POWERVOICE goes Südamerika – Teil 10

POWERVOICE goes Südamerika – Teil 10

Montag, 24. März 2014

Wir haben uns für 7:00 h zum Frühstück verabredet. Das heißt 5:30 h aufstehen und neben duschen noch ein paar Notizen machen, solange der Laptop noch Saft hat. Nach 20 Minuten hat er sich aber schlafen gelegt und ich werde wohl bis Monte Carlo, also am Nachmittag wieder ins Netz gehen können, dachte ich – aber es kam ganz anders… 🙂

Zum Frühstück gibt es neben Brot, Hörnchen und leckerem Kaffee natürlich Dulce de Leche, die argentinische Michkonfitüre. Natürlich frage ich Hepi, ob er unsere Nutella probiert hat, als er Deutschland besuchte. Ja, sagte er nach einer langen Bedenkzeit und ihm war meine Intention bei der Frage klar: Nutella schmeckt doch viel besser als Dulce de Leche…, oder? Das musste er klar verneinen. Die Argentinier lieben ihren Karamel-Aufstrich. Er ist auch lecker, aber Nutella…

Dulce de Leche, die argentinische Michkonfitüre

Noch schnell ein paar Fotos vom Hotel und dann stellen wir die Koffer in den „Bürobereich“ des Hotels, der absolut sicher ist. Jeder kann da vom Eingangsbereich hinein und man holt sich seine Sachen, wann und wie man will. Argentinische Sicherheit entspricht nicht der unseren, aber trotzdem vertrauen wir Hepi, dass unsere Rechner hier absolut sicher sind. Marion und ich sprechen nicht darüber, aber jeder von uns denkt sich: „Hier, in einem nicht abgeschlossenen Raum, den jeder von der Straße aus in 12 Sekunden erreichen kann sollen wir Laptop und den Apple lassen?“ Lassen wir, schließlich klingt Hepi IMMER glaubwürdig!

Auf dem Weg zu den Cataratas (Wasserfällen) haben wir aber die Dinger nicht mehr im Kopf und freuen uns auf die andere Seite der Wasserfälle.

Es geht wieder durch den Argentinischen und dann den Brasilianischen Zoll.

Zoll

Wir erreichen den Parkplatz, als ein aufgebrachter Parkplatzwärter und mit riesigen Gesten und Worten klar macht, dass wir den anderen Parkplatz nutzen müssen. Es gibt da zwischen den beiden Parkplätzen augenscheinlich keinen Unterschied, aber er ist hier der Boss. Wir parken auf dem anderen Parkplatz und wieder kommt der Mann mit dem hochroten Kopf an und zwingt Hepi 4 mm weiter links zu parken. Hepi sagt noch: „Typisch Argentinier, in Brasilien passiert so etwas nicht“. Der nette Wärter sollte uns nochmals begegnen, als wir den Park verlassen 🙂

Wir besorgen die Karten und zahlen Pesos 180,-, umgerechnet, also für meine schlaue Transaktion € in USD zu tauschen und hier Dollars 10:1 gegen Pesos.

Zu kompliziert? Also für 1 Euro habe ich bei meiner Bank 1.38 USDollar erhalten. 1 USD hat 10 Pesos wert, somit hat mein Euro fast 14 Pesos wert. 180 Peso Eintritt sind für mich dann ungefähr € 13,-.

Ein Schnäppchen für das, was wir sehen, hören und spüren sollten!

Hepi zahlt nicht einmal den Argentinier-Tarif, nein, er bekommt den Misiones-Tarif, ich glaube das waren 25 Pesos, also keine € 2,- für den Langhaarigen aus Deutschland. Wenn man hier an der offiziellen Kasse tauscht bekommt man für den Dollar 7,8 Pesos, für den €uro 11 Pesos.

Wir müssen ca. 2 km laufen, bis wir die Bimmelbahn erreichen, die uns zu den Fällen bringt. Hepi wünscht sich, dass die Argentinier umdenken und Touristenfreundlicher planen. Der Besitzer des Parks ist wohl ein Verwandter des Gouverneurs von Misiones…

Das Bähnchen hält an der ersten Station und wir steigen aus. Clever, wie sich herausstellen wird, da fast alle Besucher erst zum Teufelsrachen, dem imposantesten der über 200 Wasserfälle fahren. „Wir fahren da hin, wenn die Massen weg sind“, sagt uns Hepi mit einem Augenzwinkern.

