Music Monday 15 – John Lee Hooker

Music Monday 15 – John Lee Hooker

Dead Rock Head – John Lee Hooker

John Lee Hooker powervoice Ohlendorff Art

 

John Lee Hooker (Gitarrist, Sänger)
* 22.08.1917 – 04.12.2001
Öl auf Leinwand (2001) 130 x 80

 

Gemälde aus der Serie Dead Rock Heads Nr. 51 von Andreas Ole Ohlendorff.

Weitere Bilder des Künstlers findet ihr auf auf
Facebook Ohlendorff-Art oder der Homepage: www.ohlendorff-art.de

 

 

 

 

 

 

John Lee Hooker

John Lee Hooker war ein einflussreicher US-amerikanischer Bluesmusiker.

Kindheit und Jugend

John Lee Hooker war eines der elf Kinder von William und Minnie Hooker. Nach deren Trennung heiratete seine Mutter 1923 den Baumwollpflücker William Moore aus Shreveport, Louisiana. William Moore war in seiner Freizeit auch Bluesmusiker. Er bewegte den jungen John Lee dazu, sich neben dem Chorgesang auch für andere Musikrichtungen zu interessieren.

In einem Interview sagte Hooker einmal, dass sein Stiefvater ihn zu seinem eigenen, unverwechselbaren Stil gebracht habe. Wie groß sein Einfluss war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, da es von Moore keine Plattenaufnahmen gibt. Zu Hookers Stil gehören auch die Liedtexte, die sich oft sogar dann nicht reimen, wenn der Reim eigentlich fast unvermeidbar ist. In seinem Song I’m in the mood heißt es beispielsweise:

Everytime I see you, baby, walking down the street,
know I get a thrill now, baby, from my head down to my toes
(anstelle von feet

Schon in jungen Jahren zog John Lee Hooker durch die Südstaaten, um mit seiner Musik sein Brot zu verdienen. Während dieser Zeit traf er auch auf die beiden Musiker Tony Hollins und Tommy McClennan. Der Einfluss dieser beiden spiegelte sich zum einen im stampfenden Rhythmus wieder, zum anderen auch darin, dass er Songs der beiden spielte. Mit vierzehn Jahren machte John Lee Hooker dann in Memphis, Tennessee Station. Aufgrund seines Alters und seines jugendlichen Erscheinungsbildes hatte es der junge Musiker aber schwer, in die Clubs zu kommen. Und wenn er es einmal schaffte, wurde er von seinen älteren Kollegen in der Regel als störend empfunden. Bis auf seine Bekanntschaft mit dem Gitarristen Robert Nighthawk war die Zeit in Memphis nicht sehr fruchtbar für Hooker, so dass er sich weiter Richtung Norden nach Cincinnati, Ohio aufmachte. Dort schlug er sich ab 1933 mit ein paar Auftritten in Gospelquartetts und Gelegenheitsjobs durch.

Karriere von John Lee Hooker

Im Jahre 1934 heiratete er und zog nach Detroit, Michigan um. Dort hatte er in einem Club in der Hastings Street im Jahr 1937 seinen ersten Auftritt. Nach einigen nicht kommerziellen Aufnahmeversuchen spielte er am 3. September 1948 im United Sound Studio die Titel Boogie Chillen, Sally May (oder Sally Mae), Highway Blues oder Wednesday Evening Blues, insgesamt 10 Titel, ein, allesamt produziert von Bernard Besman.

Auf der ersten Single wurden Sally May und Boogie Chillen platziert, veröffentlicht am 3. November 1948.

Die Aufnahmebedingungen waren technisch so einwandfrei, dass man Hookers Hand die Gitarrensaiten berühren hört. Toningenieur bei dem Song mit den typischen Gitarren-Staccatos und dem ungewöhnlichen Fußstampfen war Joe Siracuse.

Hooker begleitet sich lediglich auf der Gitarre. Die ersten drei Titel verbrauchten einen großen Teil der für 3 Stunden anberaumten Aufnahmezeit, so dass Boogie Chillen unter Zeitdruck entstand. Boogie Chillen belegte am 19. Februar 1949 für eine Woche den ersten Rang in der Rhythm & Blues-Hitparade und war mit einer Million verkaufter Platten der erste Erfolg für John Lee Hooker und für das Detroiter Studio.

