Ausbildung zum Vocalcoach: Azubi-Blog Teil 2/6 – 07.06. – 09.06.2019

Ausbildung zum Vocalcoach: Azubi-Blog Teil 2/6 – 07.06. – 09.06.2019

Ausbildung zum Certified POWERVOICE Vocalcoach

Ausbildungseinheit 2/6 vom 07.06. – 09.06.2019

Willkommen zum 2/6 Teil unserer Ausbildung zum Vocalcoach

TIPP: Am Ende des Blogs findet ihr unser Video-Tagebuch.

Geduld! Geduld!

Das Wort des Tages: GEDULD!  Vielleicht sollte ich es mir auf die Stirn schreiben? Richtig FETT! Damit ich es jedes Mal sehe, wenn ich vor einem Spiegel stehe …

Aber jetzt von vorne. Passend zum Stichwort konnten wir es alle nicht erwarten, wieder am „Rocklantic“ aufeinander zu treffen. WhatsApp sei Dank waren wir in der Zwangspause zwischen der 1. und 2. Ausbildungseinheit in Freud und Leid verbunden. Unsere diversen Erfahrungen mit unseren Probanden waren immer wieder Thema in der Gruppe. Und das war dann auch der Einstieg am ersten Tag: Wir sollten berichten, was wir beim Unterrichten erlebt haben, wie es uns ging.  Dann fing die Analyse der ersten Videos an. Wir alle hatten die Hausaufgabe bekommen, uns Probanden zu suchen und unseren Unterricht zu filmen.  Es gab so viele hilfreiche Tipps, die Andrés uns dann bei der Analyse mit auf den Weg gab! Wenn er analysiert macht er genau das, was wir – noch – zu wenig machen: er übt mit uns PRAKTISCH. Macht vor, lässt es uns nachmachen, gibt Hilfestellungen zur Kompensation. Andrés arbeitet mit bildhaften Begriffen, die es erleichtern, sich vorzustellen, wie z.B. Mund – oder Kieferstellung sein muss. Und immer wieder üben wir praktisch.

Die Analyse hat uns klar gemacht, dass wir nicht die ganze Theorie, die wir in Ausbildungseinheit 1 gelernt haben, in einer Stunde in den Kopf unseres Probanden hämmern können und auch nicht dürfen! Ein Lieblingsthema: Atmen! Andrés erkennt in unseren Videos, dass die Schüler oft zu spät einatmen (bei 4 oder 4+), wenn man kurz vor dem Singen einatmet, macht man sich dicht. Wir müssen darauf achten, wann unser Schüler atmet.

Bei der Analyse des Probanden dem Schüler keinen Raum geben sich sofort selbst zu kritisieren, sondern erst einmal loben, wenn es was zu loben gab. Es ist toll, dass wir nach dem Prinzip Ursache/Wirkung ausgebildet werden, so können wir immer genau erklären, woran es lag, wenn etwas schiefgelaufen ist. Wenn er die Hand auf den Bauch legt, wo liegt die Hand? Daumen auf den Bauchnabel! Hält er fest beim Einatmen? Dann Kutschersitz ausprobieren oder Seitenlage auf dem Boden. Ist der Ton nicht kernig? Dann statt auf „ä“ auf „äiäiäiäiäi“ singen lassen. Und immer wieder: VORMACHEN statt erklären! Ich denke dabei an den Leitsatz des Storytelling, der hier auch sehr gut passt: Show, don´t tell!

Am Nachmittag gab es dann eine spannende Aufgabe: Findet eure Range! Wo ist unser tiefster „singbarer“ Ton, wo unser höchster? Wo hört die Bruststimme auf, wo fängt die Kopfstimme an?

In zwei Gruppen arbeiteten wir uns durch die Oktaven – und nach der Gruppenarbeit kam die Überprüfung unserer Ergebnisse beim Boss. Ihr kennt ja schon den drei Meter breiten Schlauch zum Draufstehen aus dem ersten Teil – er wurde wieder mal ausgerollt, denn es wollen ja immer mehrere draufstehen! Nicht alles, was wir für einen Bruststimmton gehalten haben, war auch einer. Wir haben wieder sehr viel gelernt und Andrés hatte Geduld, Geduld, Geduld. Und dann war der erste Tag schon wieder verflogen – wir entschieden spontan, den tollen Sommerabend gemeinsam ausklingen zu lassen und setzten uns noch im Gasthof Emmen bei Eis und Kiba in den Garten bis die Sonne weg war.

Ökonomie steht über allem!

