenen Sound hat. Wenn sie singt, dann fühlt man sofort, dass ihr Musik alles im Leben bedeutet. Ich denke, dass wir noch eine Menge von ihr hören werden! Ich durfte auch mit Lili bereits im Studio arbeiten und die Art, wie sie singt ist sehr berührend. Hier findet ihr Lili´s Geschichte.
Es folgte Elias, ein iranischer Sänger, der auch vor kurzem bei uns im Studio Aufnahmen machte. Der Kontakt entstand durch Prof. Matthias Stötzel, der mich eines Tages anrief und mich fragte, ob ich mir Elias mal anhören könnte. Matthias wusste, dass wir bei POWERVOICE Musiker unterstützen, die hier Asyl suchen. Ich finde, dass jeder einen kleinen Beitrag leisten kann, um ein Lächeln in die Gesichter unserer Asyl suchenden Freunde zu bringen. Elias sang seine eigenen Songs und faszinierte mit seiner Stimme und seinem Gitarrenstil, der gleichzeitig ein klein wenig Percussion beinhaltet.
Wenn Hauke die Bühne betritt, dann hat man das Gefühl: Musik macht glücklich. Trotz angeschlagener Stimme reißt er uns mit und rockt seine Songs, wie We´ve got tonight, oder Eloise. Wie sagte ein Gast: „Hauke liebt Musik und die Musik liebt Hauke!“ Das ist Rock`N`Roll! 🙂
Dann fährt Arne mit seinem Flügel vor. Dieser Flügel kann nicht nur verstärkt unglaubliche Töne produzieren, sondern auch FAHREN! Arne Schmitt ist ein langjähriger Begleiter von mir. Seit nunmehr 20 Jahren kennen wir uns und haben am gleichen Tag Geburtstag: Am 21. März, also auf den Tag genau 5 Monate vor diesem Event. Arne fährt mit seinem Flügel durch Europa und macht Straßenmusik und das in bereits über 300 Städten. Arne ist ein positiv verrückter Musiker, der immer auf der Suche nach dem optimalen Sound und natürlich dem optimalen Transport für seinen Flügel ist. Sein wohl bekanntester Fan ist Paul McCartney, ein älterer Herr, der mal bei einer etwas bekannteren Band gespielt hat …
Manne Kraski (The Rattles), ein Urgestein der deutschen Musiklandschaft und Freundin Helke sangen, begleitet von ihren beiden Gitarren etliche Oldies, die vom älteren Publikum lautstark mitgesungen wurden. Manne wird später noch eine Rolle in der Besetzung mit Geff Harrison spielen.
Mit Ina Zurek kam eine langjährige Künstler-Freundin von mir auf die Bühne, mit der ich die Schulbank unseres Gymnasiums in Duisburg vor fast 40 Jahren gedrückt habe. Wir machten damals bereits gemeinsam in den Pausen Musik in der Aula. Ina, eine Ballettlehrerin und Sängerin im klassischen Bereich hatte mit ihrem Pianisten Hans Gedon ein Chansonprogramm vorbereitet, das süßer nicht hätte sein können. Mit bestechendem Charme interpretierte sie u. a. einen Max Hansen Song von 1928 mit dem Text:
„Ich reiß mir eine Wimper aus und stech dich damit tot, dann nehm ich einen Lippenstift und mal dich damit rot, und wenn du dann noch böse bist weiß ich mir keinen Rat, dann bestell ich mir ein Spiegelei und bespritz dich mit Spinat.“
Ina, das war bezaubernd, danke, dass ihr uns mit eurem Programm beglückt habt!
Geff Harrison, die Reibeisenstimme aus England und Manne Kraski (guit./vox), zwei weitere Urgesteine der deutschen Musikszene, von Helke (guit./vox) begleitet, brannten dann ein Feuerwerk von Oldies ab. Das Trio lebt von der Bühnenpräsenz des bereits über 70-Jährigen Entertainers und den Gitarrenkünsten des Manne Kraski. Es war ein Genuss für Ohren und Augen, nicht zuletzt weil auch noch Rock´n´Roll Lady Susi Salm von Rudolf Rock & die Schocker die Bühne betrat und mitmischte. Diese Rock´n´Roll Show war so umwerfend, dass der Himmel vor Glück weinte und zwar vom Allerfeinsten: Monsunartiger Regen in Harmstorf.
