Interview mit Andrés Balhorn, Autor und Gründer von POWERVOICE

Interview mit Andrés Balhorn, Autor und Gründer von POWERVOICE

Interview mit Andrés Balhorn

Immer wieder werde ich gefragt, wie es zu der revolutionären Idee POWERVOICE gekommen ist. Heute möchte ich Euch Andrés, den Gründer des Ganzen vorstellen, und habe ihn deshalb  für Euch interviewt.

Hast du schon immer Musik gemacht?

Musik war schon immer ein Teil von mir, aber in meiner Jugend war ich absolut sportbesessen. Ich habe Sport in Köln studiert. Durch viele nicht auskurierte Verletzungen aus der Jugendzeit musste ich den Leistungssport beenden.
Ich habe argentinische Wurzeln – dort ging man zum Arzt, wenn man halbtot war. Ich ignorierte daher alle Warnzeichen meines Körpers und mit 22 Jahren musste ich mich vom Leistungssport verabschieden.
Die zweite große Liebe neben dem Sport war die Musik. Schon als 5-Jähriger komponierte ich am Klavier. Einige meiner jetzigen Kompositionen tragen meine Handschrift als 10-Jähriger.
Seit meinem siebzehnten Lebensjahr war ich regelmäßig als Sänger, anfangs auch als Keyboarder, Gitarrist oder Bassist in Bands.

Wie kamst du zur Musik?

Nach dem Abi, der Bundeswehrzeit und meinem Sportstudium wollte ich meinen Gesang optimieren. Ich dachte (wie damals fast jeder Sänger), dass die Klassik die Grundlage des Singens ist – so studierte ich klassischen Gesang. Ich schien auch recht talentiert zu sein, denn man legte mir nahe ein Studium im Fach Tenor zu absolvieren. Tatsache ist, dass ich eines Nachts schweißgebadet aufwachte, nachdem ich im Traum als „Klassisches Etwas“ auf einer Opernbühne stand. Ich beendete meinen klassischen Ausflug und versuchte wieder zurück zu meiner Rockröhre zu finden. Anfangs, um Geld zu verdienen sang ich in Clubs und in der Passerelle, einer Einkaufszone unter dem Hauptbahnhof Hannover. Durch mein „klassisches Megaorgan“ war ich lauter zu hören, als alle anderen Mitmusiker in der „Kreativen Zone“ und verdiente so auch immer ganz gut, weil laut zieht Menschen an (er muss lachen). Der klassische Sound gefiel mir aber überhaupt nicht, also musste ich etwas ändern!

Was hast du geändert?

In Deutschland konnte mir keiner helfen, da es den Beruf des Rock/ Pop-Coaches noch nicht gab. Also beschloss ich ein Selbststudium. Ich besorgte mir Videos von amerikanischen und englischen Sängern und studierte sie akribisch ein halbes Jahr lang. Dabei fiel mir auf, dass diese Sänger, wenn sie ihre spannendsten Töne produzierten auch immer ein entsprechendes interessantes Gesicht hatten – völlig anders, als ich das im Klassischen gelernt hatte. Im klassischen Gesang spannt man die Gesichtsmuskulatur nicht an und der Unterkiefer ist locker eingestellt. Ich stellte fest, dass Rock/ Pop-Gesang eine völlig andere Sportart ist, als Klassik. Sänger wie Freddy Mercury, Steven Tyler, Meat Loaf, Tina Turner, Michael Jackson und viele andere inspirierten mich mit der Stimme zu experimentieren. Ich übte bis zu 16 Stunden täglich im Studio eines Freundes, machte Ton- und Videoaufnahmen und analysierte sie. In Gesangsworkshops, die ich zu der Zeit gab fiel mir auf, dass man Stimme auch ganz einfach erklären kann und dass die Ventile in unserem Gesangsapparat, wie Gaumensegel und Taschenfalte dazu da sind um tolle, spannende Töne zu produzieren, wenn man sie ökonomisch einsetzt.

Wie ging es dann weiter?

Mit der Band „SAME TO YOU“ hatten wir einen Plattenvorvertrag. Wie es so oft bei Bands vorkommt zerstritten wir uns an Banalitäten, wie Textrechten etc. und aus war der Traum vom Plattenvertrag. Zu der Zeit habe  ich im Gesangsbereich gecoacht und beschloss mehr Workshops für Rock/ Pop Gesang, erst in Hannover und Umgebung, dann in ganz Deutschland zu geben. Übrigens war ich 1987 der erste Coach, der ausschließlich Gesangsunterricht im Rock/ Pop Bereich unterrichtete.

Wie kam es zu dem Namen POWERVOICE?

1995 fragte mich der Lektor des „GERIG Verlag“ ob ich mir vorstellen könnte ein Buch über Rock/ Pop-Gesang zu schreiben. Ich stellte ihm mein Konzept vor und wir waren uns einig. Ich wollte das Buch ROCKVOICE nennen, doch zu dem Zeitpunkt gab es bereits ein Buch mit gleichem Namen von Tona de Brett – einer Klassikerin, die ein ihr klassisch angehauchtes Buch so nannte. Ich wählte den Arbeitstitel POWERVOICE und dabei blieb es auch bis zur Veröffentlichung auf der Frankfurter Musikmesse im Jahre 1996.

