Music Monday 4 – Rio Reiser
Dead Rock Head: Rio Reiser
Rio Reiser (Ton, Steine, Scherben, Sänger, Gitarrist, Keyborder.)
* 09.01.1950 – † 20.08.1996
Öl auf Leinwand 80 cm x 130 cm
Das Originalgemälde entstand im Jahr 1998 und findet sich unter www.ohlendorff-art.de als Bild Nr. 40 in der Kategorie: „Dead Rock Heads“.
In Anlehnung an den Rio Reiser Hit:
„Wenn ich König von Deutschland wär…“ mit deutscher Flagge garniert!
Rio Reiser
Rio Reiser hieß ursprünglich Ralph Möbius und wurde am 9.1.1950 in Berlin geboren. Er galt als sehr eigenwilliger Mensch, der gern seine Meinung sagte, auch wenn sie unpopulär war.
Seinen Namen Rio Reiser gab er sich nach einem Roman von Karl-Phillip-Moritz: Anton Reiser.
Mit 15/16 Jahren spielte der Beatles Fan, später Rolling Stones Fan englische Songs nach. Rio Reiser brachte sich selbst diverse Instrumente bei, u. a.: Gitarre, Klavier und Cello.
Rio Reisers Tod hinterließ in der deutschen Musiklandschaft eine große Lücke. Der Sänger und Komponist des Songs „König von Deutschland“ hatte eine unglaubliche Leichtigkeit, wie er mit Texten umging. Er prägte viele Bands, die nach ihm kamen. Am 20. August 1996 starb er nach einem wilden und auch drogenreichen Leben mit 46 Jahren an Herz-Kreislauf-Versagen.
Der Anfang der Karriere
Jimi Hendrix gab wenige Tage vor seinem Tod im September 1970 sein letztes Konzert auf der Ostseeinsel Fehmarn. Bei diesem verregneten „Festival der Liebe“ startete im schlammigen Acker ein paar Stunden später die Karriere von Rio Reiser mit seiner Band „Ton! Steine! Scherben!“ Während die Band „Macht kaputt, was euch kaputt macht!“ singt, geht das Organisationsbüro in Flammen auf. Das Festival endet im Chaos. Rio Reisers Band aber wird schlagartig bekannt.
Mäßige Gagen
Die Band gilt als eine der einflussreichsten deutschen Bands in den 70er Jahren, doch die Bandmitglieder verschulden sich, da sie teilweise gratis spielen, oder häufig für kleine Gagen um die 300 Mark. Zur Erinnerung: Jimi Hendrix bekam Spitzengagen bis zu 100.000 Dollar. Die Band wird aber zu Ikonen der West-Berliner Hausbesetzerszene und der Linken mit Slogans, wie „Keine Macht für niemand“ und „Wenn die Nacht am tiefsten ist“.
Solokarriere
1985, als die Band mit fast 500.000 Mark verschuldet ist, trennt sich die Band. Eines Abends sei Rio Reiser der Gedanke gekommen eine Solokarriere zu starten. Fortan würde eine große Plattenfirma seine Songs vertreiben. Die linke Szene ist entsetzt, dass Rio Reiser den Weg des Kommerzes geht. Seine Kompositionen jedoch, wie „König von Deutschland“, „Alles Lüge“ und „Junimond“ werden Riesenerfolge und schließlich Klassiker. Rio Reiser schrieb auch erfolgreich Songs für andere Künstler. 1990 erhielt er aufgrund seiner kompositorischen Leistungen im Bereich deutschsprachige Musik den Fred-Jay-Preis für seine Kompositionen für Marianne Rosenberg.
Schauspielerei
Rio Reiser war auch schauspielerisch in Theatern und in Spielfilmen tätig. 1977 bekam er für seine erste Filmrolle in dem Film „Johnny West“ den Bundesfilmpreis in Gold. Die Hauptrolle sollte ursprünglich Herbert Grönemeyer spielen.
Politisches Engagement
1986 singt Rio Reiser beim Anti-Atom-Festival in Wackersdorf: „Somewhere Under The Rainbow“. Rio engagiert sich bei den Grünen, doch hier fühlt er sich mit seinen Ideen nicht aufgehoben, er wechselt politisch dann zur PDS.
Viele Alkohol- und Drogenexzesse führten schließlich zu einem „Prozess des persönlichen Zerfalls“. Blixa Bargeld, Sänger der Einstürzenden Neubauten, schreibt im Nachruf: „Ich habe noch nie jemanden in Deutschland singen gehört und gesehen, der wie Rio in der Lage war, innerhalb von Sekunden eine intime Beziehung, geradezu eine Liebesbeziehung, mit jedem einzelnen seiner Zuhörer aufzubauen.“
Der Grabstein von Rio Reiser hat die Form eines Herzens. Zwei Kronen auf Zeptern schmücken den „König von Deutschland“.
R. I. P. Rio Reiser
Musiktipp: Junimond
Die Band „Echt“ hatte mit diesem Cover etliche Jahre später großen Erfolg.
Music Monday 5, am 10. Februar 2014 mit Dead Rock Head: Johnny Cash.
Andrés Balhorn
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