Er sollte recht behalten, auf unserer Tour waren nur wenige Touristen und wir konnten in Ruhe Fotos schießen, ohne, dass permanent Visagen im Bild zu sehen waren.

Iguazú Wasserfälle

Die ersten Wasserfälle sind etwas kleiner, aber man ist so nahe dran, dass man fast hineingreifen kann. Aber auch die großen Fälle sind viel näher, sind doch fast alle Fälle auf argentinischer Seite.

Meine Borreliose geschädigte rechte Gesichtshälfte ist ein wenig angegriffen, dafür spüre ich mein linkes angeschlagenes Knie nicht. Das Schicksal ist doch irgendwie gerecht 🙂

Hier bei den Cataratas ist eine Urgewalt am Start, die man sich kaum vorstallen kann. Inmitten der Wassermassen sind Bäume und Sträucher und ich frage mich, wie die da Stand halten können… Können sie aber!

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Dort, wo die Wassermassen auf einen Felsen treffen hat man das Gefühl, dass das Wasser sich dagegen wehrt in die Tiefe gerissen zu werden. Es wirkt, als wenn es flussaufwärts fließt – unbeschreiblich!

Hepi erzählt uns, dass er und seine Familie hier früher gezeltet haben und unter den kleineren Fällen geschwommen sind. An der Stelle, wo ihr Zelt stand, haben wir ein Foto mit Hepi und meinen Händen gemacht. Meine Hände sind an genau der Stelle, wo es stand.

Hepis Zeltplatz aus Kindertagen

Ein paar Fakten zu den Iguazu Wasserfällen:
 20% gehören zu Brasilien, 80% zu Argentinien, also 4:1 – das wäre bei der Fußballweltmeisterschaft ein super Ergebnis 🙂

*Die Iguazú-Wasserfälle bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige sind bis zu 82 Meter, der Großteil ist 64 Meter hoch. Die Wassermenge an den Fällen schwankt von 1500 m³/s bis über 7000 m³/s. Das umgangssprachlich Garganta del Diablo (spanisch) beziehungsweise Garganta do Diabo (portugiesisch) oder „Teufelsschlund“ genannte Wasserfallsystem ist eine U-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht. Da die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der größere Panoramablick von der brasilianischen Seite aus möglich. Die Fälle sind durch mehrere größere und kleinere Inseln voneinander getrennt. Von den 2.700 Meter Ausdehnung fließt über ungefähr 900 Meter kein Wasser. Die Fälle liegen sowohl im argentinischen Nationalpark Iguazú als auch im brasilianischen Nationalpark Iguaçu. Diese wurden 1984 (Argentinien) und 1986 (Brasilien) zum UNESCO-Welterbe ernannt.

Der Name Iguazú hat seinen Ursprung aus den guaranischen Wörtern y für Wasser und guasu für groß. Als erster Europäer entdeckte der spanische Conquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca die Fälle; einer auf der argentinischen Seite ist nach ihm benannt.

In der Nähe liegen die Städte Foz do Iguaçu im brasilianischen Bundesstaat Paraná und Puerto Iguazú in der argentinischen Provinz Misiones und der Stausee Itaipú.

Der Mythos der Guarani erklärt die Wasserfälle als Werk des vor Eifersucht rasenden Gottes Mboi oder Boi. Der bösartige und rachsüchtige Gott in Form einer Riesenschlange verlangte jedes Jahr eine Jungfrau. Einmal floh die Auserwählte gemeinsam mit ihrem Geliebten mit dem Kanu flussabwärts. (M)Boi bemerkte dies jedoch und schlug voller Zorn eine Schlucht in das Flussbett. Die Seele des Mädchens blieb in einem Felsen am Fuße des Wasserfalles gefangen und von ihm für immer getrennt, ihr Geliebter verwandelte sich daraufhin in einen Baum am Ufer des Teufelsschlundes, wo er diesen Felsen im Auge behielt.

