Klassischer Unterricht funktioniert nicht bei Rock/Pop Gesang!

Klassischer Unterricht funktioniert nicht bei Rock/Pop Gesang!

Warum klassischer Gesangsunterricht nicht bei Rock/Pop funktioniert!

Klassik vs. Rock?

Es gibt noch immer viele Gesangslehrer, die klassisch geschult wurden und sich Rock/Pop Vocal Coaches nennen, aber die technischen Grundlagen der Klassik unterrichten. Und dann gibt es noch diejenigen, die unverfroren behaupten, dass eine klassische Ausbildung die Grundlage für jeglichen Gesang ist.

Ohne Frage, gute klassische Sänger betreiben ebenso wie gute Rocksänger betreiben Leistungssport mit ihrem Körper, ihrem Instrument.

Klassischer Unterricht ist gut und richtig, aber NUR für Klassik!

Klassik und Rock/Pop haben jedoch nicht einmal 20% Deckungsgleichheit in ihrer Technik und es ist fatal mit klassischer Technik Rock/Pop zu singen! Es sind zwei völlig unterschiedliche Sportarten, sowie American Football und Golf haben ein grundlegend anderes Trainingskonzept.

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Gesetze beim klassischem Gesang

In der Klassik gibt es Gesetze, die es im Rock/Pop nicht gibt, wie bspw., dass  ein Ton rund und voll sein muss, oder, dass der Unterkiefer locker sein muss. Wenn du geile Rocksounds produzieren möchtest, die weit vorn im Mund angesetzt sind, dann ist der lockere Unterkiefer der Tod eines solchen Sounds und irgendwann auch deiner Stimme. Du müsstest den Ton bei klassischer Gesangstechnik mit Vollgas rausschießen, um solche Töne mit viel Grip zu erhalten. Doch wie beim klassischen Gesang gilt auch im Rock/Pop Bereich: Ökonomie ist das oberste Gebot. Ein spannendes Gesicht ist verantwortlich für spannende Töne und wer gelernt hat stets den Unterkiefer locker zu lassen, wenn er singt, der schafft eine gute Voraussetzung für runde, volle Töne, wie man im klassischen Gesang produziert. Diese Töne wird man im Rock/Pop jedoch nie, oder wenn, dann als Persiflage finden.

Im klassischen Gesang werden die Stimmlippen eingeschwungen, bis sie dann nach einiger Zeit zur Vollschwingung gelangen.

Ist euch schon mal aufgefallen, dass wenn ein klassisch ausgebildeter Sänger Rock/Pop singt, er immer einen Tick zu spät kommt? Das liegt an genau dieser Einschwingphase, so dass manchmal schon ein Akkordwechsel stattgefunden hat, während der klassische Sänger erst seine Vollschwingung beim vorherigen Akkord erreicht hat. Außerdem sind de klassisch angesetzten Töne häufig anfangs zu tief, wie du uf dem Video von Placido und James hören kannst. Man kann sich Placido Domingo und James Brown gut mal anhören, allerdings ist Herr Domingo im Soulrock nicht zuhause und ein Song von ihm reicht mir auch, eiert er doch ständig in die Töne rein, was in der Klassik nicht als verwerflich gilt, aber ich höre dann doch lieber Herrn Brown solo und nicht im Duett mit dem gesichtslosen Sänger!

Luciano Pavarotti & James Brown – It´s a man´s world

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Spannung immer mit Flexibilität

Um eine Vollschwingung von Anfang an zu erreichen benötigt man eine Vorspannung der Stimmlippen, also des primären Tonerzeugers. Das erreichst du mit einer Spannung der Körpermuskulatur nach der Einatmung. Wichtig dabei ist, dass diese kleine oder größere Spannung, je nach Tonhöhe und Intensität der Töne, immer mit gleichzeitiger Flexibilität des Körpers stattfindet. Eine Spannung darf nie zur Verspannung werden!

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Hätten Tina Turner, Freddie Mercury, Steven Tyler, Joe Cocker, Bon Jovi etc. eine rein klassische Ausbildung erfahren, wären uns diese Stimmen mit all ihren Ecken und Kanten nie zu Ohren gekommen. 

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Falls du mehr über modernes Vocalcoaching wissen möchtest, kannst du uns gerne eine Nachricht senden. Wir wollen, dass du klasse klingst, aber deine Stimme immer ökonomisch einsetzt, damit sie ein Leben lang hält!

Rockige Grüße sendet,

Andrés

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Andrés Balhorn

Owner and Founder bei POWERVOICE
Andrés Balhorn ist POWERVOICE Gründer, Vocal Coach Ausbilder, Rocksänger, Produzent und Komponist. Seit 1987 ist er als Dozent ein Vorreiter für modernen für Rock/ Pop Gesangsunterricht. Sein 1996 im GERIG Verlag erschienenes Buch POWERVOICE avancierte zum Fachbuchbestseller und ist mittlerweile in der 14. Auflage. Mit mehr als 600 gegebenen Workshops ist er einer der erfahrensten Vocal Coaches in Europa.

