Sängerausbildung in Stuttgart – Teil 3 – Januar 2017
POWERVOICE Sängerausbildung in Stuttgart
Ausbildungseinheit 3 vom 07. – 08.01.2017
Teil 3 der Gesangsausbildung
Info für alle „neuen“ Leser, ihr werdet auf meinem Blog zur Gesangsausbildung auch immer wieder Bilder/Videos von den Coach-Azubis sehen, warum erfahrt ihr in meinem Azubiblog-Teil 1.
Am Ende des Blogs, findet ihr wie gewohnt, unser Snapchat-Video Tagebuch!
Samstag, 07. Januar 2017
Manchmal gibt es Tage an an denen man denkt: Heute ist einfach nicht MEIN Tag ?
Nach dem genialen Einzelcoaching in Jesteburg, im Rahmen der Gesangsausbildung, habe ich mir wirklich sehr, sehr viel Mühe gegeben, um die Hausaufgaben zu erledigen. Eigentlich habe ich mich auch sehr wohl damit gefühlt. Aber irgendwie hat das alles nicht so ganz geklappt, wie ich mir das so erhofft habe. Zu viele Erwartungen sind halt auch nicht erfüllbar auf einmal. Das ich, immer einen sehr hohen Anspruch haben, die Latte ganz hoch legen, niemals im Mittelmaß versinken. ABER: das hat den ganz großen Nachteil, dass man sich immer unter Druck setzt.
Als wir am Samstag ankamen, durften wir in den dritten Stock, da in „unserem“ Raum ein Video gedreht wurde. Die Schauspieler sahen ganz schön spooky aus, sehr ansehnlich und lecker, die Jungs!
Nach dem optischen Leckerbissen erreichte uns nach dem ausgiebigen Umarmugsgelage, aufgrund der Wiedersehensfreude, die Realität: Andrés und die Rhythmuspyramide! Also so langsam klappt das ja schon ganz gut bei uns allen, muss ich sagen. Man muss nur echt aufpassen, dass man nicht zu schnell wird, aber das müsst ihr euch mal bei einem der Snaps von Marion ansehen!
Weiter ging es dann mit dem „Schnippen-Spiel“ Also ähnlich wie bei „we will rock you“ auf die Schenkel klopfen, dann klatschen und einmal schnippen und ein zweites Mal. Beim ersten Schnippen nennt man seine zugewiesene Zahl, beim zweiten Mal eine andere. Irgendwann wird der Schwierigkeitsgrad erhöht und man hat nicht nur eine Zahl, sondern zwei. Als wenn das noch nicht genug ist, dann muss man seine Zahlen auch noch mit der Kopfstimme in den Raum rufen und die Fremdzahlen growlen, wie der Sänger einer Death Metal Band. Alter Falter, das wird ja immer bunter in der Sängerausbildung. Es hat riesig Spaß gemacht auch mal die „leiseren“ Auszubildenden zu hören und zu sehen, wie sie beim growlen ein furchterregendes Gesicht bekommen!
Und dann nahm uns Kuschelrocker Andrés, wie einige ihn heimlich nennen mit auf die letzte Reise vom letzten Einhorn. Ich habe eine ganz besondere Beziehung zum Einhorn, denn Schwäbisch Gmünd, da lebe ich ist die offizielle Einhorn-Stadt!
Zurück zu dem zierlichen Tier mit dem Horn auf der Stirn: Mit der Vorstellung einen Wald inkl. Miniaturhaus auf der Hand zu halten, in dem ein Einhorn zu Besuch ist, sangen wir einen Trainingstext. Süß, ne? Carina Carina (CC) hat das Fabelwesen dann gleich mal fallen lassen, weil sie die Hand halt vertikal vor sich hielt … aber am Ende starb es eh, das Einhorn, zumindest in dem Text von Andrés. Manchmal ist er dann doch eher ein Brutalrocker. Tragisch, aber eine super schöne Melodie.
In unserem Snapchat-Video Tagebuch, am Ende des Blogs, könnt ihr euch das „letzte Einhorn“ ansehen und anhören!
Was wir dabei lernten sollten ist, wie man mit Energie umgeht, denn der Song wurde über mehr als zwei Oktaven transponiert. Das hat riesigen Spaß gemacht und man hat eine Beziehung zu seinem Einhorn aufgebaut. Außerdem mussten Konsonanten hart abgreifen und weich lösen, um die Energie nicht zu verlieren, sondern sie in Sound umzuwandeln. Das half, um das Einhorn zu schonen, denn so wurde es durch die Energie, die wir in Ton umsetzten nicht vom Winde verweht!