Auch in bekannten Filmen waren die Cataratas Schauplatz für spektakuläre Szenen, wie z. Bsp. bei The Mission (1986), Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (2008), oder bei James Bond, Moonraker – Streng geheim (1979).

*Quelle: wikipedia

Auf Argentinischer Seite sind viel mehr Wege und Brücken, die zu den Fällen führen, klar, wir sind hier ja auch inmitten der Fälle.

Hier gibt es auch Nasenbären, allerdings schrecken die Schilder mit den Verletzten ab sie zu streicheln.

Ein riesiger Bambusstrauch lädt ein Fotos zu schießen. Wir gehen vorbei am ehemaligen Hotel und treffen auf das neue Sheraton Iguazu Resort & Spa, ein Hotel mit Blick auf die Wasserfälle, aber leider auch ein hässlicher Bau… Schade, aber wie Hepi immer sagt: „Tpisch argentinische Idee“ 😉

Suchbild

Unterwegs, bei einer unsere Pausen beobachen wir noch den Kampf: Ameise versus Spinne. Beide scheinen aber unter der Hitze so zu leiden, dass er unentschieden ausgeht.

Wir kommen an einem Baum vorbei, an dessen Stamm Früchte wachsen. Hepi sagt, dass es ein Baum ist, der keinen Sinn macht, da weder Menschen noch Tiere irgendetwas mit der Frucht anfangen können.

Nach einer kleinen Stärkung, einem Empanada geht es dann zum GARGANTA DEL DIABOLO, dem Teufelsrachen, einem oder dem grandiosesten Wasserfall auf der Erde und das soll noch eine Untertreibung sein…

GARGANTA DEL DIABOLO, der Teufelsrachen

Es sind genau 1100 Meter die wir auf der riesigen Brücke bis zum Giganten unter den Fällen gehen. Was uns dort erwartet lässt mich nur noch staunen. Marion und ich sind überwältigt und heimlich verdrücke ich ein paar Tränen, Tränen des Glücks, des überwältigt seins. Da die Gischt und der Nebel unseren gesamten Körper anfeuchten, fällt die Schwäche des Rockers für die Schönheit dieses Spektakels nicht auf… 🙂

Der Weg zum Teufelsrachen

Ich denke an meine Kindheit, an alle Träume, die ich mit diesem Land verbinde, an die Fußballweltmeisterschaft 86, als Argentinien im eigenen Land gegen Deutschland gewann, an 90, als Maradona bitterlich weinte, weil Brehme seinen Traum zerstörte, indem er den entscheidenden Elfer gegen Argentinien versenkte. Ich denke an meine Eltern, die 1960 den Schritt in ein Land wagten, das so weit weg von Deutschland liegt. Ich denke an Marioan und mich, die jetzt hier stehen, an dem Ort, von dem so viele Menschen mir erzählten, dass es einer der schönsten Plätze der Welt sei. Es ist für mich der schönste Platz der Welt, zumindest in diesem Moment.

Garganta del Diabolo, Teufelsrachen Iguazú Wasserfälle, argentinische Seite

Zum Vergrößern, auf die Bilder klicken

Hatten wir uns auf dem 1,1 km langen Hinweg noch viel unterhalten, so wandern drei beeindruckte Menschen fast schweigend zurück.

Auf dem Rückweg fallen mir Brückenpfeiler auf, die neben unsere Brücke im Fluss stehen und einfach nur hässlich aussehen. Ich denke noch: Man könnte eine Ausschreibung machen, um den Stumpen einen Sinn zu geben. Mir kamen die Nanas aus Hannover in den Sinn…

Ach übrigens, man kann auch mit dem Boot unter den Wasserfällen herfahren. Bei uns waren die Wassermassen zu extrem, so dass die Boote nur an das eintauchende Wasser heranfuhren. Auch ein Beuch auf die große Insel auf argentinischer Seite ist möglich, aber all diese Möglichkeiten werde ich ein anderes Mal in Anspruch nehmen, jetzt bin ich erst einmal erschlagen von den Eindrücken, erschlagen von den Cataratas del Iguazú.