Schau mir in die Augen, Kleines! Äh, nein, das war was anderes, eher: Schau! Mich! An! Ahnt ihr es schon? Es geht um die SPANNUNG im Gesicht, beim Singen versteht sich. Damit beeinflussen wir den Charakter der Töne und zwar massiv! Wir lernen: bei tiefen Tönen ein tendenziell freundliches Gesicht, bei hohen Tönen ein tendenziell staunendes. Und immer die Kompensation einsetzen bevor wir singen! Wir kommen alle dran, was immer spannend ist, denn bei jedem aus dem Rudel lernen alle anderen auch etwas dazu. Alena, die schon ausgebildete Musicalsängerin ist, hat die Kopfstimme trainiert. Wenn sie jetzt höhere Töne in der Bruststimme singen will, sagt ihre Festplatte: das kenn ich so nicht, also mag ich es (erst einmal) nicht! Da hilft nur, diese untrainierte Muskulatur fit zu machen, zu trainieren.

Oder Chris, der bei höheren Tönen eine „pathetische“ Körperhaltung hat. Weg mit Pathos, hin zu gesunder Spannung mittels der Kompensationswerkzeuge!

Für mich ist eines der letzten ungelösten Rätsel in meinem Kosmos der sagenumwobene „Biss“.  Andrés wunderbare Bilderwelt sagt, stell dir vor, dein Ober- und Unterkiefer bilden ein Rechteck. Jetzt gehen sie parallel aufeinander zu …. Mein Kiefer weigert sich standhaft, sich das vorzustellen. Er will sich, so wie er es gewohnt ist, mit seinem „Scharnier“, alias Kiefergelenk, auseinander- und zusammenklappen. Um das zu verhindern kommt jetzt ein Teil aus Andrés Joy and Fun Koffer zum Einsatz: die Stange!  Die Stange wird schräg von unten unter das Kinn geklemmt. Jetzt musst du, wenn du einen Ton singen willst, den Mund gegen diesen Widerstand aufmachen. So entsteht die Spannung, die für den „kernigen“ Ton gebraucht wird.  Man kann das auch ganz gut mit der eigenen Faust machen, aber dann mit den Knöcheln. Ich hab´s probiert: es funktioniert! Und weil es mich an die ägyptischen Pharaonen erinnert, die ja auch so ein Ding unter dem Kinn haben, habe ich diese Übung für mich „Tutanchamun“ getauft.

Wir waren richtig fleißig und haben geübt bis 16:30 Uhr. Dann war Vorbereiten auf die Music Night angesagt! Dieses Mal gab Andrés das Motto vor: Bildet zwei Gruppen, jede Gruppe überlegt sich ein Thema, das sich durch das Programm zieht. Hatte ich nicht letztes Mal einen Blick in die Glaskugel gewagt und wilde Bruststimm- und Bewusstseinserweiterung vorausgesagt für OKTOBER??? Oh man, wenn das jetzt schon so abgeht, dann werden wir uns im Oktober nicht mehr wiederkennen. Unser Thema? Dreimal dürft Ihr raten … (Tipp: Videotagebuch!)

MUSIC NIGHT am Rocklantic

Es war eine richtig geile Show und es hat mega Spaß gemacht die Hütte zu rocken!

Mach dich mal locker!

Moin! Halbkreis und rein in die Analyse unsrer Show! Wir hatten ja in beiden Gruppen Emotionen als Thema – und Andrés gab uns ein wirklich tolles Feedback. Wir hatten uns zu Herzen genommen, was in der ersten Ausbildungseinheit schon Thema war:  Langweile nie dein Publikum! Du sollst wissen, worüber du singst! Bring Emotionen rüber! Also haben wir rausgehauen, Technik war manchmal zweitrangig.
Hier ein Zitat von Andrés:

Technik hat auf der Bühne nichts zu suchen! Technik muss verinnerlicht sein!

Man, war ich selbst ergriffen bei einem meiner eigenen Songs, weil ich begriffen habe, dass singen heißt ERLEBEN und nicht SPIELEN. Sei dein Text und spiele ihn nicht wurde mir auf einmal bewusst! Klasse Erfahrung!!! Ich hatte bei Katrin „Dear Mr. President“ auch zweimal Tränen in den Augen und zwar am Samstagabend und bei der Analyse gleich noch mal, weil das so anrührend gesungen hat. Andrés schlug den Aufbau eines Planschbeckens vor, weil wir dann noch reihum geheult haben. Soviel zum Thema Emotion. Wir lassen uns schon ganz schön gehen mittlerweile, also ECHT und das ist befreiend!

