POWERVOICE goes Südamerika Teil 1
MITTWOCH, the day before, 05. März 2014
Die Reise nach Südamerika steht an. 22:00 h, ich beschließe mich schlafen zu legen, da um 2:00 h der Handywecker schreien wird. Marion arbeitet noch. Packen werde ich nachher, hab ja fast 2 Stunden Zeit um zu duschen und mich fertig zu machen.
1:45 h, wie gewohnt werde ich immer 15 Minuten vor dem Handy wach. Erst einmal einen Kaffee trinken, duschen, Sachen packen, Marion wecken und dann geht es um 4:00 h Richtung Flughafen Hamburg.
4:45 h erreichen wir den Airport. Marion bringt mich noch zum Einchecken und schließlich geht es zum Scannen. Ein letztes Winken und dann werde ich „2 Wochen alleine“ auf dem neuen Kontinent sein. Zum Glück hat mir Ricardo, ein Bekannter, den ich zuletzt vor 40 Jahren gesehen habe ganz viele Kontakte hergestellt. Ricardo ist mir vor ca. 6 Monaten bei Facebook wieder begegnet. Er ist Misiones-Kenner, dort werde ich später mit Marion zusammen die meiste Zeit meiner Südamerikareise verbringen. Es geht über Amsterdam nach Sao Paulo und von dort schließlich nach Buenos Aires. Die Flughafentoiletten in Sao Paulo sind unbeschreiblich, es gibt ein asiatisches Restaurant auf der großen Freiheit in Hamburg, wo ich ähnliche Zustände erlebt habe.
DONNERSTAG, 06. März 2014
1:45 h der Flieger landet in Buenos Aires. Die Abfertigungen laufen unterschiedlich freundlich ab. Der junge Mann an der Passkontrolle ist stolz darauf ein wenig Deutsch zu können und fragt: „Wie geht´s?“ Mit meiner Antwort scheint er jedoch bereits überfordert zu sein. Er lächelt trotztem freundlich. Beim Scannen des Gepäcks sind die beiden Ladies recht ruppig und geben Anweisungen lieber mit ihren Armen, als mit mir zu sprechen. Der erste Eindruck von der Mentalität meines Geburtslandes ist nicht, wie ich mir das vorgestellt habe, nämlich, dass in Argentinien alle Menschen fröhlich sind.
Ich komme in den neutralen Bereich des Airports, wo mich Mariana ganz herzlich begrüßt. Mit ihr habe ich lediglich einmal via Facebook geschrieben und nun hält sie ein Schild mit meinem Namen hoch. Schwieriger ist die Begrüßung mit ihrem Mann Edúardo (ich dachte, dass es ihr Mann sei, es würde sich aber später herausstellen, dass es ein Freund der Familie ist), da wir uns sage und schreibe 5 Mal nicht einigen konnten, welcher Kopf auf welcher Seite bei der Umarmung sein sollte, so dass sich fast unsere Lippen berührten… 🙂
Mariana dachte, es sei unkompliziert um 2:30 h ein Hotel in Buenos Aires zu finden und so hatte sie keines vorgebucht – ich hätte ja auch etwas sagen können. Wir fuhren von einem Hotel zum anderen. Der insgesamt 7. Anlauf war dann erfolgreich. Hotel Marbella nahm mich gegen 3:30 h schließlich auf.
Vorher nimmt mich noch Mariana zur Seite und meint, dass das Hotel zu teuer sei. Ich bin aber todmüde und möchte einfach nur noch schlafen, außerdem finde ich den Preis O. K.. Im Hotel eingecheckt (Pesos 690, ca. USD 69,- € 55,-) ging es in das für deutsche Verhältnisse nicht perfekte Zimmer und Bad. Ich war jedoch positiv überrascht, da Freunde, die bereits in Buenos waren von schwierigeren Verhältnissen berichtet haben. Das Preis/ Leistungs-Verhältnis scheint mir gut zu sein, es sollte aber noch anders kommen… Der Mann an der Rezeption ist super nett. Es ist 4:00 h argentinischer Zeit, ich spreche noch mit Marion vom Hoteltelefon aus und dann geht es ins Bett.