Wir verlassen den Park und kommen zum Parkplatz, um von unserem alten Freund zu hören, dass er uns erst dann herauslässt, wenn wir den Weg wieder zurückgehen würden, um die Gebühr zu bezahlen. Man hat der Mann schlecht geschissen. Hepi erledigt aber die Wünsche des Herren mit einem Lächeln im Gesicht, auch wenn ich spüre, dass sein Allerwertester gern im Gesicht des Wächters landen möchte… 🙂

Völlig geschafft und immer noch in einer anderen Welt holt uns die Realität ein. Der Lehrerstreik wirkt sich ausgerechnet heute und ausgerechnet jetzt auf die Zufahrtstraße aus. Die Straße ist gesperrt und wir müssen warten.

Wie lange weiße niemand. Wir wollten einfach nur unsere Sachen im Hotel abholen und dann nach Monte Carlo, unserem Zuhause.

Nachdem wir eine Stunde gewartet haben und sich nichts tut, drehen wir um und fahren zum Flughafen, um einen Kaffee zu trinken und ein Eis zu lutschen.

Da auch Autos, die zum Flughafen wollen nicht durchgelassen werden bleibt den Fluggästen nichts anderes übrig, als vor dem Streik aus den Bussen oder Autos auszusteigen, durch das Streikgeschehen zu gehen und zu hoffen dass sie jemand die 5 km zum Flughafen fährt, alternativ müssen sie laufen und dann würden die meisten ihren Flug verpassen. Zum Glück gibt es hilfsbereite Menschen, die vor der Streikzone anfassen und die Menschen zum Flughafen fahren und solche, die sie hinter der Streikzone wegbringen.

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Im Flughafen hört Hepi, dass die Straßen für 1 Stunde frei gegeben werden. Das könnten wir dann soeben schaffen! Wir fahren zurück zum Stauende, es dauert und dauert und endlich sind wir durch. Schnell die Koffer im Hotel abholen und dann die ca. 10 km zurück und dann an der T-Kreuzung Richtung Monte Carlo.

Ihr kennt das, wenn man denkt, dass jetzt jede Sekunde zählt. Es sollte genau so kommen. Hepi sucht die Hotelbesitzerin, da wir unsere Koffer und Rechner nicht einfach so aus dem Raum nehmen möchten. Ich gehe pinkeln. Keine Spur von Hepi, Marion geht in die Keramikabteilung. Hepi ist noch nicht zurück. Jetzt erscheint er. Wir zählen ab jetzt die Sekunden, weil diese Sekunden gleich entscheidend sein werden: Hepi kommt auf mich zu (10 Sekunden), wir sprechen und beschließen, dass wir nicht warten sollten (32 Sekunden), ich suche am Tresen einen Zettel und Stift, kann aber nur Rechnungen und Vistitenkarten finden (18 Sekunden). Ich versuche etwas auf eine Visitenkarte zu schreiben, sie ist zu klein (14 Sekunden), Hepi hat die Idee die Karte mitzunehmen und die Lady von unterwegs aus anzurufen (11 Sekunden), wir gehen zum Auto, warten kurz und drehen uns sicherheitshalber noch einmal um, weil sie ja in dem Moment erscheinen könnte (12 Sekunden). Wir fahren los. Die Strecke ist frei: Gott sei Dank. Wir sind kurz vor der Kreuzung, vor uns zwei PKW´s, davor ein LKW. Ein Polizist stoppt den LKW – nichts geht mehr.

Eure Aufgabe an den Bildschirmen ist es jetzt mir zu sagen, wo wir die entscheidenden 8 Sekunden verloren haben, die uns gerade fehlen, um zum Nachmittags-Mate zu Hause zu sein.

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Wir müssen warten, die Streikenden haben kein Erbarmen.

Wir warten 1 Stunde, 2 Stunden, 3 Stunden, aber wie lange denn noch – und das wegen 8 Sekunden, die wir irgendwo im Hotel gelassen haben…