Die zweite Session mit Hooker fand am 18./19. Februar 1949 statt Weeping Willow Boogie, Hobo Blues und Crawling King Snake.

Hookers Im in the Mood wurde am 7. August 1951 aufgenommen, belegte für 4 Wochen die Topposition und erreichte ebenfalls Millionenseller-Status.

Am 22. Mai 1952 entstanden It Hurts me So, I Got Eyes For You, I Got The Key, Bluebird Blues und Key to the Highway.

Der Studiotermin vom 18. Oktober 1954 brachte insgesamt 4 Titel hervor: Odds Against Me, Nothin But Trouble, I Need Love so Bad und Dont Trust Nobody.

Es war die letzte Aufnahmesession von Hooker bei United Sound. Von den über 200 Titeln Hookers entstanden die musikhistorisch wichtigsten in den United Sound Studios.

Mit seiner Mischung aus Gesang und Sprache und den ansteckenden Beats traf er den Nerv der farbigen Plattenkäufer dieser Zeit. Hinzu kam seine elektrisch verstärkte Gitarre, mit der er einen neuartigen und richtungsweisenden Sound schuf. Ebenfalls neu waren seine Instrumentalstücke, die er, nur durch das Klacken der Kronkorken unter seinen Schuhsohlen begleitet, auf seiner Gitarre spielte. Hooker spielte in dieser Zeit meistens solo.

Ab und zu wurde er von Musikern wie Eddie Burns, Boogie Woogie Red oder Eddie Kirkland begleitet.

In den kommenden Jahren wuchs durch zahlreiche Plattenaufnahmen und Tourneen seine Popularität. Anfang der 1950er-Jahre folgte allerdings ein Karriereknick. Durch Musiker wie beispielsweise B. B. King, die über eine ausgefeiltere Spieltechnik verfügten, wurde er in den Hintergrund gedrängt. Erst Mitte der 1950er konnte er ein Comeback feiern. Mit Jimmy Reed (Gitarre), Eddie Taylor (Mundharmonika), George Washington (Bass) und Tom Whitehead (Schlagzeug) verfügte er über eine starke Begleitband. Als dann gegen Ende der 1950er der Blues zunehmend das Interesse der Studenten und Intellektuellen weckte, rückte John Lee Hooker in den Blickpunkt junger Weißer. Zunächst aber galt das Interesse dieser Kreise mehr einer der ursprünglichsten Spielarten des Blues, dem Country Blues. Das veranlasste zahlreiche Bluesmusiker dazu, zu den Wurzeln ihrer Musik zurückzukehren, unter ihnen auch Hooker.

Aus dieser Zeit stammen Plattenaufnahmen wie The Folk Blues of John Lee Hooker und The Folklore of John Lee Hooker.

Anfang der 1960er-Jahre gewann Hooker auch in der Popwelt immer mehr an Beachtung. Im Zuge des Rhythm and Blues-Booms in England schaffte er sogar den Sprung in die Pop-Hitparaden. 1967 landete die umstrittene Band MC 5 mit dem Stück The Motor City is Burning von Hookers Album Urban Blues einen Hit. Das veranlasste Hooker dazu, sich ebenfalls im Rock-Geschäft zu versuchen. Gruppen wie Canned Heat oder Musiker wie Van Morrison waren sehr an der Zusammenarbeit mit ihrem Vorbild interessiert und spielten mit ihm Songs wie etwa The World Today ein.

Gegen Ende der 1970er wurde es still um John Lee Hooker. Er trat zwar noch regelmäßig auf und arbeitete an einigen Filmen mit (unter anderem sah und hörte man ihn im Kultfilm Blues Brothers mit Boogie Chillun und Boom Boom), aber er verschwand fast völlig aus dem Licht der Öffentlichkeit.

1980 wurde er in die Blues Hall of Fame aufgenommen, 2009 sein Song “Boom Boom”.

1989 war er auf dem Album The Iron Man von Pete Townshend zu hören. Dort übernahm er den Part des Iron Man. Um so furioser war dann sein Comeback Ende desselben Jahres mit seinem Album The Healer, bei dem so bekannte Größen wie Bonnie Raitt oder Carlos Santana mitwirkten und für das er einen Grammy erhielt.