Ich habe hervorragend geschlafen und statt um 8:00 h bin ich erst um 9:45 h wach geworden, eher ungewöhnlich, dass ich verschlafe. Der Zeitunterschied beträgt 4 Stunden zu Deutschland.
Beim Frühstück können Marion und ich uns auf Google+ sprechen und sehen – solche Möglichkeiten sind schon klasse 🙂
Südamerikaner scheinen kein Interesse zu haben eine andere Sprache sprechen zu wollen und so komm ich mit Englisch nur langsam voran.
Um 13:00 h will mich Marianas Mutter zu einer Sightseeing Tour durch Buenos Aires abholen. Ich freue mich riesig auf die Stadt und auf ein Megasteak mit Salat!!!
(Bilder anklicken zum Vergrößern)
Wir hatten gestern mit dem Mann an der Rezeption ausgemacht, dass ich bis um 13:00 h, statt 10:00 h bleiben könnte, natürlich wusste der Herr beim gerade erfolgten Auschecken davon nichts… Ich schien glaubwürdig zu sein und durfte an den Computer in der Lobby, nachdem ich eine Cola Light und das Telefonat bezahlt habe. Zusammen 42 Pesos, also um die € 3,-
Wenn man Einheimische Freunde, oder Helfer hat ist vieles einfacher hier – Danke Mariana und Eduardo!
Die Nacht tat mir gut, doch die Müdigkeit, bedingt durch die Zeitumstellung sollte mich noch ein paar Stunden begleiten.
Der Kaffee schmeckt schrecklich und nach Chlor. Ich schreibe an meinem Tagesbericht. Gegen 10:30 h gehe ich die Hauptstraße entlang und genieße die Wärme von Buenos Aires. Die Prachtstraße beeindruckt. Ein wenig ergreift mich eine Art Heimatgefühl, meine alte Heimat Argentinien. Ich freue mich auf die Sightseeing Tour mit Thea, der Mutter von Mariana.
Zurück im Hotel warte ich auf sie. Via Facebook nehme ich Kontakt mit Deutschland auf und freue mich über die vielen Wünsche und Grüße.
13:30 h, nichts von Thea zu sehen, die mich im Hotel abholen wollte. Im Chat finde ich Eduardo, den Mann von Mariana. Es wird sich später herausstellen, dass er nicht der „Küsser“ von der Begrüßung war. Im Chat habe ich ihn mit „bester Küsser von Buenos Aires“ begrüßt und er hat, möglicherweise mangels Englischkenntnis und eines mäßig übersetzenden Translators, kaum darauf reagiert.
Thea ruft an der Rezeption an und begrüßt mich mehrmals ganz herzlich und lässt mir auch mehrfach Gottes Segen ausrichten. Ich freu mich über so viel Begrüßung und Segen. Sie wird heute nicht kommen, dafür aber morgen. Mariana wird für 18:00 h angekündigt mich abzuholen und mir Buenos Aires zu zeigen… Marianas Englischkenntnisse sind bescheiden – das spürte ich als wir am frühen Morgen ein Hotel suchten und ich nur 7,5% verstand. Ein Missverständnis war beispielsweise, dass sie sagte, sie gebe mir ihre Brust… Das wollte ich aber nicht annehmen, es war wohl irgendwie komplett anders gemeint 🙂 Marianas Liebenswürdigkeit bringt jedoch etwas Vertrautes in mein Leben, hier in der Fremde. Ich bin froh, dass sie mich nachher durch Buenos Aires führen wird.
Ich gehe essen: Steak mit Salat. Ich freue mich riesig auf mein erstes Steak in Buenos Aires. Die vielen Bedienungen in dem Restaurant sind durchweg unfreundlich. Ohne zu fragen, ob ich das Steak lieber in zwei Stücken haben möchte, teilt die Bedienung es mit einer Gabel und einem Löffel… Eine Demonstration für die Zartheit argentinischen Fleisches, denke ich mir. Für insgesamt 20 Dollar inkl. 1 Flasche Wasser verlasse ich mehr als satt das Restaurant. Gegenüber gibt es ein Café. Der Kaffee ist ein Gedicht! Eine Wohltat zu dem Frühstücksgesöff, von heute Morgen!
