Isaac Hayes, auch bekannt als „Black Moses“
Isaac Hayes, auch bekannt als „Black Moses“
Isaac Hayes (voc., org.)
* 20.08.1942 – † 10.08.2008
Öl, Collage und Reißverschluss auf Leinwand (2009)
130 cm x 80 cm
Gemälde aus der Serie Dead Rock Heads Nr. 86 von Andreas Ole Ohlendorff.
Weitere Bilder des Künstlers findet ihr auf seiner
Homepage: www.ohlendorff-art.de oder auch auf
Facebook: Ohlendorff-Art
Dead Rock Head: Isaac Hayes
Isaac Lee Hayes, Jr. geboren in Covington, Tennessee war ein US-amerikanischer Soulmusiker, Komponist und Schauspieler. Im Jahr 2002 wurde Hayes in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Mit seiner markanten Bassbariton-Stimme und seinem Sprechgesang war der Soulsänger ein Vorläufer des Rap und Hip-Hop. Er unterstützte mit demonstrativen Bekenntnissen für die schwarzen Bürgerrechtler das Selbstbewusstsein der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA und wurde dadurch als „Black Moses“ berühmt.
Sein Leben
Isaac Hayes Mutter starb früh, sein Vater verließ die Familie und überließ die Erziehung den Großeltern. Neben seinem Schulbesuch arbeitete er mit elf Jahren als Pflücker in den Baumwollfeldern und später als Schuhputzer. Er sang in einem Gospelchor, lernte im Schulorchester Saxophon und begann mit Tanzkapellen und einer Doo-Wop-Gruppe in Kneipen aufzutreten. Nachdem er sich eigenständig auch Piano und Orgel beigebracht hatte, spielte Isaac Hayes in jungen Jahren in etlichen Bands und gewann mehrere Talentwettbewerbe.
1964 stellte ihn die Plattenfirma Stax Records in Memphis als Ersatz-Keyboarder bei dem Instrumentalstück „Frog Stomp“ bei der Stax-Hausband Booker T. & the M.G.’s ein. Danach stieg er schnell zum erfolgreichsten Komponisten und Produzenten des Labels auf. Mit dieser Gruppe spielte er neben zahlreichen Soulgrößen wie Otis Redding, Wilson Pickett und Carla Thomas, dann aber wandte er sich mehr der eigenen Komposition zu und ging mit David Porter eine enge Zusammenarbeit ein. Sie komponierten zahlreiche Songs, darunter etliche Hits wie Soul Man, When Something Is Wrong with My Baby und Hold On, I’m Coming für Sam & Dave und Carla Thomas.
1967 veröffentlichte Isaac Hayes sein erstes Soloalbum Presenting Isaac Hayes; den kommerziellen Durchbruch schaffte aber erst das 1969 erschienene Album Hot Buttered Soul. Es war eine triumphale Rückkehr aus einer einjährigen Zeit der Trauer und Depression wegen des Attentats auf Martin Luther King, mit dem er sich noch an dessen Todestag verabredet hatte.
Auf der Bühne verkörperte er stets mit seinem glattrasierten Kopf, Bart, Sonnenbrille, Goldketten und einer exzentrischen Bekleidung schwarzes Selbstbewusstsein, das später auch das positive Vorbild des Detektivs „Shaft“ vermittelte. Isaac Hayes wurde zu einem Idol, das beispielhaft für James Browns Botschaft war: „I’m black and I’m proud“.
1971 gelang ihm der weltweite Durchbruch mit dem Titelsong zu dem Film Shaft. Er gewann den Oscar, den Golden Globe, zwei Grammys, den NAACP Award und den Edison Award. Das Soundtrackalbum erreichte Platin-Status, was einem afroamerikanischen Künstler noch nie zuvor gelungen war. In Erinnerung an die Unruhen in Watts als auch an das Woodstock-Festival organisierte Stax Records im August 1972 mit seinen Musikern das Musikfestival Wattstax von Schwarzen für Schwarze. Der Höhepunkt des Open-Air-Konzertes war der Auftritt von Hayes. Mit einer Limousine und einer Eskorte von Motorrädern fuhr er in das Stadion ein und eröffnete mit dem Theme-Song von Shaft. Dabei entblößte er seinen Oberkörper, und unter großem Jubel kamen goldene Ketten als Symbol der Befreiung der Schwarzen von der Vorherrschaft der Weißen zum Vorschein. Zugleich spielte er damit auch auf sein Image als Sexsymbol an.
Nachdem er sich 1975 von Stax Records getrennt hatte, blieb er weiterhin erfolgreich, auch durch seine Zusammenarbeit mit etlichen Künstlern wie zum Beispiel mit Dionne Warwick. Auf den Alben „Chocolate Chip“ (1975) und „New Horizon“ (1977) entwickelte er eine Stilmischung aus Disco, Funk und Soul. 1977 ging seine Plattenfirma Stax in den Konkurs. Dadurch verlor er nicht nur einen Teil seines Vermögens, sondern auch alle seine Urheberrechte an seinen Kompositionen. Hayes war daher gezwungen, als Schauspieler in Krimiserien aufzutreten.
Er wirkte in Nebenrollen in Fernsehserien wie Detektiv Rockford – Anruf genügt, Hunter, Das A-Team und Miami Vice mit. Daneben sah man ihn aber auch in Spielfilmen wie Die Klapperschlange (1981) von John Carpenter, in Truck Turner oder 1993 in Robin Hood – Helden in Strumpfhosen. In der US-Serie South Park lieh er der Figur des Chefkochs seine Stimme. Die Popularität der Zeichentrickserie verschaffte Hayes im Dezember 1998 durch die Singleauskopplung des Songs Chocolate Salty Balls (P. S. I Love You) unter dem Namen dieser Figur (Chef) einen ersten Platz in den UK-Charts. 2001 spielte er beim Album Songs in A Minor des R&B-Stars Alicia Keys Fender Rhodes und arrangierte die Streicher- und Flöten-Passagen.
Isaac Hayes war zeitlebens ein politischer Mensch, der sich für die Bürgerrechte der Schwarzen einsetzte. Er beteiligte sich an den Protestmärschen von Martin Luther King Jr., am Millionen-Mann-Marsch und engagierte sich in Memphis aktiv gegen Übergriffe der weißen Polizei und für schwarze Sozialprogramme. Auf Grund seines sozialen Engagements wurde er 1992 ehrenhalber zum König (Nene) Katey Ocansey des ghanaischen Ada Distriktes gekrönt. Er trat der Church of Scientology bei.
Im März 2006 kündigte Hayes seine Arbeit für die Fernsehserie South Park, nachdem Scientology in einer Folge der Serie stark kritisiert worden war, was dem Scientologen Hayes ein Dorn im Auge war.
Isaac Hayes war einer der erfolgreichsten DJs des New Yorker Radiosenders Kiss FM. Weiterhin arbeitete er an Werbejingles für Pepsi und Burger King.
Am 10. August 2008 verstarb Isaac Hayes im Alter von 65 Jahren in seinem Haus in Memphis an einem Schlaganfall. Hayes war vier Mal verheiratet und hinterlässt seine vierte Frau Adjowa, mit der er seit 2005 verheiratet war, mit ihrem gemeinsamen Sohn sowie elf weitere Kinder.
R. I. P. Isaak Hayes
Musiktipp: Isaac Hayes – Shaft, live 1973
Nächster Dead Rock Head: Johnny Winter
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Rockige Grüße sendet
Andrés
Andrés Balhorn
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