Um Weite zu bekommen und um die Rachenwand nicht dicht zu machen zog jeweils ein Azubi am hinteren Hals. Leute, was dabei passierte ist einfach unglaublich. Jeder von uns hatte auf einmal ein Freihitsgefühl in den Höhen, wie nie zuvor. Da singt man jahrelang und quält sich rum und dann zieht einem jemand den Halsnach hinten und die Töne singen sich wie von selbst – das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Tut es aber und ist leicht zu erklären: Die Rachenwand kann nicht dicht machen … Sachen gibt’s …
Dann haben wir den Fokus wieder auf das Gesicht gelegt, ihr wisst schon: Gesichtsspannung erzeugt metallene Sounds. Man muss nicht immer metallisch singen hören wir das ein oder andere Mal, aber in der Lage sein es zu können. Klingt logisch!
„Unterspanner“ bei der Tonproduktion einen Schritt nach vorne, „Überspanner“ einen Schritt zurück und schon klappt es mit dem Satz:
POWER IS NOTHING WITHOUT CONTROL!
That’s it!
Nach der Mittagspause ging es wieder getrennt weiter, also die 4 CIA´s gingen mit Andrés vier Etagen tiefer und wir 5 SIA´s arbeiteten mit der guten Marion. Wir haben dann unsere alten und die neu gelernten Songs performt, je nach Fokus des einzelnen Azubis (also Performance, Atmung, Spannung etc.). Bis dahin hat es auch super geklappt. Aber dazu später mehr ….
Nach der Arbeit in den beiden Gruppen kam ein absolutes highlight: Marens Referat über Tina Turner! Maren schlüpfte dabei mal kurz in die Rolle der Anna Marie Turner, Vorsitzende vom Fanclub Nussbusch. Dabei erzählte Sie uns, dass sie die Gewinnerin des Tina Turner Meet & Greet & Lookalike Contest wäre und uns Mitgliedern des internationalen Tina Turner Fanclubs als Hauptpreis eine Präsentation vortragen dürfe. Welche eine Ehre! Das hat sie wirklich richtig cool gemacht! Auch hiervon gibt es einige Snas. Wir haben mächtig gelacht und wussten gar nicht welch großes Schauspieltalent in unserer Maren steckt. RESPEKT, RESPEKT, RESPEKT!!!
Danach haben die SIA´s die gelernten TT Songs performt und wurden dabei von den CIA´s analysiert. Es ging über 2 x Golden Eye, What’s love got to do with it und I don’t wanna fight bis zu Way of the world.
Ich war ja bis dahin echt kein Tina Fan, aber jetzt habe ich mich echt mit ihr angefreundet. Diese Hausaufgabe, sich immer mit einer neuen Stilistik zu beschäftigen macht auf einmal Sinn. Ich hätte mich sonst nie für Tina Turner interessiert, jetzt schon und ich konnte eine Menge von der Dame lernen, sängerisch, aber auch von ihrem Leben, hat ja auch schon viel erlebt, die Gute. Danke, Tina!
Leider war es dann schon voll spät und wir hatten nicht mehr wirklich Zeit zu dem Italiener um die Ecke zu gehen. Chahid hat dann den Bringdienst angerufen und ich habe mit Marion die Hinweisschilder angebracht, damit die Gäste den Weg zur Open Stage finden würden, denn schließlich waren wir nicht im Untergeschoss, wie sonst, sondern im 3 Stock, übrigens einem ehemaligen Domizil der Weight Watchers.
Und dann kamen sie auch schon, die ersten Besucher. Wir haben jetzt auch schon Fans, die jedes Mal zur Open Stage kommen und kommen wollen. Echt witzig!
Wenn man dachte, dass man die zweite Open Stage im Dezember nicht mehr toppen kann, was die Stimmung und die Leistung der Azubis betrifft, dann hat man sich geirrt! War das ein Fest! Mega, toll, geil, Hammermäßig, unglaublich und dann ich …
Keine Ahnung warum, aber ich habe meine Songs total verkackt. Schon während meines ersten Songs „I wish I was a Punk Rocker“ merkte ich, dass die erlernte Atmung, die mir beim Üben so viel Sicherheit gibt versagte. Ich kontte einfach nicht atmen. Da stehst du da: Alle bringe eine Topleistung und Steffi kackt ab. Man, habe ich mich beschissen gefühlt. Natürlich haben mich ALLE aufgefangen und gesagt, wie toll es noch bei den Proben war, aber das hilft dir, in diesem Fall, recht wenig bis gar nicht!