Was ist das Besondere an POWERVOICE?

POWERVOICE Coaches sind in der Lage zu analysieren und erklären, wie Stimme funktioniert und welche Möglichkeiten man hat, um auf seinen Ton einzuwirken: Ob eine Stimme Power hat, metallisch, rotzig, rockig, soft, soulig oder hauchig klingt ist eine Sacheder richtigen Stimmtechnik, die für jeden erlernbar ist. Das Ziel ist, jeden Tonso klingen zu lassen, wie man es möchte. Dabei achten wir immer darauf, dass dies ökonomisch geschieht, um der Stimme nicht zu schaden. POWERVOICE arbeitet am ganzen Künstler, beschränkt sich also nicht allein auf die Stimme. Es geht nicht nur darum Töne zu treffen, sondern auch sich mit der eigenen Stimme zu identifizieren und sich damit wohl zu fühlen.

Was bietet POWERVOICE sonst noch?

Die POWERVOICE ACADEMY Nord in Jesteburg bei Hamburg und Süd in Stuttgart bieten viele Angebote über den Gesangsunterricht hinausgehend, wie z.Bsp. Studioproduktionen, Musikvideo, Ferienprogramm für Kids und Jugendliche, Projekttage, Rockopern, Workshops für Gesang, Cochausbildungen, Sängerausbildung, Songanalysen,
Kompositionen/Texten von Songs, Bandcoaching, Mehrstimmigkeit, Chorworkshops, Weiterbildungen

Wer kann die Ausbildung zum POWERVOICE Coach machen?

Grundsätzlich kommt jeder in Frage, der ein musikalisches Grundgefühl und Spaß daran hat anderen Menschen singen beizubringen.

Du komponierst ja auch, wer hat dich am meisten geprägt?

Ganz klar: The Beatles. Ich habe sie bereits in der Kindheit rauf und runter gehört. Meine Schwester besaß das legendäre THE BEATLES Complete: PianoVocal/ EasyOrgan (es befindet sich mittlerweile in meinem Besitz). Sie spielte immer wieder „Michele“. Der Song ging mir voll auf die Nerven und ich nahm mir etliche Songs des Buches vor und sang sie. Mal am Klavier, mal zur Gitarre. Als Kind habe ich auch so ziemlich alle Filme von Elvis gesehen und gedacht: Die Filme sind ja bescheiden, aber die Stimme finde ich klasse! Weitere prägende Einflüsse auf mich hatten: Barclay James Harvest, The Police, Aerosmith, Michael Jackson, Klaatu, New Triumvirath, Genesis, Queen und Meat loaf. Andererseits kannte ich aber auch fast jeden Titel der “Mundorgel” (Andrés lacht)

Welches war das beste Konzert, das du je live gesehen hast?

 

Es waren zwei, aus unterschiedlichen Gründen: Zum einen war es Aerosmith, am 23. November 1993 in der Westfalenhalle Dortmund im Rahmen der „Get a grip Tour“. Steven Tyler hat hier fast jeden Ton live so produziert, wie ich ihn von der wunderbaren Scheibe her kannte. Einen Wermutstropfen gab es dennoch. Am meisten hatte ich mich auf „Now I´m dying“ gefreut, „dying“ ohne die Band, ein Ton gemeißelt in Fels, Gänsehaut pur… Diesen einen Ton sang Steven jedoch nicht….Damals konnte ich noch nicht ahnen, dass mal ein Schüler von mir (Hagen Grohe) zusammen mit Joe Perry und Steven Tyler auf einer Bühne stehen würde.

Das andere Konzert, welches mich zutiefst beeindruckt hat war von Pink, am 12. Dezember 2006 in der Color Line Arena in Hamburg. Pink war bis dahin nicht meine musikalische Welt – ich bekam die Karte geschenkt. Ich sah und erlebte eine Pink, die zwei Stunden lang bis in jede Faser ihres Körpers Spannung hatte. Zwei Songs blieben mir besonders haften: Dear Mr. President mit einer unglaublichen Überzeugung vorgetragen und „Whats up“ von den 4 Non Blondes. Noch nie habe ich ein großes deutsches Publikum so toll einen Song singen hören wie diesen unter der fantastischen Anleitung von Pink.

Wenn du einen musikalischen Wunsch frei hättest, welcher wäre das?

Mehr Zeit zu haben um mein Album fertig zu bekommen. Einfach mal eine Woche mit meinen Produzentenfreunden im Studio verbringen!

 

“…und ich bin optimistisch, dass Andrés sich diesen Wunsch bald erfüllen wird!”

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Marion Bressler

Social Media und Company Manager bei POWERVOICE
Hallo, freut mich, dass Du da bist! Ich bin Company und SocialMedia Marketing Manager bei POWERVOICE, Certified Vocalcoach und Rock-/Pop Sängerin. Auf unserem Blog erfährst Du alles über uns, unsere Projekte, was momentan so ansteht und was mein Leben (mit Musik) bunter macht. Es gibt für mich fast nichts aufregenderes als meine Leidenschaft mit meinem Beruf verschmelzen zu lassen und es mit Dir zu teilen. Mein Motto: Lass Dich nicht davon abringen, was Du unbedingt tun willst. Wenn Leidenschaft und Inspiration vorhanden sind, kann es nicht schief gehen.

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