Danach ging´s in meine „personal desert zone“ –  habe ich ja öfter in Rocklantic. Rhythmus. Dinge tun wie mit den Beinen Viertel stampfen und mit den Händen Viertel, Offs, Achtel oder Triolen klatschen. Mein Gehirn war im Olympia-Modus, gefühlt, obwohl ich bei diesem Thema nicht mal Kreisliga bin. Doch ist schon mal ein Vocalcoach vom Himmel gefallen?  Deshalb habe ich mich auch freiwillig gemeldet, um als Coach den Schülern die Übung „Rhythmuspyramide“ zu erklären.  Wieder einmal bewunderte ich Andrés Geduld, ich hätte bei mir schon aufgegeben. Wir haben aus der Rhythmusübung ein Spiel in verschiedenen Variationen gemacht, es war herausfordernd, aber ich fand es genial. Kann man auch gut allein oder mit einem Probanden zuhause üben, wie so vieles, was wir in dieser Einheit gelernt haben.

Nächste Übung: Wie verbinde ich Silben?  Zum Beispiel bei

„Ai du wot Ai wont“ – erkannt? I do what I want.  Wir setzen beim Singen nicht ab, denn wir wollen die stehende Luftsäule erhalten. Deshalb wird ein „Ä“ vor die Silben gesetzt. Das hört sich dann so an: „Ai ädo äwo – tai äwont. Alles klar?  Wir verteilten uns auf die Räume und erarbeiteten in Gruppen unsere „eigenen“ Dreisilber, Viersilber, Fünfsilber oder Sechssilber, die eine Melodie erhalten. Dann übten wir das Zusammenziehen der Silben mit unseren Übungssätzen. Und klar, danach wieder zurück in die große Runde und wir übten nochmal zusammen.

Danach durfte jeder eine „persönliche“ Lockerungsübung beisteuern. Das ging von „Auto fahren“ über „Doppelkinnübung“ zur „Wackelpuddingübung“ und war super!

Zurück zur Gesichtsspannung.  Einer meiner Lieblingssprüche, die Andrés heute brachte war:

„Lippen, Zunge und Zähne sind Freunde, die in einer WG leben. Sie sind wie bei der Artikulation immer nah zusammen, allerdings zieht im Alter auch mal jemand aus …“ 

Wie kann ich Spannung im Gesicht erreichen? Hilfreich ist die „Pattex“-Übung. Man stellt sich vor, an beiden Händen ist Pattex und die Hände kleben am Gesicht. Jetzt zieht man die Hände zur Seite gegen diesen Widerstand auseinander. Zur Unterstützung kann der Coach von außen dagegen drücken.  Man, manchmal helfen so einfache Bilder und Übungen und schon klingen die Töne komplett anders.

Zum Abschluss haben wir mit dem Bestsellerbuch „POWERVOICE“ von Andrés gearbeitet, bzw. mit der Trainings-CD.  Und dann war es schon Zeit für die Abschlussrunde – wieder sind drei Tage von der Ausbildung zum Vocalcoach um und wir gehen mit so viel Wissen heim und haben richtig viel zu tun.

Ausbildung zum POWERVOICE Vocalcoach: Azubi-Blog Juni 2019

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Wir sind näher zusammengerückt. Die Zeit wird dahin rasen, da bin ich sicher und dann treffen wir uns schon zur Ausbildungseinheit 3.

I will let you know,

euer Rotkäppchen

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Carmen Ginger

Vocalcoach in Ausbildung bei POWERVOICE
Carmen Gaehr Selbständig, Mama, Katzendienstbote, kleine Hausfrau, Bloggerin und jetzt auch CIA (Coach in Ausbildung). Hallo, mein Name ist Carmen. Musik war immer irgendwie in meinem Leben, Schulchor, Gesangsausbildung, Bands von Rock über Jazz und Pop bis zur Big-Band und sogar Kirchenchor, ich habe mich gründlich ausprobiert! Jetzt bin ich 58 und werde meinem Leben, nicht zum ersten Mal, eine neue Richtung geben. Im Februar 2019 ist die Entscheidung gefallen, ich möchte als Vocalcoach arbeiten! Auf der Suche nach einer Ausbildungsmöglichkeit, schlug mir Herr Google „POWERVOICE“ vor. Ich war schnell überzeugt, von Andrés Balhorn und seiner POWERVOICE-Methode, und nach dem ersten Telefonat mit Marion Bressler wusste ich, das passt! Es ist eine echte Herausforderung, die Ausbildung neben Full-Time-Job und Familie unterzubringen, aber es ist das Beste, was ich je in meinem Leben gemacht habe. Ab sofort berichte ich euch als CIA-Blogger von unserer Ausbildung zum Certified POWERVOICE-Coach, stay tuned!

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