Erst einmal ins Hotel und in der Lobby ein wenig Business erledigen. Nach einer kurzen Erholungspause, ob des fantastischen Essens schlendere ich durch die Seitenstraßen der Avenue 9 July, wo mein Hotel zu finden ist.
18:00 h – von Mariana keine Spur. Dann gegen 19:00 h taucht sie auf. Da die Konversation auf Englisch schwierig ist, versuchen wir uns am elektronischen Übersetzer. Jetzt wird klar, dass ich für 2 Nächte gebucht habe und ich die USD 5,- einem freudestrahlenden Mann an der Rezeption gegeben hatte, der sehr erstaunt über die Gabe war und im Nachhinein war klar, warum: Ich hatte ja eine Berechtigung einen weiteren Tag am Rechner zu sitzen.
Wir gehen in die Stadt, ich möchte unbedingt zum Meer. Das versteht Mariana nur bedingt und so besuchen wir den Regierungssitz, das Gründerhaus von Buenos Aires, und schließlich den Rio Grande, der sich durch das Randgebiet von Buenos Aires zieht. Ich höre Grillen – das erinnert mich irgendwie an meine Kindheit im Norden Argentiniens, vielleicht ist es aber auch nur der Wunsch mich daran zu erinnern.
(Bilder anklicken zum Vergrößern)
Immer wenn wir etwas Spannendes sehen sage ich so etwas wie: „Großartig, great, unbelievable…“ Mariana wiederholt jedes Wort, ich denke ohne es zu verstehen. Es klingt aber süß, wie aus dem Mund eines kleinen Kindes, das alles nachspricht.
Ich trinke Unmengen an Wasser und Cola Light. Über den Tag verteilt werden es 7,5 Liter. Mariana möchte mit mir Pizza essen, scheinbar gerade sehr populär in Buenos Aires… 🙂 Ich möchte aber lieber Empanadas genießen und so isst sie eine Pizza und ich schaffe kaum ein Empanada mit Rindfleisch zu mir zu nehmen, da das riesige Steak noch in mir steckt. Empanadas sind Kindheitserinnerungen…
22:30 h, meine Füße brennen, hatte mir die neuen Schuhe doch erst ein paar Tage vor der Reise besorgt. Ich bringe Mariana noch zu einem unterirdischen Bahnhof mit vielen Personentransportern… Es riecht nach Benzin. Wir verabschieden uns und ich laufe ca. 1 km zum Hotel. Ich bin ziemlich platt und irgendwie brennt auch mein Oberschenkel. Als ich im Hotelzimmer die Ursache des Oberschenkel-Brandes untersuche, stelle ich fest, dass mich ein Insekt gestochen haben muss. Die Rötung wird immer größer und fast mein ganzes Bein ist mehr oder weniger dezent entzündet. Macht nichts, ich dusche erst einmal und schaue dann noch argentinischen Fußball. Der ist nicht so attraktiv, wie Bayern oder Dortmund, aber dafür um ein Vielfaches härter. 0:30 h, so langsam schlafe ich ein. Den Insektenstich habe ich erfolgreich ignoriert.
Weckzeit für Tag 2 in Argentinien ist 7:30 h. Ich bin gespannt auf viele neue Eindrücke in dieser riesigen Metropole.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mich weiterhin auf meiner Abenteuerreise mit neuen Geschichten begleiten würdet.
Da es hier nicht überall Internt gibt, kann ich Euch leider nur in unregelmäßigen Abständen von hier berichten.
Weitere Bilder findet ihr auch auf unserer Facebook-Seite: POWERVOICE
Ich freu mich über ein Kommentar von Euch!
Ganz liebe Grüße aus Argentinien sendet
Euer Andrés 🙂
Andrés Balhorn
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mit viel freude lesen wir euren blog & müssen nun dringend mal empanadas zubereiten 😉 grüsse von petra, tom, Lale & Len
Bin gespannt wie es weiter geht 🙂 Hört sich sehr nach Südamerika an! Schade, dass ich grad nicht in Paraguay bin, sonst hätte ich mich über einen Besuch gefreut und die Akkus wieder aufgeladen!
Das wäre toll gewesen 🙂 Kennengelernt auf Facebook, getroffen in Paraguay 🙂