Fast 40 Wochen hielt sich The Healer allein in den US-Charts. Gekrönt wurde John Lee Hookers Comeback durch einen Grammy, den der inzwischen 72-jährige am 21. Februar 1990 für Im in the Mood, sein Duett mit Bonnie Raitt, in der Kategorie beste traditionelle Blues-Aufnahme in Empfang nehmen durfte.

Eine weitere Ehrung wurde ihm im Oktober des gleichen Jahres zuteil: Im Rahmen eines Blues-Festivals im New Yorker Madison Square Garden spielte eine erlesene Musiker- und Sängerschar, darunter Albert Collins, Joe Cocker, Bo Diddley, Huey Lewis und Little Feat, unter dem Motto A Tribute To John Lee Hooker auf.

Wenige Monate später, im Januar 1991, folgte noch eine wichtige Auszeichnung: die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame. In seiner Dankesrede sagte er, dass er sich sehr über dieses Geschenk freue, und er versprach dafür seinem Publikum, bis an sein Lebensende für sie da zu sein und den Blues für sie zu spielen.

Im folgenden Jahr erschien dann das Album Mr. Lucky in Zusammenarbeit mit Van Morrison, Keith Richards, Johnny Winter und Robert Cray. Aber seine Musik überwand wieder die Grenzen des reinen Blues: so bedienten sich Depeche Mode bei ihrem Hit Personal Jesus eines John-Lee-Hooker-Gitarrenriffs.

John Lee Hooker blieb in Spiellaune, fand aber 1992 den Weg zurück zum ungeschliffenen, authentischen Blues. Er war inzwischen zum kleinen britischen Point-Blank-Label gewechselt und hatte, diesmal nur mit wenigen Sessionmusikern (Robert Cray, Charlie Musselwhite, Fabulous Thunderbird, Jimmie Vaughan und John Hammond), das Album Boom Boom eingespielt.

Der Titelsong ist eine Neuauflage seines Hits aus den 1960ern und fand auch in einem Werbespot für eine Blue-Jeans-Marke Verwendung.

1993 spielte er auf dem Album Blues Summit von B.B. King mit, obwohl die beiden Musiker stilistisch meilenweit voneinander entfernt waren. Trotzdem konnte der Manager Kings, Sid Seidenberg, die beiden dazu überreden.

Im Oktober 1997 eröffnete John Lee Hooker den Boom Boom Room in San Francisco, einen Blues-, Boogie-, Soul-, Groove- und Funk-Club. John Lee Hooker war nicht der Besitzer des Clubs, er erlaubte lediglich die Verwendung seines Namens für die Dauer von fünf Jahren.

Zu Beginn der 1990er-Jahre sagte John Lee Hooker bei einem Interview mit dem Rolling Stone Magazine, dass er sich in Zukunft etwas mehr Ruhe gönnen möchte. Er wolle keine Platten mehr aufnehmen und keine großen Konzerte mehr geben. Allerdings schränkte er das auch direkt wieder ein:

“Wenn ich aber hier bei mir zu Hause bin, dann kommt oft der Wunsch auf, wieder zu spielen. Dann nehme ich meine Gitarre, gehe zur Bushaltestelle und fahre zum nächsten Pub, spiele ein paar Songs und fahre dann wieder.”

John Lee Hooker starb am Donnerstag, 21. Juni 2001 im Schlaf. Fünf Tage zuvor konnte man ihn zum letzten Mal auf der Bühne bewundern.

Quelle: Andrés Balhorn, Wikipedia

R. I. P. John Lee Hooker

Musiktipp: John Lee Hooker – Boom, boom

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Andrés Balhorn

Owner and Founder bei POWERVOICE
Andrés Balhorn ist POWERVOICE Gründer, Vocal Coach Ausbilder, Rocksänger, Produzent und Komponist. Seit 1987 ist er als Dozent ein Vorreiter für modernen für Rock/ Pop Gesangsunterricht. Sein 1996 im GERIG Verlag erschienenes Buch POWERVOICE avancierte zum Fachbuchbestseller und ist mittlerweile in der 14. Auflage. Mit mehr als 600 gegebenen Workshops ist er einer der erfahrensten Vocal Coaches in Europa.

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