Ich hätte am Liebsten während des Songs abgebrochen, oder mich danach in ein Luftzelt gelegt. Mir ging tatsächlich die Luft aus. Ich meine der Song ist auch mörder schnell, aber ich habe ihn wirklich geübt und plötzlich war alles weg. Ob es jetzt am Publikum lag, an der stressigen Woche zuvor oder an meinen Erwartungen weiß ich nicht. Wahrscheinlich so ein Gesamtpaket aus allem. Ich habe mich danach auch erstmal resetten müssen und bin alleine raus, um mich wieder zu erden. Der zweite Song stand ja auch noch an und ich bin ein Mensch, der nicht aufgibt. Es ging dann auch besser, aber war jetzt auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich denke Rückschläge gehören dazu und die Hauptsache ist NICHT aufzugeben, sondern immer weiter zu machen. Deshalb habe ich auch kurzerhand bei einer Choreo der anderen Mädels für Andrés mitgemacht, während er gesungen hat. Unchain my heart vom Kuschelrocker, umrahmt von süßen bräuten. Das war echt super süß und Andrés hat es sichtlich gefallen!
Ich war enttäuscht von mir, wollte den anderen Azubis und Gästen aber nicht den Spaß verderben und so schleppte ich mich durch den Abend. Ne Menge Spaß hatten wir als ein Strafverteidiger Auf der Reeperbahn, Nachts um halb Drei sang. Er brauchte die Unterstützung von drei anderen freiwilligen Sängerinnen und dann johlten die Vier den Song, so gut sie konnten … Da spielte Qualität gar keine Rolle, das war nur Spaß, Stimmung, Konfetti! Sehr, sehr cool!
Wir haben dieses Mal auch beschlossen im Hotel zu übernachten, zumal das Wetter auch recht bescheiden war. Meine Laune hat dann Marion wieder aufgerichtet mit der ich im Hotel noch ein paar Snaps gemacht habe.
2:30 h, jetzt wurde es aber Zeit ins Bett zu gehen, denn einen Ausbildungstag an dem du relaxen kannst wird es wohl nicht geben, aber genau deswegen habe ich mich für die Sängerausbildung angemeldet: Viel lernen und dabei Spaß haben. Gute Nacht!
Sonntag, 08. Januar 2017
Auch nicht mein Tag!
Ich bin ja auch ein Depp! Statt dann mal früh ins Bett zu gehen, habe ich natürlich wieder die Nacht zum Tag gemacht und war dann schon wieder echt müde. Aber jetzt mal ganz ehrlich: wie soll man nach so nem Tag auch einfach schlafen?
Egal, nach einer zu kurzen Nacht und dem Frühstück geht es wieder an die Arbeit! Open Stage Besprechung und ich merkte echt, wie es in mir hoch kam, weil ich mich immer noch so über mich ärgerte. Ja so ist das, wenn man seine Performance Scheiße findet. Aber das gehört auch zum Lernprozess dazu. Marion, Kit und CC haben mich dann beim Rauchen auch wieder aufgeheitert. Ich muss halt einfach ein bisschen ruhiger werden. Ich weiß nicht ob das jemand nachvollziehen kann, wenn man ständig unter Strom steht und fast explodiert. Aber so ist das bei mir, einem Duracell Häschen, nun mal so …
Jetzt, da ich diesen Blog hier schreibe geht es mir wieder mega gut! Ich habe angefangen Songs zu schreiben und Andrés und sein Team POWERVOICE Production haben den ersten Song bereits vorproduziert. Kinder, ich gehe unter die Songwriter und das fühlt sich so mega cool an! Leider muss ich jetzt aber wieder über meine Gefühle bei Tag 2 der dritten Ausbildungseinheit schreiben, als es mir nicht so toll ging, wie jetzt gerade.
Ok, wieder zurück in der Ausbildung: Aufstehen, sich fangen, Krönchen richten (ich habe Chahid in der letzten Ausbildung beobachtet, wie das geht – nachzulesen im letzten Blog) und weiter geht es!