2 Kommentare

*

  • Beim klassischen Gesang ist ein lockerer Unterkiefer keine Pflicht, er sorgt lediglich dafür dass der Schildkorpel, der Primäre Resoanzbereich der Stimmlippen, ohne Behinderungen frei schwingen kann was zu einem Voluminösen Klang führt.
    Parvarotti setzt die Töne in “A Man’s World” nicht zu tief an im gegenteil Brown setzt sie eher zu hoch an und Parvarotti hat einen Vollen Klang was sein Timbre eher Dunkel wirken lässt, wohingegen das Timbre von Brown sehr hell ist. Sein beschriebenes “eiern” nennt sich Vibrato und ist eine Technik die in jeder Musikrichtung anwendung findet(E-Gittare beim Rock)… Jedoch klingt Parvarotti in dieser Aufnahme sehr verspannt und seine Stimme hört sich äußerst Müde an.
    Eine Vorspannung der Stimmlippen wird ebenfalls in der klassischen Musik verwendet, da ein Glissando bei beispielsweise Mozart der Todesstoß für jede klassische Kariere wäre. Jedoch sollte eine “Vorspannung der Stimmlippen” nicht bei der Einatmung sondern zwischen atmen und Singen statt finden…
    LG
    -Klimmek

    Simon Klimmek Reply
    • Liebe(r) “Klimmek”,

      danke für deine/ihre Worte, die ich wie folgt kommentieren möchte:

      “Beim klassischen Gesang ist ein lockerer Unterkiefer keine Pflicht, er sorgt lediglich dafür dass der Schildkorpel, der Primäre Resoanzbereich der Stimmlippen, ohne Behinderungen frei schwingen kann was zu einem Voluminösen Klang führt.”

      AW: Ein voluminöser Klang ist in der Klassik ein MUSS, im Rock/Pop-Gesang gibt es dieses Gesetz zum Glück nicht. Im Gegenteil: wir nutzen häufig Ventile, wie die Taschenfalten und das Gaumensegel, um den Sound zu verändern/verfeinern.

      “Parvarotti setzt die Töne in “A Man’s World” nicht zu tief an im gegenteil Brown setzt sie eher zu hoch an und Parvarotti hat einen Vollen Klang was sein Timbre eher Dunkel wirken lässt, wohingegen das Timbre von Brown sehr hell ist. Sein beschriebenes “eiern” nennt sich Vibrato und ist eine Technik die in jeder Musikrichtung anwendung findet(E-Gittare beim Rock)… Jedoch klingt Parvarotti in dieser Aufnahme sehr verspannt und seine Stimme hört sich äußerst Müde an.”

      AW: Ich korrigiere den Namen “Parvarotti” in Pavarotti, damit wir keinen Lektoren-Sheriff auf den Plan bringen uns anzuzeigen 🙂 und beziehe mein “eiern” des Herrn Pavarotti nicht auf sein wundervolles Vibrato, sondern auf seine Toneinsätze! Da ich selbst vor ewigen Jahren klassischen Gesang studiert habe, ist mir wohl bewusst, was ein Vibrato ist, setze ich es doch selbst gerne ein. 🙂

      “Eine Vorspannung der Stimmlippen wird ebenfalls in der klassischen Musik verwendet, da ein Glissando bei beispielsweise Mozart der Todesstoß für jede klassische Kariere wäre. Jedoch sollte eine “Vorspannung der Stimmlippen” nicht bei der Einatmung sondern zwischen atmen und Singen statt finden…”

      AW: Wunderbar, wenn in der Klassik mittlerweile eine Vorspannung stattfindet, allerdings habe ich einen harten Toneinsatz noch bei keinem Klassiker hören dürfen, ist es doch verpönt hart einzusetzen und würde außerdem die Stimme ruinieren. Im Rock/Pop Gesang haben wir andere Techniken, um hart einsetzen zu können, wie bespw. eine extreme Vorspannung der Stimmlippen durch den Einsatz grober Muskulatur, siehe bspw. Tina Turner, Melissa Etheridge, Pink, Steven Tyler, Joe Cocker, Brian Johnson …
      Abschließend sei gesagt: Klassische Technik ist hervorragend für klassischen Gesang und wer ihn liebt, der sollte ihn genießen! Ich erfreue mich lieber an den anderen Sportarten, weil sie für mich kein Kunstgesang sind, sondern direkter und ehrlicher. Natürlich respektiere ich, liebe(r) Frau/Herr Klimmek deine/ihre Liebe für den klassischen Gesang! 🙂

      “LG
      -Klimmek”

      AW: Rockige Grüße sendet
      Andrés Balhorn

      Andrés Balhorn Reply

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