Es heißt, dass einer der Lehrer ins 1,5 Stunden entfernte Eldorado fahren wird, um dort an einer Konferenz teilzunehmen. Sobald er dort ist würde man die Straße wieder frei geben. Der Lehrer erreicht die Konferenz, aber die Streikenden sehen es nicht ein uns und alle die vor und nach uns stehenden des Weges ziehen zu lassen. Wir haben mächtig Hunger und beschließen umzudrehen und ein Restaurant aufzusuchen. Hepi ruft einen Freund an, der 4 Jahre in Iguazu gewohnt hat. Die Telefonleitung bricht mehrmals zusammen, Marion und ich haben einfach Hunger und so versuchen wir uns zu erinnern, wo wir an Restaurants vorbeigekommen sind. Hepi lässt sich nicht von seinem Weg abbringen, seinen Freund zu fragen, wo es hier ein Haus mit einem hervorragenden Fleischangebot gibt. Wenn argentinische Freunde sich unterhalten und zumal, wenn sie siech länger nicht gesehen haben, dann meint man, dass sie sich über alle gemeinsamen Erlebnisse austauschen. Laut knurrende Mägen bekommen die nicht mit… Hepi hat eine Adresse bekommen. Natürlich ist kaum ein Gast da, ist ja auch noch recht früh, 20:00 h oder so.

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Wir bestellen, dafür brauchen wir natürlich Hepi. Mitten in der Beratung klingelt Hepi´s Telefon. Natürlich hat Hepi keine Eile und es scheint ein anderer Freund zu sein, mit dem er mindestens genauso viel erlebt hat. Es dauert bestimmt 5 Minuten. Der freundliche Kellner geht der Lieblingsbeschäftigung der Argentinier nach: Warten. Nach dem Telefonat können wir dann die Getränke bestellen. Ich möchte ein eiskaltes Bier (ich sagte bereits, dass ich überhaupt kein Biertrinker bin), Marion entdeckt Sangria auf der Speiseliste. Zuerst ist sie skeptisch, da es wohl 124.273 Sangriarezepte auf der Welt gibt. Dieser Sangria war aber der beste, den sie je getrunken hat!!! Ich habe dann beim zweiten Liter auch probiert: BOMBE!

Wir essen bestes Steak, papa fritas und Salat. Als Marion von der Restauranttoilette kommt wäre sie fast erfroren. Drinnen hat es gefühlte Minusgrade. Hepi telefoniert mit Nelson, der ihm mitteilt, dass die Straße wieder frei ist.

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Eine Mutter, die in der Autoschlange steht und zu ihrem Kind wollte, legte sich mit den Streikenden an und machte ihnen klar, wie sehr ihre und andere Kinder darunter leiden würden, dass sie nicht nach Hause könnten. Ihr Kind braucht genau jetzt ihre Brust und zwar sofort. Die Streikenden sind beeindruckt und „lassen uns frei“. Wir zahlen und düsen los, als hätten wir Angst noch einmal 8 Sekunden zu verschlafen. Wir werden nicht um 16:00 h, wie vorgesehen in Monte Carlo sein, Dank der Mutter aber um 23:30 und 8 Sekunden.

Wir sind froh, dass uns 8 Sekunden gefehlt haben, sonst hätte ich diese Geschichte nicht erzählen können.

Zu Hause angekommen steht die bereits ins Bett gegangene Wanda natürlich auf, um die Frau des Familienmitgliedes Andrés auf das Herzlichste zu begrüßen. Ab nun gehört auch Marion zur Familie. Wir sind froh, satt und müde. Ich hoffe, dass es der letzte Lehrerstreik in diesem Monat in Argentinien war…

Gute Nacht Hepi, danke für die beiden unvergesslichen Tage in Iguazu, danke Wanda, dass wir bei euch sein dürfen, danke Bett, dass du uns durch die Nacht tragen wirst… 🙂

Morgen würden wir mit dem Boot wieder auf den Parana und Abend werden wir das Konzert in Konzertsaal des deutschen Sängerbundes geben, aber jetzt müssen wir erst einmal schlaaaaaaaaaaaaaafen…

 

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Andrés Balhorn

Owner and Founder bei POWERVOICE
Andrés Balhorn ist POWERVOICE Gründer, Vocal Coach Ausbilder, Rocksänger, Produzent und Komponist. Seit 1987 ist er als Dozent ein Vorreiter für modernen für Rock/ Pop Gesangsunterricht. Sein 1996 im GERIG Verlag erschienenes Buch POWERVOICE avancierte zum Fachbuchbestseller und ist mittlerweile in der 14. Auflage. Mit mehr als 600 gegebenen Workshops ist er einer der erfahrensten Vocal Coaches in Europa.

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