Trainignstöne: „ä“ und „i“. Dieses Mal im Wechsel von Kopf- und Bruststimme. Beim „ä“ sollten wir das Bein dazu hoch nehmen und immer schön den Kopf bewegen dazu, damit man flexibel bleibt beim Singen und nicht verkrampft. Ist auch fast wie ne Choreo und genauso anstrengend. Aber unbedingt darauf achten, nicht zu denken, sonst kommt man voll aus dem Konzept.
Manchmal denkt man: Andrés, wie bist du auf so´ne komischen Übungen und Bewegungen gekommen, die dann aber alle funktionieren?! Manchmal machen wir Sachen, bei denen wir denken, das sieht doch einfach nur bescheuert aus, aber es funktioniert alles. Krasse Sache!
Um zu wissen, ob man große Spannung (hohe Töne), oder weniger Spannung (tiefere Töne) einsetzen muss haben wir das Spiel gemacht: Wo sind die Töne?
Dazu haben wir zwei Oktaven der Klaviertatstatur auf ein Blatt Papier gemalt und wir sollten aufschreiben, wo die vorgespielten Töne wohl sind. Die Passage: You´re simply the best war schon ganz schön überraschend. Vom ersten zum zweiten Ton ist das eine Septe, also fast eine ganze Oktave – krass!
Dann haben wir jede Passage in der Bruststimme gesungen und dann mit der Kopfstimme. Das ist schon ein mega Unterschied, was die Energie betrifft. Alles was wir machen bekommt immer mehr Gesicht und es zeichnet sich ab, dass wir zuhause konkreter üben müssen. Ich erinnerte mich an mein Erfolgserlebnis von Tag ein, als wir das Einhorn besungen haben und so konnte ich diese Aufgabe ganz gut umsetzen. Mein Tag war gerettet! Wie beim Unicorn an Tag 1. Da hatte ich mein Erfolgserlebnis, das hat nämlich geklappt!
Als letzte Aufgabe haben wir SängerInnen analysiert. Wir haben uns das Original, bspw. Von Skunk Anansie oder Leona Lewis angesehn und dann musste der Teilnehmer, der den Song vorbereitet hat ihn 1:1 nachsingen.
Je nach dem, ob eine Passage hauchig, oder der Ton kernig klingen soll muss man diverse Parameter bedienen und unbedingt das Gesicht einsetzen. Ein „metallischer, strahlender“ Ton entsteht durch die Obertöne, die man auch nur durch die Gesichtsspannung erzeugen kann.
Wichtig ist es bei hohen Tönen nicht nach oben zu schauen, da dies psychologisch das Gefühl gibt, dass der Ton den Sänger beherrscht, von daher immer in die Weite schauen, da eine äußere Weite auch eine innere Weite schafft. Krass, aber es hilft und macht die hohen Töne freier!
Dann kam ein extremer Song: „Bedshape“ von Keane. Man hört ganz deutlich, wie er die Wörter bindet und nicht einzeln singt. Dies würde nämlich bewirken, dass man impulsartig singt und keine stehende Luftsäule hat. Natürlich haben wir jetzt als Hausaufgabe bekommen einen Song eins zu eins so zu singen, wie der / die KünstlerIn. Ich dachte früher immer: Bloß nicht kopieren, aber Andrés sagt immer, dass man nicht mit „einer Stimme“ auf die Welt kommt, die eigene Gesangsstimme entwickelt sich durch Hörgewohnheiten und durch sound, die uns gefallen und dazu muss man hören, nachsingen und schauen, was einem gefällt. Klingt logisch, der hat ja auch die Erfahrung und kann alle möglichen Sounds produzieren und hat trotzdem seinen ganz eigenen Sound. Also gehen wir es an und machen uns auf die Suche!
Es war mal wieder ein bewegendes und aufregendes Wochenende. Ich habe wieder total viel mitgenommen und unsere Gruppen sind einfach mega geil! Wenn ich jetzt schon an April, unserem Abschlusswochenende denke, muss ich weinen. Diese Ausbildung darf nie zu Ende gehen! Wird sie aber, weil 6 Monate 6 Monate heißt.
Immer diese Sentimentalität am Ende meines Bogs, aber so ist es nunmal. Ich freue mich jetzt auf alles was noch kommt und starte sofort mit den Hausaufgaben.
Unser Snapchat-Video Tagebuch: Gesangsausbildung Teil 3
Ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß beim Lesen des Blogs und ihr bleibt mir weiterhin treu, dann lest ihr von mir im Februar, hier an gleicher Stelle.
Peace out, eure
Schdäffhey
Stefanie Kutil
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