Der große Regen
Vladimir Ney, mein kasachischer Freund und Pianist war wohl der unglücklichste Musiker an diesem Tag. Just in dem Moment, wo er mit der Band zusammen spielen sollte, kam der große Regen und zerlegte das Stage-Piano in Sekunden. Das für kurze Zeit ungeschützte Stagepiano bekam einen weg und funktionierte vorübergehend nicht mehr. Danke, Vladimir, dass du das so heroisch ertragen hast!
Das Publikum trotzte dem großen Regen tapfer und wartete auf die Sonne, die auch kurz darauf wieder durch die Wolkendecke brach. So konnte Tom weiter durch den Tag führen und ein ausgesuchtes Programm mit allen oben erwähnten tollen Künstlern und Freunden bis 18 Uhr zu einem vollen Erfolg bringen.
Danke!
Apropos Freunde: Es war klasse so viele bekannte und unbekannte Gesichter im Publikum zu sehen! Ein Geschäftsmann war von der Veranstaltung so angetan, dass er als Erinnerung an diesen Tag für die Stadt unser Banner kaufen wollte, aber ich musste ihn enttäuschen, da es Dinge gibt, die unverkäuflich sind.
Der Bürgermeister Andreas Maack war von der Veranstaltung angetan und besonders von Lili. Ich denke, lieber Bürgermeister, dass wir uns im nächsten Jahr an gleicher Stelle wiedersehen werden!
Einen besonderen Gast möchte ich noch nennen: es ist Gert Adameit. Gert kenne ich seit knapp 50 Jahren. Als ich ihn als 13-Jähriger bewunderte, wie er Gitarre spielte und besonders, wie er seine Stimme so facettenreich und leicht einsetzte, wusste ich: Das möchte ich auch mal können. Gert und seine Frau Sabine gaben mir die Ehre ihrer Anwesenheit an diesem Tag und nicht nur das: Sie tanzten auch im Regen – ein Bild, das unvergesslich bleiben wird!
Wenn man ein solches Mini Festival auf die Beine stellt, dann braucht man eine tolle Location mit einem tollen Team vor Ort. Gabi Meyer und ihr „Maacks Gasthaus“ waren klasse Gastgeber und ich bin froh, sie im Freundeskreis zu haben! Danke, Gabi & Team!!!
Als ich Jan Grohmann-Falke, Chef der Firma GROH PA von unserem Vorhaben erzählte, zögerte er nicht eine Sekunde und stellte mir kostenlos (!) eine Anlage zur Verfügung. Die Firma GROH PA ist nicht nur mega professionell, sie ist wie eine Familie, das merkt jeder, der mal dort vorbeischaut! Danke, Jan & Team!!!
Großen Dank auch an alle beteiligten Künstler – ich weiß, was ihr teilweise auf euch genommen habt, ohne mit der Wimper zu zucken!!! Danke an alle Freunde, Helfer und Zuschauer, die das 1. Mini Open Air mit Andrés & Friends in Harmstorf zu einem vollen Erfolg gemacht haben. Der Startschuss für viele neue Projekte wurde abgegeben und ich danke euch dafür, dass das erste Projekt so reibungslos gelaufen ist! Das Pilotprojekt ist immer ein besonderes und wird alle weiteren Projekte prägen.
Alle Fotos findet ihr auf unserer Facebook-Seite POWERVOICE
In einem „kleinen“ Video haben wir alle Momente für euch festgehalten
Fazit
Es stellt sich nun nicht mehr die Frage, ob man mehr solcher Veranstaltungen in unserem Bezirk durchführen sollte. Auf Grund dieser Erfahrung und der durchweg positiven Resonanz kann ich nur sagen:
Es geht weiter, immer weiter (frei nach Oliver Kahn)!
Fette Grüße und bis bald,
euer Andrés
Andrés Balhorn
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